Jakowlew Jak-1b

eduard Limited edition 1194 - 1/48

Das Vorbild: Die sowjetische Regierung gab 1939 eine Ausschreibung für einen neuen Jäger heraus, der die bis dahin eingesetzten und nun veralteten Typen - wie die I-15 Varianten und die I-16 von Nikolai Polikarpow - ersetzen sollte.

Jakowlew, der schon einige Erfahrungen in der Konstruktion von leichten, wendigen Flugzeugen gemacht hatte, legte besonderen Wert auf eine aerodynamisch günstige Oberflächenform, um dem neuen Modell eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu verleihen. Der als I-26 (russ. für Istrebitel=Jäger) bezeichnete Prototyp startete am 13. Januar 1940 zu seinem ersten Flug. Die darauffolgende Flugerprobung wurde von einem tragischen Zwischenfall überschattet als J.I. Piontkowski, der bis dahin sämtliche Flugzeugtypen Jakowlew's getestet hatte, am 27. April 1940 mit der I-26 tödlich abstürzte. Da bei der anschließenden Untersuchung ein Versagen der Konstruktion als Ursache ausgeschlossen werden konnte, lief die staatliche Erprobung des Modells bis zum November 1940 weiter. Die Massenfertigung begann einen Monat später unter der offiziellen Bezeichnung Jak-1

Als im Juni 1941 der Große Vaterländische Krieg begann, dienten die bis dahin produzierten Maschinen zusammen mit der ebenfalls neu erschienenen MiG-3 bei der Verteidigung von Moskau. Ohne die laufende Produktion zu unterbrechen, wurden nach den ersten Fronterfahrungen an der Jak-1 Verbesserungen vorgenommen, so wurden die Flügelenden etwas spitzer gestaltet und ab 1942 erhielt der Jak-1B genannte Typ auf Anregung von Piloten wegen der besseren Rundumsicht einen abgesenkten Rumpfrücken.

Quelle: Wikipedia: Jakowlew Jak-1 dort gibt es noch mehr Informationen!

Der Bausatz ist ein alter bekannter aus dem Hause Accurate Miniatures. Die Qualität der Oberfläche und die Passgenauigkeit ist hervorragend, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Bausatz schon vor etwa 20 Jahren entstanden ist. Der Rumpfquerschnitt des Modells ist oben zu flach, was zu einer etwas zu breiten Frontpanzerscheibe geführt hat. Wen das stört, kann ja versuchen den Kleinserien-Korrektursatz (ich glaube von Gremlin und schon vergriffen) zu bekommen, der den Preis des Models aber locker verdoppelt. Die Stoffstruktur am Rumpf ist vielleicht auch etwas übertrieben, aber das kann man ja mit Vorbildfotos (Polygon Heft!) und Schleifmitteln leicht optimieren. Inzwischen gibt es auch alternativen. Den Bausatz von South Front habe ich nur in der Jak-1 Ausführung und bin davon nicht überzeugt. Von Modelsvit gibt es ebenfalls beide Varianten, die mir auf Bildern aber dem SF Bausatz sehr "ähnlich" scheinen, aber verschiedene Formen haben sollen. Wie dem auch sei, beider Hersteller sind eher dem Short-run Bereich zuzurechnen und kosten nicht weniger als diese Eduard Edition, einen einfachen weg zu einer korrekten Jak-1/Jak-1b gibt es also nicht.



Der Bausatz enthält die Accurate Miniatures Spritzlinge für die Jak-1b. Dazu gibt es von Eduard Masken und farbig bedruckte Ätzteile. Beide sind von der bekannten Eduard-Qualität und den meisten Konkurrenten immer noch ein gutes Stück voraus. Die farbig bedruckten Fotoätzteile sind eine wertvolle Ergänzung für diesen Bausatz. Hauptsächlich der Cockpitbereich profitiert davon, aber auch Fahrwerksscheren und Kühlerdetails sind vorhanden. Leider befinden sich die Fahrwerksklappen auf dem separat zu erwerbenden Satz. Für den Bausatz gibt es übrigens jede Menge Zubehör zu kaufen, Räder, Auspuffstutzen, Landeklappen u.s.w. Die Bauanleitung ist auf hochwertigem Papier, allerdings nur in A5 Größe gedruckt. Die Baustufen sind aber sehr groß abegebildet, so dass dies überhaupt kein Problem ist. Etwas Vorsicht ist bei den Abbildungen der Bemalungsvarianten angeraten. Hier hat sich in der Vergangenheit schon mal der eine oder andere Fehler eingeschlichen.

Bemalungen: Der Bausatz erlaubt die Darstellung von 7 Flugzeugen. Die Bemalungen sind farbig in der Bauanleitung dargestellt. Alle Farbangaben sind aus dem Gunze Farbensortiment - dessen Importeur Eduard für Tschechien ist. Die Abziehbilder sind von Cartograf glänzend gedruckt und zwar in jeder Hinsicht. Sogar silbern umrandete Sterne sind im Satz enthalten.

  1. Jak-1b, "weiße 5", 427 IAP, Pilot: Hptm. Pawel Tschuwiljew, 1943
  2. Jak-1b, "Blitz", 2 GIAP, Pilot: Wladimir P. Pokrowski, 1944/45
  3. Jak-1b, "rote 1", 9 GIAP, Pilot: Alexej B. Alejuchin, 1943
  4. Jak-1b, "weiße 24", GC 3 Normandie, Pilot: Roland de la Poype, 1943
  5. Jak-1b, "weiße 41", 267 IAP, "Freier Donbass"
  6. Jak-1b, "weiße 42", 910 IAP, Pilot: Nikolai A. Koslov, 1943
  7. Jak-1b, "rote 12", 897 IAP/288 IAD, Pilot: Pawel P. Karawaj, 1942/43

Fazit: Ein guter Bausatz mit mehreren sehr schönen Bemalungsvarianten, farbige Ätzteile und Masken und das Ganze für ca. 25 Euro. Was will man mehr?!

Erhältlich ist dieser Bausatz im Fachhandel und für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Das Muster stellte Eduard bereit.

Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2015)

Literatur:

 Soviet Air Force Fighter Colours 1941-45
Erik Pilawkii, Chris Banyai-Riepl
Classic Publications
ISBN 190322330X
 "Pjervij Jak" (Die erste Jak)
Kusnetzow, S.
Polygon, 1995
ISBN 5-7656-0001-8
 "Jak Fighter" in Action Number 78
Hans-Heiri Stapfer
Squadron Signal Publication
ISBN: 0-89747-187-3