Vorbild: Zu diesen ehrgeizigen Plänen gehörte auch die J-8 die als einsitziger Schönwetter-Abfangjäger gedacht war. Konstruktiv stellt sie die Weiterentwicklung einer vergrößerten J-7 (MiG-21-Nachbau) dar. Der Erstflug des J-8 - Prototyp erfolgte am 5. Juli 1969 mit dem Testpiloten Yin Yuhan. Die J-8 erhielt die NATO-Bezeichnung "Finback" und wird bisher ausschließlich von den chinesischen Luftstreitkräften eingesetzt. Ins Licht der westlichen Aufmerksamkeit gelangte die J-8II durch einen Zusammenstoß mit einer amerikanischen Lockheed P-3 im April 2001 über dem Südchinesischen Meer. Die US-Maschine musste auf einem chinesischen Stützpunkt auf der Insel Hainan notlanden und wurde Monate später zurückgegeben.
Seit Anfang der achtziger Jahre durchlief die J-8 eine kontinuierlichen Entwicklungsprozeß über mehrere Versionen:
Das Exportmuster F-8II fand bisher keine Interessenten.
Bausatz: Ohne große Vorankündigung tauchte bei Trumpeter (in Deutschland via Faller) die Shenyang F-8II Finback B auf. Die Bausätze von Trumpeter habe durchaus ein unterschiedliches Qualitätsniveau. Ich ordne die F-8II unter die Westland Wyvern oder gar die Tu-160 ein. Ein Manko von Trumpeter-Bausätzen ist, dass sie keinerlei Information über das Original enthalten. Bei den Bemalungsanweisungen fehlen diese Angaben ebenso. Nun genug der Kritik. Das Cockpit besteht aus sieben Teilen. Die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Die Rumpfinnenseiten besitzen ebenfalls keinerlei Struktur. Dafür gibt es auch hier zwei Decals. Angaben über ein Buggewicht habe ich nicht gefunden. Zur Sicherheit sollte man es einplanen. Dafür bleibt immer noch die separate Bugspitze als Möglichkeit über. Außen ist das Modell, wie schon die N.A. RA-5C zuvor, mit einer Vielzahl von versenkt dargestellten Nieten versehen. Warum man sich die Mühe bei Trumpeter gemacht hat, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Die Raketen machen einen recht feinen Eindruck. Auch die Konstruktion und die Ausführung der Lufteinläufe gefallen mir. Die Höhenruder können in verschiedenen Stellungen montiert werden. Für die Bemalung gibt es als Hilfe einen farbig gedruckte A4-Seite (Farbreferenz: GUNZE SAGYO). Die Decals sind im Register und hochglänzend gedruckt. Wartungshinweise sind nicht vorhanden. Dafür gibt es aber für die eine Maschine interessante Staffelabzeichen. Abschließend möchte ich hervorheben, dass das Modell die 15 € Kaufpreis wirklich wert ist.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Mehr solche gut gemachten "Exoten", die das übliche Modellbaueinerlei auflockern.
Dr. Jürgen Willisch, Potsdam (Vorbildteil) und Volker Helms, Godern