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Shigeo Nango

Ki43-II Hayabusa (Oscar) Model 2 Early Type

Hauptmann Shigeo Nango


Text und Bild aus dem Osprey Buch "Aircraft of the aces volume 13"

Hauptmann (posthum Oberstleutnant) Shigeo Nango wurde 1917 in Tokio geboren. Er war der Bruder des Marinejagdfliegerasses Mochifumi Nango (8 Luftsiege) der am 18. Juli 1938 in China gefallen ist. Shigeo graduierte im April 1939 an der Armee Militärakademie, absolvierte die Akeno Jagdflieger Schule und wurde zur 33. Sentai versetzt, Im Mai 1939 wurde er in die Manchurei versetzt. Nango kam dort nicht zum Einsatz, konnte jedoch seine Fähigkeiten duch häufige Trainingsflüge verbessern.

Im Januar 1942 wurde Hptm. Nango Führer der 2.Chutai der 59. Sentai. Mit dieser Einheit nahm er an diversen Operationen im Südost Pazifik teil. Nangos große Stunde schlug jedoch über Neu Guinea. Hier wurde er zu einem erstklassigen Jagdpiloten und -führer.Am 23. Januar 1944 wurde Hptm. Nango bei einem Abfangeinsatz gegen B-24 und Begleitjäger tödlich abgeschossen. Er erzielte 15+ Luftsiege.

Das Modell

Nach langer Arbeit ist sie nun endlich fertig - die Ki 43 Hayabusa. Als Fine Molds den Bausatz zum ersten mal herausbrachte, war er noch mehr als doppelt so teuer. Den heutigen relativ günstigen Preis von ca. 2400 Yen (Hobby Link Japan) können wir hier in Mitteleuropa zwar nicht ganz mitnehmen, aber der Bausatz ist sein Geld wert.

Beim öffnen des Kartons fallen einem zunächst die relativ wenigen Teile auf, diese sind jedoch völlig ausreichend, um ein gutes Modell aus dem Kasten zu bauen. Die negative Gravur ist sehr fein ausgeführt, weshalb sich eine Farbgebung mittels Airbrush empfiehlt. Dem Bausatz liegt eine umfangreiche Bauanleitung bei, in der auch ein für einen Bausatz sehr langer historischer Teil enthalten ist. Sollte sich jemand unter euch mit Kanji gut auskennen kann er sich ja mal bei mir melden, will meinen kein Wort englisch, geschweige denn deutsch. Aus dem Bausatz der Ki43-II lassen sich 10 (in Worten: zehn) verschiedene Bemalungen realisieren, wobei fast jedes von der japanischen Armeeluftwaffe verwendete Tarnschema auftaucht.

Qualitativ erinnert der Bausatz an die von Hasegawa produzierten. Das Cockpit ist auch recht ansprechend, wenn auch nicht überwältigend detailliert. Sitzgurte sind auf das Plastiksitzkissen aufgeprägt und wurden von mir nur bemalt. Für das Aotake des Innenraums benutzte ich Tamiya's metallicblau. Ich finde, daß das recht gut wirkt, auch wenn es dem Originalfarbton (Durchsichtiger Schutzlack über Naturmetall) nicht ganz entsprechen sollte.

Der Aufbau des Modells geht recht zügig vonstatten. Man sollte sich frühzeitig für eine Bemalungsvariante entscheiden, da am Modell dementsprechend ein Ringkühler vor dem Motor und ein anderer Lufteinlauf unter dem Rumpf angebracht werden müssen. Ich habe mich für die Markierungen von Hptm. Shigeo Nango entschieden, welche diese für spätere Maschinen typische Merkmale besaß. Wie gesagt geht, auch wegen der geringen Teileanzahl, der Bau zügig und problemlos vonstatten.

Nun zur Lackierung, was sich bei mir leider als langwierig und voller Rückschläge erwies. Auf der Modellbauausstellung in Rostock habe ich bei einem Airbrushhändler eine Flasche mit der Bezeichnung Chrom Traum erstanden, die ich bei dem Modell mal ausprobieren wollte. Zuerst wollte ich jedoch die Rumpfbänder aufbringen (leider keine Decals dafür vorhanden). Also zunächst ganzes Modell mit Tamiya weiß grundiert, Rumpfbänder abgeklebt, blau lackiert (dazu später noch mehr), trocknen lassen, Fertige Rumpfbänder abkleben. Jetzt das Chromsilber, sieht - äh- sehr bescheiden aus. Wegen Grundierung, also ganzes Modell abbeizen, ich hab' das mit AirbrushClean von Revell gemacht. Bei mir hat es das Plaste nicht angegriffen, ich möchte das aber trotzdem nicht unbedingt empfehlen. Danach Ganzes Modell Silber spritzen, Oberseite IJA dunkelgrün aus dem Sortiment von Jens Popp, Blendschutz schwarz, gelbe Markierungen an der Flügelvorderkante.

