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Iwan Alexejewitsch Lakejew

Polikarpow I-16 Typ 10

Modell: Eduard
Decals: Bausatz und Restekiste
Literaturhinweise:
Seidl, Hans D.: Stalins Eagles (Schiffer)
Polak, Thomas ; et al.: Stalins Falcons (Grub Street)

Der Pilot

Iwan Lakejew wurde am 23.Februar 1908 in Sloboda im Kreis Kaluga geboren. 1931 trat er in die Armee ein und beendete die Engels Luftkriegsschule im Jahre 1933. Ab 1936 diente er in der 107. Jagdschwadron (Istrebitjelnaja Aviaeskadrilja) der Briansker Luftbrigade. Später war er in einer der ersten Freiwilligengruppen, die in Richtung Spanien gesandt wurden, um den republikanischen Truppen gegen die Putschisten beizustehen. Im November war er in der I-16 Staffel, welche zunächst von S. Tarachow und später von S.P.Denisow geführt wurde.

Am 2. Januar 1937 wude ihm der Rotbannerorden verliehen. Im Folgemonat war er an den intesiven Kämpfen über dem Jarama Fluss südlich von Madrid beteiligt. Der Mai 1937 sah ihn an der Guadelajara Front, wo er erneut den Rotbannerorden erhielt, zum Oberleutnant (Starschii Leitnant) befördert wurde und das Kommando über eine Staffel (escuadrilla) übernahm. Bis zum Ende des Sommers war er an der Brunete Front eingesetzt. Nach zehnmonatigem Einsatz kehrte er in die UdSSR zurück. Er hatte 312 Einsätze geflogen und beanspruchte 32 Luftsiege (davon 20 geteilt). Für seine Leistungen erhielt er den Titel "Held der Sowjetunion".

Im Sommer 1939, nun im Range eines Major, war er der Kommandeur einer Einheit in der 1. Armee Gruppe während der militärischen Auseinandersetzung mit Japan am Chalkin Gol (von Japanischer Seite nach einem weiter östlich gelegenen Weiher "Nomohan Vorfall" genannt). Hier erzielte er einen weiteren Luftsieg. Er erhielt seine dritten Rotbannerorden und den Rotbannerorden der Mongolischen Republik. Am Ende des Jahres nahm er an den Kämpfen gegen Finnland teil.

Im Jahre 1940 zum Generalmajor befördert, führte er ab Juni 1941 ein Luftdivision. 1942 führte er die 235. IAD, mit der er auch an den Kämpfen über Kuban, Kursk und bei der Befreiung der Krim teil nahm. Er flog oft mit seinen Piloten in einer La-5, konnte jedoch keine weiteren Luftsiege erzielen. 1945 kommandierte er die 15. GIAD an der 4.Ukrainischen Front. Lakejew verblieb im Militärdienst bis 1955, wobei er 1952 an der Generalsstabsuniversität graduierte. Danach lebte er in Moskau.

Nach "Russian Airforce: Who is Who" erzielte er 14 persönliche Luftsiege und 20 in Gruppe, nach Seidl: 16/20. Auszeichnungen: HSU (3.November 1937) 4 Rotbannerorden, Suwrow Orden zweiter Klasse, Kutusow Orden zweiter Klasse, Orden des großen Vaterländischen Krieges erster Klasse, Orden Roter Stern, Orden des Bogdan Chmelnitzkii, zweiter Klasse
nach Polak, Stalins Falcons s.o.

Das Modell

Ich habe dieses Model parallel mit Rowan Baylis (Merlin) bei Armorama gebaut, was sich als sehr hilfreich und spaßfördernd erwies, daher sind auch einige Bildbeschriftungen zweisprachig. Das neue Eduard Modell hat ja kräftig Wellen geschlagen. Nach langer Ankündigung endlich erschienen und sofort zerrissen. Kritikpunkte und Eduards Anmerkungen dazu sind im First Look zu finden. Für mich am störendsten waren die zu eckige Form der Motorfrontverkleidung und des Rumpfrückens. Beides habe ich so gut es ging korrigiert, wobei es beim Rumpf recht einfach war. Zur Motorhaube später mehr.



