Vorbild: Die MiG-21 war von 1960 an das wichtigste Flugzeug der Jagdverbände der Armeen des Warschauer Vertrages. Mit ca. 18 000 ist die MiG eines der weltweit meistgebauten Überschallflugzeuge, das in fast 50 Ländern geflogen wurde. Auch 50 Jahre nach dem Erstflug 1957 ist sie neben der F-16 das am weitesten verbreitete Kampfflugzeug.
Die MF, sie gehört zur dritten Generation, erhielt durch eine integrierte Kanone und vier Waffenträger sowie ein stärkeres Triebwerk einen höheren Kampfwert. Nach dem Produktionsende 1987 boten verschiedene Firmen upgrades an, wovon die rumänische Lancer und die MiG-21/93 in größerer Stückzahl hergestellt wurden.
Bausatz: Nach Profipack und Royal Class legt Eduard sein Serienstartermodell MF als Limited Edition vor. Der randvolle, ca. 1kg schwere Karton enthält mit acht grauen und zwei Klarsichtrahmen mit ca. 400 Teilen, Resinteile für die MFN, drei farbige Ätzteilbögen, einen Bogen Masken und drei große Abziehbilderbögen die gleiche Hardware wie die Profipack. Qualität und Passgenauigkeit der Gussäste sind weiterhin super. Es kann je eine MiG-21 aus Gorki (A) bzw. Moskau (B) gebaut werden.
Das Cockpit besteht aus ca. 13 Teilen und kann sowohl konventionell als auch mit bedruckten Ätzteilen gestaltet werden. Diese enthalten die Instrumentenbretter für die MF Jäger und Jagdbomber sowie die MFN womit im Cockpitbereich alles palletti ist. Der Schleudersitz schrumpfte zwar auf drei Teile ist aber inklusiv der Ätzteile für diesen Maßstab ausreichend detailliert. Im Fahrwerkbereich ergibt sich ein ähnliches Bild: weniger Teile aber hohe Qualität. Das Triebwerk bietet alles an Details notwendige für diese Größe.
Nun zu den Großteilen. Alle zeichnen sich durch feine Oberflächengravuren aus. Bei den Tragflächen fällt die Abweichung von der vom 48er Modell bekannten Aufteilung ins Auge. Während sich mir der Sinn der Aussparung bei den Teilen 17/18 noch nicht erschließt, ist die Neugestaltung der Vorderkante eine super Idee und damit besser gelöst als bei der großen MiG. Die Kopplung der Landescheinwerfer mit den Druckbehältern in einem Klarsichtteil, ist auch zu begrüßen.
Die Vereinigung des stimmigen Seitenleitwerks mit dem Rückentunnel zu einem Teil führte leider zu einer hässlichen Rückennaht. Alle Klappen und Ruder liegen als Extrateil bei. Die schlanke runde Rumpfform des Originals kommt wie gewohnt gut rüber und es gibt keine Längenabweichungen wie bei Mitbewerbern (den alten KP-Bausatz mal ausgeklammert). Einige Teile liegen doppelt bei mit der Option der geschlossenen oder geöffneten Darstellung. Den Lufteinlaufkegel kann man erst zum Schluss in den Rumpf einschieben, Bugballast ist nicht notwendig.
Die Wahl bei der Bestückung mit Außenlasten fällt schwer, da der Bausatz alle möglichen Zusatzbehälter enthält und bei der Bewaffnung kaum eine Option auslässt. Vier Seiten der Bauanleitung helfen bei der Gestaltung in diesem Bereich.
Bemalung: Das 128 seitige Buch ist die zweite Auflage der 48er Ausgabe. Hier wird jede baubare Variante mit Fotos und Profiles vorgestellt. Eduard bietet Abziehbilder für sage und schreibe 39 Maschinen. Davon gehören 18 M/MF zu den LSK der CSSR, 15 M/MF/MFN der Tschechischen Republik und 8 M/MF der Slowakei. Die notwendigen Decals findet man auf zwei von Cartograf gedruckte Bögen. Für die Wartungshinweise gibt es ein Extrablatt. Die Bemalungsanleitung hat 44 Seiten, d.h. ein Profilheft für sich.
Fazit: Wer diesen MiG-21 Exoten in tschechischen Diensten bauen möchte sollte zugreifen. Er dürfte bei unseren südlichen Nachbarn wieder ein Renner werden. Preis ca. 48 Euro
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Jürgen Willisch, Potsdam (Juli 2019)