Vorbild: Bei der Erprobung von Flugzeuge in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts zeigte sich, dass es Probleme gibt eine gewisse Geschwindigkeitsgrenze zu überschreiten. Es ging darum die sog. Schallmauer (d.h. die Überschreitung der Geschwindigkeit von Mach 1) zu erforschen. Die USAAF gab bei Bell ein von Raketentriebwerken angetriebenes Forschungsflugzeug in drei Exemplaren am 16. März 1945 in Auftrag. Man lehnte sich bei der Konstruktion des Rumpfes an ein 0.50 Kaliber-Geschoss an. Der erste Gleitflug einer Bell X-1 fand am 25. Januar 1946 statt. Am 14. Oktober erreichte der Air Force Pilot Charles Yeager endlich Überschallgeschwindigkeit von 1,06 Mach. Diese erste Bell X-1 ist in Washington DC. ausgestellt.
Nach den ersten Tests wurde durch die USAF und das NACA noch eine zweite Generation der X-1 in Bau gegeben. Deren Vertreter waren die X-1D und die X-1A. Die X-1D hatte am 24. Juli 1951 ihren ersten Gleitflug und am 22. August sollte sie erstmals mit Triebwerk von einer B-50 starten. Es explodierten die Kraftstofftanks und das Flugzeug wurde total zerstört.
Die X-1B hatte am 24. September 1954 ihren ersten Gleitflug. Der erste strahlgetriebene Flug fand am 8. Oktober gleichen Jahres statt. Mit diesem Flugzeug wurden Hochgeschwindigkeitsversuche durchgeführt. Als letzter Pilot der X-1B gilt der spätere Astronaut Neil Armstrong. Ab 1958 wanderte die Maschine ins USAF Museum.
Bausatz: Die MPM Gruppe ist immer wieder für Überraschungen gut. Nachdem 2007 eine Vielzahl von Neuheiten angekündigt wurden, überraschte man den Modellbauer doch im Herbst mit einer Bell X-1E. Dann folgte Anfang 2008 auch noch eine Bell X-1A/D. Die waren zuvor auch bei Mach 2 erschienen. Jetzt ist die X-1B herausgebracht worden.
Der Bausatz der Bell X-1B entpuppt sich auch als typischer Shortrun-Kit. Er enthält zwei hellgraue Spritzlinge, eine Spritzgusskanzel sowie Resin- und Fotoätzteile. Das Cockpit entsteht aus einer Mischung aus Resin- und Fotoätzteilen. Was dort geboten wird, das reicht aus, denn durch die kleine Cockpithaube ist sehr wenig zu sehen. Die beiden Hauptfahrwerksschächte sind ebenfalls aus Resin. Alle Gravuren auf den Spritzgussteilen sind sehr fein ausgeführt. Schön ist die sinnvolle Aufteilung der Bauteile. Alle Hinterkanten von Tragflächen und Ruder sind sehr scharfkantig und daher für uns Modellbauer optimal. Die Bemalungsanleitung ist sehr umfangreich. Hier kann die X-1B in allen Zeitabschnitten ihrer Geschichte nachgebaut werden.
Special Hobby hat dafür zwei verschiedene Tragflächen beigefügt. Diese können in vier unterschiedlichen Rüstzuständen montiert werden. Als Option gibt es auch noch ein rechteckiges Höhenruder für die finale Version.
Alle Decals wurden ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen
Fazit: Dieser Bausatz ist zum Sammeln von Erfahrungen mit Special Hobby Produkten sehr gut geeignet.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (März 2009)