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Franz Büchner

Fokker D.VII (OAW)

Modell: Eduard
Decals: Bausatz und LifeLike Decals 48012
Literaturhinweise:
Franks, Norman; et al.: Above the Lines; Grub Street 1993 (1996, 1998)
Franks, Norman, VanWyngarden, Greg: Fokker Dr.I Aces of World War 1; Aircraft of the aces 40; Osprey Publications 2001; ISBN: 1841762237
VanWyngarden, Greg Fokker D.VII Anthology, Albatros Production 2007, ISBN: 1902207696

Franz Büchner wurde am 2. Januar 1898 als Sohn eines Kaufmanns geboren. Schon mit 16 meldete es sich freiwillig zum Militärdienst. Er kam zum 7. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106 und erlebte den Krieg an der Ost- und an der Westfront, wo er am 3. April 1915 verwundet wurde. Nach seiner Genesung meldete er sich als Beobachter bei der Fliegertruppe und gelangte zur Feldfliegerabteilung (Artillerie) 270. 1916 kurz nach seinem 18. Geburtstag wurde er zum Offizier ernannt.

Im März 1917 kam er als Pilot zur Jagdstaffel 9, bei der er am 1. August 1917 er seinen ersten Luftsieg errang. Später wurde er zur Jasta 13 versetzt, wo er unter dem Kommando des erfolgreichen Jagdfliegers Rudolf Berthold kämpfte. Trotzdem dauerte es mehrere Monate bis er wieder einen Erfolg verzeichnen konnte.

Mit Einführung der Fokker D.VII 1918 platzte bei Büchner der Knoten. Er flog mindestens 3 verschiedenen Flugzeuge dieses Typs während des ersten Weltkriegs. Im Juni 1918 erzielte er 3 Luftsiege und wurde Kommandeur der Jasta 13 am 15. Juni. Nach seinem fünften Luftsieg landete er und teilte seinen Staffelkammeraden mit, dass er nun wisse, wie man einen Luftkampf gewinne. Diese Aussage sollte sich bewahrheiten.

Am 2. Juli schoss er das Irische Ass Major Joseph "The Mad Major" Callaghan (5 LS - CO der No. 87 Squadron) ab. Dieser flog in seiner Sopwith Dolphin einen Soloangriff auf die Jasta 13 und fiel. Fünf Tage später erwischte es das kanadische Ass Lieutenant Merrill Taylor (7 LS). Er flog eine Sopwith Camel der No. 209 Squadron und wurde ebenfalls getötet.

Am 29. Juli 1918 schoss Büchner eine amerikanische Sopwith Camel mit nur 14 Schuss brennend ab. Sein Flügelmann Leutnant Werner Niethammer, bemühte dieses Luftklampf als Beispiel für Büchners exzellenten Fähigkeiten. Er schrieb: „gerade hatte Büchner den Amerikaner erfasst, als dieser auch schon in Flammen stand“. Dies war der letzte von Franz' 7 Luftsiegen im Juli.

Am 10. August wäre Franz Büchners Karriere fast beendet gewesen. Während des Angriffs auf einen Zweisitzer bei schlechten Witterungsbedingungen gelang ihm zwar der Abschuss, jedoch erhielt er auch einen Treffer in den Treibstofftank. Getränkt in Benzin landerte er im Niemandsland. Glücklicherweise halfen ihm zwei deutsche Maschinengewehrschützen zurück zu den eigenen Linien. Der Vorfall schien ihn jedoch nicht weiter zu beeinflussen. Der Zweisitzer war der zweite von acht Luftsiegen im August.

Im September erzielte Büchner 17 Luftsiege und war damit der erfolgreichste deutsche Pilot in diesem Zeitraum. Am 7. Oktober 1918 erhielt Büchner Sachsens höchste militärische Auszeichnung, das Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens. Am 10. Oktober kollidierte er mit einem Kameraden in der Luft. Beide Piloten überlebten dank des Fallschirms, den sie trugen.

Am 20. Oktober wurde ihm das Ritterkreuz mit Schwertern des Hohenzollern Hausordens verliehen. Zwei Tage darauf, am 22. Oktober, schoss er seinen 40. und letzten Gegner ab. Nur 3 Tage später wurde ihm der Pour Le Merite verliehen. Damit er hielt er einen der letzten Orden vor der Abdankung des Kaisers.

Franz Büchner überlebte den Krieg. Während des Kapp-Putschs wurde Büchners Flugzeug jedoch bei einem Aufklärungsflug über Leipzig am 18. März 1920 durch Gewehrfeuer aufständischer Arbeitermilizen abgeschossen. Er gehörte zu diesem Zeitpunkt regulären Truppen an und war nicht Freikorpsangehöriger wie z.B. der kurz zuvor in Hamburg gelynchte Rudolf Berthold.



Eduards Bausatz schlummerte schon lange in meinem Bausatzstapel. Das Erscheinen der Fokker D.VII von Wingnut Wings motivierte mich, diesen nun endlich mal in Angriff zu nehmen. Dazu druckte ich mir die Bauanleitung des neuseeländischen Herstellers aus und sah mich auch sonst nach Vorbildmaterial um, aber es gibt wohl nur die beiden in der Bauanleitung abgebildeten Fotos des Flugzeugs.

Der Bau ging nach Eduardbauplan recht zügig von statten. Die Losenge war mit der Tarnseite nach außen am Rumpf angebracht, also simulierte ich den Effekt mit einer Lage Hellbeige auf den Decals, sowie einigen Washes. Ansonsten ist im Cockpit alles aus dem Kasten. Lediglich die Bohrung für das Ausschussrohr für Signalpatronen ergänzte ich. Unklar ist, ob hier eine Signalpistole eingebaut worden ist oder tatsächlich nur das Rohr.

Dann ging es auch recht schnell an die Bemalung, da man diese bei WK.1 Modellen ja noch vor Komplettierung des Modells beginnen muss. Ich hielt mich bei der Farbgebung an den Wingnut Bauplan.



Die Markierungen kommen zum Teil aus dem Bausatz und auch aus dem guten Decalbogen von Lifelike. Anhand des Fotos schließe ich mich der Einschätzung von Lifelike an, dass das Rumpfband eher 4 Reihen Quadrate auf dem Rumpf hat, als 3 (Wingnut). Das schmale weiße Rumpfband vorne wurde gemäß Wingnut-Anleitung um den Teil unter dem Rumpf ergänzt.



Um das Ganze etwas interessanter zu gestalten habe ich einige Schatten entlang der Spanten ergänzt. Ich bin kein Freund der „Color Modulation“ bzw. Zenitalen Bemalung, denn meist ist dieser Effekt übertrieben dargestellt. Aber man muss auch ab und zu mal etwas neues ausprobieren und mir gefällt das „Schattenbild“ ganz gut.

Die Flügel wurden mit den Bausatzdecals beklebt. Ein ordentliches Stück Arbeit, aber es funktioniert insgesamt recht gut. Mir ist bewusst, das Eduard hier zwei Farben vertauscht hatte, aber wieviele Modellbauer sehen dies auf den ersten oder zweiten Blick.... bei meiner nächsten D.VII teste ich mal die Decals von einem anderen Hersteller.

Wenn alles zusammengesetzt ist, müssen noch ein paar Spanndrähte ergänzt werden und die Laube ist fertig.

Fazit: Eduard ist hier ein wirklich guter Bausatz gelungen. Natürlich hinkt der Vergleich mit dem neueren, größeren und detaillierteren Pendant aus der südlichen Hemisphäre, aber ich finde das Eduard eine gute Alternative im 48er Maßstab ist.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Juli 2013)