Endlich das Modell ist fertig lackiert (denkste), Decals drauf, altern. Dann das große Erwachen ich ziehe die Abdeckfolie von den Rumpfbändern ab und siehe da etwas AirbrushClean ist unter das Band gedrungen und hat die weiße Einfassung der blauen Rumpfbänder ausfransen lassen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist solch schmale Streifen abzukleben, so daß sie relativ zum Rumpfband gerade sind und die Hinumarus nicht beschädigt werden(weder von Abdeckband noch von Farbe). Irgendwann packte mich dann der Frust und ich habe den gesamten hinteren Rumpf noch mal abgebeizt.

Zwischenzeitlich tauchte nämlich noch das Problem der Farbe der Rumpfbänder auf : Bauanleitung : blau, Osprey aircraft of the aces 13: rot (nicht daß das eine zuverlässige Quelle wäre, aber es macht einen doch stutzig), Aeromaster Decal Satz über Japanische Asse ebenfalls rot. Da ich nicht über umfangreiche Literatur zu den japanischen Armeefliegerkräften verfüge, Habe ich mir erstmal das Diskussionsforum von j-aircraft.com zur IJA angesehen. Dort stand die Frage bereits unbeantwortet im Raum. Doch Bangemachen gilt nicht, also Diskussionsforum von Hyperscale in den Browser hacken und mutig die Frage stellen: blau oder rot? Antwort: Sowohl als auch.

Nango flog im September 1943 in der 2. Chutai der 59 Sentai. Für die 2. Chutai stehen seit 1941 die roten Rumpfbänder nach Peter Scott's "Emblems of the Rising Sun". 1944 hatte Hptm. Nango anscheinend die Führung der gesamten Sentai. Im "Stabsschwarm" einer Sentai war die Farbe Blau häufig anzutreffen. Auch eine Zugehörigkeit zur 1. Chutai ist möglich, da diesen ab 1944 die Farbe Blau zugeordnet wurde. Alles samt keine sehr zuverlässigen Infos. Letztendlich entschied ich mich für die leichte Variante und habe die roten Rumpfbänder aus dem Aeromastersatz genommen, die allerdings einen etwas helleren Farbton als die Bausatzmarkierungen haben. Egal, Schnauze voll von Häs'chen hüpf!

Letzte Feinarbeiten: Fahrwerk samt Abdeckungen anbringen, Tanks dran, Antennenmast auch. Murphy hatte aber noch nicht Feierabend. Beim Bohren eines Loches ins Leitwerk zur Aufnahme eines kleinen Drahtstückes um daran den Antennendraht zu befestigen, hab ich eine etwas zu hohe Umdrehungszahl gewählt, was mir eine teilweise geschmolzene Leitwerksspitze einbrachte. Na so kam die Spachtelmasse doch noch zum Einsatz.

Alles in allem ein sehr guter Bausatz mit einer großen Anzahl interessanter Markierungen. Mein Interesse an japanischen Flugzeugen ist nach diesem Erstlingswerk geweckt, allerdings auch mein Hang zum Masochismus derzeit feile ich nämlich an einer A5M4 Claude von Classic Airframes. Zu Shigeo Nango verweise ich auf das bereits erwähnte Osprey Heft (Seite 59/60 ). Ansonsten wird eine meiner nächsten Anschaffungen wohl "Emblems of the Rising Sun" (Verlag Hikoki (GB)) sein, was erstmal in die Budgetplanung eines Studenten eingebaut sein will.

Steffen Arndt, Schwerin

Gestern war ich mal wieder bei Marc Toillié zu Besuch und Marc hat sein schönes Pazifik-Diorama nach draußen getragen, damit wir ein paar Fotos schießen konnten. Außer der Hayabusa stammen alle Modelle von Marc und Geoffroy Toillié. Alle Fotos Marc Toillié. --- (Steffen Arndt August 2010)









Wie das Leben so spielt. Bei der Fotosession ist mir aufgefallen, dass zumindest das linke Fahrwerksbein in einem seltsamen Winkel stand. Da mich das wirklich genervt hat, begann ich gleich nach dem Ergänzen der Fotos mit der Korrektur. Abbrechen, Löcher bohren, verstiften und wieder Ankleben war im Nu erledigt. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch die stoffbespannten Steuerflächen, die auch silbern waren, mit IJA green-grey bemalt.
Dann fand ich noch einige Macken in der Flügelvorderkante, die ausgefeilt bzw. geschliffen wurden. Der Flügel war auch schlecht angebracht und hatte an der Hinterkante eine unschöne Stufe. Ich hab die Klebenaht hier eingeschnitten bzw. gesägt, dann mit Kleber aufgeweicht und anschließend mit etwas Druck in die richtige Position gebracht und neu verklebt.
Da ich nun ohnehin schon mitten im Projekt "Überarbeitung" war, habe ich die Alterung der Oberseite an meinen heutigen Geschmack angepasst. Das Silber unten gefiel mir auch nicht und beim Abkleben habe ich noch die Decals (Hinomarus) beschädigt, also wurden diese nach der Schicht Alu auch noch rot gespritzt (Eduard Masken)... naja, jetzt gefällt mir der Vogel wieder.
Steffen Arndt August 2010