Supermarine Spitfire Mk.IXc

Revell 03927 - Spritzguß - 1/32

Vorbild: Das Jahr 1942 sah den Übergang der Alliierten zur Luftoffensive, und einer der Faktoren dafür war der zunehmend verbreiterte Einsatz der Spitfire. Die Höhenjägerversion Spitfire Mk. VI begann im April 1942 ihren Einsatz bei der 616.Squadron (RAF-Staffel), aber sie war nie wirklich erfolgreich, da das Gewicht der Druckkabine die effektive Flughöhe zu sehr reduzierte. Allerdings konnte mit der Mk. VII mit den verstärkten Merlin-Motoren der Serie 60/70 im Herbst das Problem behoben werden.

Dieser Version folgte die Supermarine Spitfire Mk. VIII (im Wesentlichen eine Mk. VII ohne Druckkabine), die erstmals gegen Ende des Jahres flog. Dieses Jagdflugzeug hatte viele Verbesserungen und so erzielte es die besten Flugeigenschaften aller Spitfire-Modelle und auch die höchste Geschwindigkeit in Höhe aller mit Merlin-Triebwerken ausgerüsteten Versionen.

Doch Anfang 1942 war es offensichtlich, dass die Bedrohung der Spitfire V durch die neue deutsche Focke-Wulf FW 190 nicht auf die Mk. VIII warten konnte. Daher wurde die Spitfire Mk. IX als Eillösung mit der Zelle der Mk. Vc und zunächst mit den Merlin 61 und 63-Motoren entwickelt. Der neue Jäger ging erstmals bei der 64.Squadron im Juli 1942 in den Einsatz, wodurch die Krise beim englischen Fighter Command endete, aber es dauerte bis in das Jahr 1943 ehe eine größere Anzahl zur Verfügung stand.

Für die Kampfeinsätze 1943 von England aus, in Vorbereitung der geplanten Invasion, ergänzte noch die Spitfire VB die Mk. IX. Bis zum Zeitpunkt der Invasion in der Normandie im Juni 1944 waren aber fast alle Frontverbände mit der Spitfire Mk. IX ausgerüstet. Viele davon waren Jagdbomber, die eine 227 kg und zwei 113 kg-Bomben tragen konnten. Mit der 1944 erfolgten Einführung der Mk. IXe mit je zwei 12,7-mm-MG und 20mm Kanonen sowie besseren Zielvorrichtungen für den Piloten erhöhte sich auch die Kampfkraft des Flugzeuges.

Als die neue Spitfire XVI im September 1944 aus den Fabriken kam, wurden die meisten der nachfolgend gebauten Mk. IX an ausländische Luftwaffen abgegeben , vor allem an Russland, dass noch 1.188 Stück in der recht kurzen Zeitspanne bis zum Ende des 2.Weltkrieges erhielt. Nach Kriegsende gingen ausgemusterte Maschinen an Belgien, Frankreich, Israel und Ägypten.

Bausatz: Diese Spitfire ist bis auf zwei Spritzlinge ein komplett neues Modell bestehend aus 154 Teilen. Übernommen wurden von der Revell-Spitfire Mk.IIa Teile für das Cockpit und die Steuerflächen. Die Oberflächengravuren und Details treten scharf und sauber hervor. Alle Nietenreihen, Blechstöße und Klappen befinden sich offensichtlich am rechten Platz. Das Cockpit ist gut detailliert. Beim vorliegenden Modell fehlt jegliche Verkabelung und der mehrteilige Sitz verfügt über keine Sitzgurte. Anders als bei den anderen 32er Neuerscheinungen von Revell liegen leider auch keine Decals dafür bei.

Die transparenten Teile wirken ebenfalls gut gelungen. Leider ist das ovale Schiebefenster der Canopy-Haube nicht dargestellt. Hier muss dementsprechend nachgraviert werden. Über eine Motorennachbildung verfügt das Modell nicht, jedoch ist der Propeller beweglich. Die Spitfire verfügt über separate Steuerflächen und man kann zwischen einem frühen und einem späten Leitwerk wählen. Das Fahrwerk ist ebenfalls sehr ordenlich wiedergegeben. Die Bereifung ist leider nicht abgeflacht. Der Flieger lässt sich im Stand und in der Luft darstellen. Über einige Details wird man in der Bauanleitung im Dunkeln gelassen, wie z.B. die Bestückung der Bomben für die jeweiligen Vorbilder. Dieselbe Frage stellt sich bei den Abgasrohren. Zur Verfügung stehen die standardmäßigen rundlichen und die fischflossenförmigen Rohre. Hier ist man auf Recherche angewiesen.

Bemalung:Die 20-seitige Bauanleitung führt übersichtlich durch 75 Bauabschnitte. Die ausführliche Bemalungsanleitung bezieht sich auf das Farbensortiment von Revell. Die Abziehbilder sind sauber und randscharf gedruckt. Die authentischen Abziehbilder ermöglichen die Wahl zwischen zwei Maschinen:

  1. Supermarine Spitfire Mk.IXc, No. 416 Squadron, Royal Canadian Air Force, Tangmere, England, Mai 1944,
  2. Supermarine Spitfire Mk.IXc, No. 601 Squadron, Royal Air Force, Fano, Italy, November 1944.

 

Fazit: Ein anspruchsvoller und sehr gut gelungener Bausatz zu einem verbraucherfreundlichen Preis mit interessanten Dekorationen.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.

Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2017)