Wie immer geht es jedoch eigentlich mit dem Cockpit los. Hier habe ich von der Bodenplatte rechts und links die Überstande bis zu den Fußschienen abgetrennt, diese sind im Original nicht vorhanden, wie Eduard selbst es ja auch bei seinem Ätzteilsatz für das Hobbycraft Modell richtig dargestellt hat. Diese stören ohnehin nur und geben auch keinen zusätzlichen Halt, da sie nicht am Rumpf anliegen. In den Rumpfhälften werden noch einige Schaltkästen und Hebel verbaut. Dann wird alles lackiert. Eduard schlägt wieder nur Farben aus dem Gunzeprogramm vor (hier ein grüngrau), die mir leider nicht zur Verfügung standen. Hier half nun das erste mal der Parallelbau. Rowan hatte ich nämlich die Farben von White Ensign besorgt und seinen Innenraum mit dem grauen Holzprimer gespritzt. An diese Vorlage habe ich meinen Grauton angepasst. Die Details wurden von Hand mit Tamiya und Vallejo Farben bemalt.

Nun ging es an die Flügel. Die Hinterkanten sind recht stark, weshalb ich sie deutlich herunterschliff. Es ist immer noch recht dick, aber wesentlich besser. Dann wurden die 3 Flügelteile verklebt.

Ich halte mich meistens nicht sklavisch an die Bauanleitung, und versuche die mir sinnvoll erscheinende Wege zu gehe. Die Bodengruppe soll in den geschlossenen Rumpf eingeklebt werden. Dort gibt es jedoch keinen richtigen Anschlag. Der Flügel hat aber eine Vertiefung, die bei der Probepassung wenig Spiel hatte. Also fand die Bodengruppe dort ihren Platz. Nachdem der Kleber leicht angezogen war, habe ich Flügel und Rumpf provisorisch verbunden, damit die Bodengruppe den richtigen Winkel hat. Sitz Steuerknüppel und Fußpedale wurden an die Bodengruppe angebaut und alles mit Tamiya und Vallejo bemalt. Anschließend kamen die schönen Gurte drauf.







Nebenher war auch das Instrumentenbrett dran. Es liegt ein recht schönes in Plastik bei, aber das Ätzteilsandwich ist viel besser! Zunachst habe ich an den Plastik-Instrumententräger ein Gußaststück angeklebt (mit Sekundenkleber), so dass ich diesen in einen Uhu-Tac Klumpen stecken kann und dann beidhändig mit den Ätzteilen herumfummeln kann. Auf den Plastikträger wurde dann formgenau das Teil mit den Instrumentenskalen aufgebracht (ein Tropfen Sekundenkleber auf die Rückseite und gleich richtig treffen) und hierauf dann das zweite Ätzteil. Hier wäre eine Verklebung wie zuerst beschieben nicht hilfreich, also habe ich sehr dünnflüssigen Kleber (nach genauer Ausrichtung !) seitlich aufgebracht. Durch die Kapillarwirkung zieht dieser zwischen die "Sandwich"-Schichten. Anschließend habe ich noch einigen Hebelchen angebracht (davon aber kein gutes Foto gemacht, es ist leider unscharf)


Dann habe ich etwas Sekundenkleber auf die kleinen Instrumentenbrettträger aufgetragen und das Ganze am Gußast haltend in den Rumpf eingeklebt. Als der Kleber anfing, seine Wirkung zu entfalten, habe ich den Ast mit dem Seitenschneider abgekniffen und etwas mehr Klebstoff zur Stabilisierung aufgetragen ... noch wusste ich ja nicht, ob es alles passen würde, nachdem ich von der Bauanleitung abgewichen war.

Nun zur Hochzeit von Rumpf und Flügel. Bevor ich hier tausende Worte verschwende, habe ich lieber ein paar Fotos gemacht und beschiftet.





Jetzt zur Motorhaube. Die Arbeiten erstreckten sich eigenlich über einen längeren Zeitraum, da ich mit meinen Ergebnissen nicht so recht zufrieden war. Bild 1 zeigt das erste Ergebnis nach der Abrundung mittels Feile und Schleifstäben, womit ich nicht zufrieden war. Das Profil ist besser, aber der Übergang zur Frontplatte gefiel mir nicht. Bild zwei zeigt den Vergleich mit der späten Kühlerhaube (man sieht und fühlt den Unterschied besser in Natura, d.h. er ist schwer zu fotografieren).



