Vorbild Der erste Prototyp dieses von Stanislaw Prauss entworfenen Bombers und Aufklärers flog im Sommer 1934. Beim dritten Prototypen wurde der Pilotensitz erhöht und der Motor abgesenkt, um die Sicht zu verbessern. Dieser Prototyp wurde angenommen und ging als Karas (Karpfen) in Produktion. Die erste Serie PZL P.23A war mit dem Bristol Pegasus IIM2 Sternmotor (mit 670 PS) ausgestattet, welcher in Polen in Lizenz gebaut wurde. Dieses Triebwerk war aber nicht sonderlich zuverlässig und so wurde die PZL P.23B mit dem neueren Pegasus VIII mit 720PS gebaut
1936 wurden 40 Karas gebaut. Wegen der Motorfehler war ihre Dienstgipfelhöhe begrenzt und sie wurden nur zu Schulungszwecken genutzt. Von der PZL P.23B wurden zwischen 1936 und 1938 210 Stück gebaut und wurden die Hauptwaffe der Bomber und Aufklärerstaffeln, wo sie die Breguet 19 und Potez 25 ersetzten.
Die Bristol Triebwerke waren nur für die Nutzung in Polen lizensiert und so wurde für den Export der Gnome-Rhone 14K verbaut, der in einer Vielzahl polnischer Flugzeuge dieser Zeit Verwendung fand. Die so ausgestatteten P.23 wurden PZL P.43 bezeichnet. Das neue Triebwerk verbesserte die Leistungen erheblich. So erhöhte sich die Geschwindigkeit auf 365 km/h trotz der Erhöhung der Bewaffnung auf 2 MG für den Piloten. Bulgarien kaufte 12 PZL P.43 mit dem 14Kirs (mit ca. 900PS) und bestellte 42 mit dem 14N-01 (mit ca. 1000PS), jedoch wurden nur 36 ausgeliefert.
Zu dieser Zeit wurde in Polen der neue leichte Bomber PZL P. 46 Sum entwickelt, aber nur ein Prototyp wurde vor dem Krieg fertiggestellt. Vom Karas gabe es auch einen Prototypen mit Doppelleitwerk und geänderter Bombenschützenkanzel, die PZL P.42.
(Quelle: Wikipedia (englisch) PZL P.23 Karas mit weiteren Informationen)
Grundsätzlich fügt sich der Bausatz sehr gut in die Reihe polnischer Flugzeuge aus dem Hause Mirage ein. Seit der Edition der PZL P.37 Los hat sich die Qualität der Produkte stetig verbessert. Jedoch erreicht der polnische Produzent noch nicht die Feinheit der Eduardbausätze oder gar der japanisch-koreanischen Konkurrenz. Die Oberflächenbeschaffenheit ist sehr seltsam. Als ich zuerst davon las, vermutete ich eine leichte Rauheit wie etwa bei den Dragonbausätzen. Hier ist aber eine unregelmäßige "Landschaft" auf dem Modell zu finden. Dies ist unschwer zu beheben. Man kann z.B. vor dem Lackieren eine Schicht Primer investieren und/oder das Modell mit Schleifvlies ebnen. Darüber hinaus muss man hier und dort ein wenig Grat entfernen, aber auch dies ist kein wirklich schwerwiegender Fehler dieses Bausatzes.
Nun zu den sehr positiven Aspekten der Warsaw Model Center Edition. Zuerst fällt einem der große Ätzteilbogen auf. Die Platzierung der angebotenen Teile sind in der mehrfarbigen Bauanleitung des Bausatzes beschrieben. Weiterhin sind ettliche Resinteile enthalten. Da sind zum einen weitere Cockpitdetails, wie die Funkgeräte. Anderseits liegt eine komplette 3-köpfige Besatzung nebst Bomben bei. Gerade die Bewaffnung ist eine sehr erfreuliche Ergänzung, aber auch die Figuren sind gut gelungen. Noch ein Wort zur Bauanleitung. Die ist in einem Stil, ähnlich der neuen Eduard-Anleitungen, mit 3D-Grafiken angelegt. Obwohl die dreidimensionale Aufmachung gefällt, sind gerade in den größeren Explosionsdarstellungen nicht alle Klebepunkte deutlich zu entziffern. Die eine oder andere fotografische oder zeichnerische Darstellung kann hier hilfreich sein (siehe z.B. Literaturhinweis)
Bemalungsvarianten:
Fazit: Sehr schöner Bausatz eines polnischen Aufklärers und Bombers. Für Freunde der polnischen oder rumänischen Luftwaffe sehr zu empfehlen. Da Volker dieses Muster direkt von der Messe mitbrachte, kann ich natürlich zum Preisvergleich zur "normalen" Version nichts sagen. Wenn man die Wahl hat (und der Unterschied nicht astronomisch ist), würde ich jedoch die WMC Version aufgrund der beigefügten Teile empfehlen. Inzwischen sind auch ein kleiner Satz von eduard und ein umfangreicherer von Part erhältlich.
Literaturhinweis
PZL.23 Karas; Tomasz Kopanski und Artur Juszczak, Mushroom Model Publications - Orange Series No 8101 ISBN: 8389450038 |
Steffen Arndt, Schwerin