B-1B Lancer

Revell 04307 - 1/72

Vorbild: Die Entwicklung der Rockwell (seit 1996 Boeing North American) B-1B reicht sehr lange zurück. Es begann mit der Forderung der USAF 1965 für ein strategisches Flugzeug, das das überzüchtete B-70 Valkyrie Programm ersetzen sollte. Da die USAF Strukturprobleme bei ihren B-52 Bombern befürchtete, beschaffte sie als Schnelllösung die General Dynamics FB-111A. Bei Rockwell lief die Entwicklung weiter und ein vorläufiges Ende kam mit einem Beschluss des USA Präsidenten Jimmy Carters 1977, der eine Einstellung des B-1A Programms verfügte, nachdem schon seit Oktober 1974 das erste Exemplar flog. Es folgte eine Umkonstruktion als Lenkwaffenträger für Tiefangriffe. Unter Ronald Reagan erhielt Rockwell einen Auftrag über 100 B-1B (ursprünglich wollte die USAF 240 B-1A). Die zweite und vierte B-1A wurden bei Rockwell zu Prototypen der B-1B. Somit erhob sich die erste B-1B am 23. März 1983 in die Luft. Die erste neu produzierte B-1B war im September 1984 fertig. 1990 erhielt die B-1B den offiziellen Namen Lancer, der von der Truppe ignoriert wird. Dort heißt sie Bone (von B-One). Die USAF plant die B-1B mit 89 Exemplaren bis 2018 in Dienst zu halten. Einsätze erlebte die B-1B u.a. während der Operationen gegen den Irak.

Bausatz: 1983 erschien erstmals bei Monogram eine B-1B. Dieser Bausatz wurde seit dem wieder aufgelegt. Er ist nicht frei von Schwächen. So ist er 1/75 in der Länge und 1/74 in der Spannweite. Die fertige B-1B ist also etwas zu klein. Nimmt man das Erscheinungsdatum und vergleicht es mit den Daten des Originals, dann wird schnell klar, dass hier die Prototypen als Vorbild dienten. So fällt es insbesondere bei der Bewaffnung auf. Überhaupt ähnelt der Bausatz eher einer B-1A als der B-1B und wer will, der kann daraus auch eine B-1A machen, was sicherlich einfacher geht, als eine halbwegs korrekte B-1B. Die korrekteste B-1B ist übrigens der 48er Bausatz von Revell, der 2006 zuletzt wieder aufgelegt wurde. Übrigens hat die B-1B von Airfix noch viel gravierendere Probleme in der Optik.

Der Bausatz bietet ein rustikales Cockpit mit vier Besatzungsfiguren. Die Tragflächen können verstellbar montiert werden. Als gelungen möchte ich das Fahrwerk bezeichnen. Es ist recht komplex wiedergegeben.



Dafür sehen die Triebwerksauslässe recht einfach aus. Immerhin gibt es eine vernünftige Einstiegsleiter und eine dazu passende Figur. Zu den positiven Seiten dieses Bausatzes sind die Decals zu rechnen.

Bemalungen:

  1. Rockwell B-1B Lancer "Iron Mistress", 46. Bomber Squadron, 319. Bomber Wing, Grand Forks AFB, North Dakota, Sommer 1990;
  2. Rockwell B-1B Lancer "Deadwood Dealer", 28. Operations Group, 28. Bomber Wing, Ellsworth AFB, South Dakota, September 1996;
  3. Rockwell B-1B Lancer "Ethernal Guardian", 9. Bomber Squadron, 7. Bomber Wing, Dyess AFB, Texas, August 1996.

Fazit: Hier haben wir es mit der besten B-1 in 1/72 zu tun. Für die Masse und auch für mich sieht das Modell aus wie eine B-1 und das halte ich für entscheidend.

Literatur:

B-1 Lancer, D&S Vol. 37, Wayne Wachsmuth, Detail & Scale Inc. 1990, ISBN 1-85310-622-4;
Bone - B-1 Lancer in action, Aricraft Number 179, Lou Drendel, squadron/signal publications 2002, ISBN 0-89747-436-8.

Volker Helms, Godern