Sd.Kfz. 161/3 Panzerflak-Sfl. (3,7 cm) auf Panzerkampfwagen IV
"Möbelwagen"

Tamiya 32573 - 1/48

Vorbild: Die Panzerverbände der Wehrmacht waren gegen Tieffliegerangriffe von gegnerischen Jagdbombern so gut wie wehrlos. Als die im weiteren Kriegsverlauf absolute alliierte Luftüberlegenheit Truppenbewegungen bei Tage fast unmöglich machte, forderte Generaloberst Heinz Guderian eine Abwehrwaffe gegen Tiefflieger, welche direkt den Panzerverbänden in der Bewegung und im Gefecht folgen sollte.

Anfängliche Entwicklungen, bei denen leichte Flugabwehrgeschütze einfach auf vorhandene Fahrgestelle von Panzerkampfwagen gesetzt wurden, bewährten sich nicht, da die Visiereinrichtungen und die Munitionszuführung nicht für solche Mobilität ausgelegt waren und die Besatzung nicht mitgeschwenkt werden konnte. Aus diesem Grund entschied sich das Heereswaffenamt 1943 für eine eigene Selbstfahrlafette. Als erste solcher Fahrzeuge entstanden 162 Stück, bei der die 2-cm-Flak auf dem Fahrgestell des Panzers 38(t) untergebracht war. Diese Fahrzeuge bewährten sich aufgrund ihrer geringen Feuerkraft nicht.

Daraufhin wurde festgelegt, das bewährte und in großer Zahl verwendete Fahrgestell des Panzer IV zu nutzen. Hitler stand einer solchen Lösung anfangs skeptisch gegenüber, da er einen zu hohen Aufwand im Verhältnis zum Nutzen befürchtete. Erst im September genehmigte er den Flakpanzer IV. Im Dezember 1943 wurden ihm dann die zwei verschiedenen Prototypen vorgestellt. Einer hatte den 2-cm-Flak-Vierling 38 und der andere die 3,7-cm-FlaK 43 auf einem Panzer-IV-Fahrgestell.

Im Januar 1944 wurde das Modell mit der 3,7-cm-Flak als Serienfahrzeug bestimmt und im nachfolgenden Monat lief die Produktion an. Der Flakpanzer stand ab März 1944 im Einsatz. Die "Panzerflak-Selbstfahrlafette (3,7 cm) auf Panzerkampfwagen IV (Sd.Kfz. 161/3)" wurde von der Truppe aufgrund der Gesamthöhe von über 3 m auch "Möbelwagen" genannt. Mit einer Besatzung von sieben Mann und einer Munitionsausstattung von 416 Schuss wog das Fahrzeug 25 Tonnen. Die ursprünglich aus zwei 10 mm starken Panzerplatten bestehenden abklappbaren Aufbauteile wurden später durch einfache 20 mm starke Platten ersetzt. Im Einsatz mussten diese Aufbauwände heruntergeklappt werden, wodurch zwar eine breite Trittplattform entstand, aber die Waffe samt Besatzung völlig ungeschützt war. Insgesamt wurden von BMM 240 Fahrzeuge hergestellt.
(Quelle: Wikipedia: Flakpanzer IV )

Bausatz: Tamiya brachte zum Ende des Jahres 2012 eine weitere Variante auf Basis des Panzer IV Fahrgestells in die Läden. Eigentlich ist dies für diesen Bausatz nicht ganz korrekt, denn statt der ungeliebten Metallwanne gibt es in diesem Bausatz eine schöne Spritzgusswanne mit den bereits vom Marder bekannten Gewichten. Dies ist für mich bereits ein Highlight des Bausatzes!

Die beiden Spritzrahmen A mit Teilen für das Fahrwerk sind bekannt. Ebenso die Gießrahmen B und D. Neu sind die Oberwanne und die Teile für den Aufbau an Spritzrahmen G. Natürlich ist auch die 3,7-cm-Flak auf Rahmen S ein neuer Bausatz, der sicher noch für weitere Fahrzeugvarianten genutzt werden kann .. man könnte z.B. von diversen Halbketten träumen.

Alle Gießrahmen sind von bekannter Qualität. Die Abspritzung ist ohne Fehl und Tadel und die Details sind sehr gut herausgearbeitet. Dabei sind viele direkt an die größeren Teile angegossen, was den Bau erleichtert, Detailfreaks aber wohl nicht zufriedenstellen wird. Ich persönlich finde es immer sehr erholsam, mal einen 1/48 Tamiyapanzer aus dem Kasten zu bauen.

Etwas mau sieht es mit der Bemalungsvariante aus. Hier gibt es lediglich eine generische 4-Seiten Darstellung einer 3 Farbtarnung mit sandgelbem Grundton und unregelmäßigen grünen und braunen Streifen. Decals beschränken sich auf zwei Balkenkreuze.

Fazit: Wieder ein interessantes Militärfahrzeug in 1/48. Ich bin sehr froh, dass Tamiya sich nicht beirren lässt und die Reihe fortsetzt. Ich freue mich schon auf das Sd.Kfz. 232!

Steffen Arndt, Barsinghausen (Januar 2013)