Rowan (bei Armorama) hatte dann die Idee, das Ganze maschinell zu machen. Bei ihm sah es gut aus, also habe ich es auch probiert. Für mein Motortool gibt es Einsätze mit zentraler Schaube für Sägeblätter und ähnliches. Diese Schraube passte gut durch das Loch in der Haube. Diese Vorgehensweise erforderte aber anschließend die Reparatur des kleinen Lufteinlaufs, die ich mit Ätzteilresten bewerkstelligte. Für den Motor sollte man nicht zuviel aufwand betreiben, man sieht selbst bei geöffneten Kühleröffnungen nichts davon. Daher gab es bei mir auch nur einen Anstrich in Alu und ein anschließendes Washing mit Schwarz. Das Letzte Bild zeigt die fertige Motorhaube mit ergänztem Kühler und neuen MG Läufen.



Weiter mit Rumpf und Flügel. Diese wurden nach Vereinigung natürlich sofort verklebt. Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass alles recht gut passen würde, um aber Überraschungen zu vermeiden, habe ich über die Nahtstelle am Bug zwischen Rumpf und Flügel dünne Plastikstreifen eingeklebt ... Vorsicht ist die Mutter aller Schlachten ... oder so ähnlich. Übrigens habe ich alle Auspuffrohre vorher eingeklebt, nur damit ich sie nicht vergessen kann.

Nun noch den Deckel drauf und das gute Stück ist fertig zusammengebaut. Für's Lackieren habe ich auch schon mal die Fahrwerksbeine rangeklebt.





Nun ging es mit der Farbe los. Die Cockpit und Motoröffnungen habe ich mit Schaumstoff verschlossen. Dann erst mal ein paar Schichten Grundierung. Ich habe diesmal Schwarz (Citadel Chaos Black aus der Sprühdose) genommen, da die Motorhaube diesen Farbton erhalten soll und ich eine Art negatives pre-shading versuchen will. Leider warte ich schon seit gut einer Woche auf die WEM Farben ... hoffentlich kommen sie bald. Zwischenzeitlich muss ich noch mal die Bauanleitung konsultieren, ich glaube ich habe außen noch in paar Kleinteile vergessen...



Nach einer Nachfrage kamen die Farben recht zügig. Woran auch immer es gelegen haben mag, ich bin mit dem Service zufrieden. Zunächst habe ich mal etwas herumprobiert, um einen Verdünner zu finden. Es ist garnicht so einfacht die gängigen englischsprachigen Begriffe in ein konkretes Produkt zu übertragen. Nun, ich habe mir Nitroverdünnung geschnappt und auf anhieb Glück damit gehabt. Natürlich ist es dabei extrem wichtig auf Wechselwirkungen mit dem Primer und anderen Farben zu achten, denn Nitro ist sehr aggessiv!



Ich habe also die schwarze Motorhaube abgeklebt und das Modell AeCh 9 gespritzt und dann demaskiert (natürlich dauerte das ganze mehrere Tage mit Trocknungszeiten). Im nachhinen habe ich mir noch einmal die bauanleitung und "Soviet AF Fighter Colours" angesehen und mich für einen anderen Verlauf auf und unter dem Flügel entschieden (sicher bin ich aber nicht). Anschließend habe ich die Oberfläche mittels micro mesh geglättet. Dabei entstanden leider einige fehlstellen, die per hand ausgebessert wurden. Achtung dies sieht man später! Es ist also besser hierfür erneut abzukleben. Nun folgten zwei-drei Schichten Klear (oder auch jeder andere Klarlack). Bis auf wenige stellen konnte ich so auch die Nachgemalten Stellen verdecken. Hierauf wurden die Decals aufgebracht. Die Sterne sind aus dem Bausatz, die gelbe 5 ist aus der Restekiste und zurechtgeschnitten. Anschließend noch eine Schicht Klear und dann das Washing. Eine Schicht Glanzlack ist wohl etwas wenig, das nächste mal werde ich wieder mehrere dünne Schichten auftragen. Diese Vorgehensweise mit so vielen Zwischenlackierngen ist noch neu für micht, weshalb ich etwas herumprobieren muss.



So nach und nach habe ich die letzten Teile ergänzt und einige Details bemalt. Jetzt ist das gute Stück eigentlich Fertig. ich bin aber noch unschlüssig, ob ich noch das naturmetallene Band um die Motorhaube ergänze. Hier jedoch erst mal einige Bilder:















Und noch ein paar mit Band und Abgasfahnen ...











Steffen Arndt, Schwerin