Kettenkrad mit Starterwagen

Tamiya 32533 - 1/48

Vorbild: Aufgrund der Forderung des Waffenamtes nach einem Zugmittel für kleinere Lasten wie Granatwerfer oder Feldkabel von 1939, entwickelte Dipl. Ing. Heinrich Ernst ein Fahrzeug mit einer motorradähnlich angeordneten Bedieneinrichtung. Auch wenn das Fahrzeug offiziell als "Krad" bzw. Kraftrad" bezeichnet wird, so ist das Kettenkrad doch eine Zugmaschine - es ist die kleinste in der Reihe der Halbketten-Zugmaschinen. Das Vorderrad dient dem stabilen Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten. Außerdem lenkt es das Fahrzeug bei normaler Kurvenfahrt auf der Straße. Erst bei engen Kurven kommen die Lenkbremsen der Ketten dazu. In sehr schwerem Gelände (Fels, tiefer Morast) konnte das Vorderrad auch entfernt werden (laut Betriebsanweisung war dies sogar ausdrücklich empfohlen).

Die Produktion übernahmen die NSU-Werke in Neckarsulm. Da diese in ihrer Motorenproduktion kein geeignetes Aggregat hatte, wurde aus dem Sortiment von Opel der 1,5 l-Opel Olympia-Motor mit 36 PS als Antrieb gewählt. Eine 0-Serie von 500 Stück wurde ab Juli 1940 ausgeliefert, am 5. Juni 1941 wurde das Fahrzeug offiziell als Sd.Kfz.2 eingeführt. Später übernahm auch die Firma Stöwer in Stettin die Produktion. Die Fahrzeuge wurden bis 1948 produziert. Insgesamt entstanden etwa 9000 Fahrzeuge, davon 550 nach dem Krieg. (Quellen: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/ / http://www.kettenkrad.de/ )

Bei der Luftwaffe war der Starterwagen, oder Anlasswagen, das Standardhilfsmittel für das starten der Motoren. Hergestellt von Bosch, bestand der Starterwagen aus einem Karren mit einem kleinen zweizylinder Motor/Generator und einem Satz Batterien. Der Motor befand sich unter einer Haube. Diese mußte geöffnet werden, wenn die Maschine lief. Ein Kabel mit einem Standardstecker war die Verbindung zum Flugzeug. Es gab unterschiedliche Räder für den Wagen: einige hatten Stahlräder mit Gummireifen, andere hatten Speichenräder ohne Reifen.

Der Bausatz des Kettenkrad wurde nun ja schon öfter herausgebracht und ist immer noch von gleicher Qualität. Neu ist der Gussrahmen mit dem Starterwagen und den zwei Mechanikern. Diese sind wohl für jedes "table top" oder Diorama mit Flugzeugen der Luftwaffe eine sehr schöne Bereicherung. Die Ausführung ist "tamiya-like" und lässt kaum etwas zu wünschen übrig. Die Figuren haben separate Arme, die eine Art "multipose" zulassen, passend zum Flugzeugmodell. Dazu gibt es noch zwei Fässer und eine Handpumpe.

Fazit: Tolles Zubehör, das zukünftig sicher auch einigen Flugzeugmodellen aus dem Hause Tamiya beiliegen wird. Sehr empfehlenswert!

Steffen Arndt, Schwerin

Addendum: Harald Hartwig hat mich darauf aufmerksam gemacht, das diesem Kit keine Decals für das Kettenkrad beilägen. Dies ist in der Tat der Fall! Mir war dies nicht aufgefallen, da das bereits bekannte Sd.Kfz.2 für mich von nachrangigem Interesse ist. Wer also noch kein Tamiya-Kettenkrad hat (dem ja mehrere Nummernschilder beiliegen) muss anderweitig Ersatz finden.