Historisches: Das Auftauchen der Sopwith Triplanes brachte - mal wieder - einen Umschwung in der Überlegenheit der Jagdflugzeuge im ersten Weltkrieg. Die Inspektion der Fliegertruppe war möglichst Rasch an einer Kopie des Flugzeugs interessiert, um den Nachteil wieder auszugleichen. Stattdessen entwarf Fokkers Konstrukteur Reinhold Platz eine eigene Konstruktion, die an Fokkers Fertigungstechnik angepasst war.
Der Fokker-Dreidecker besaß zunächst freitragende Tragflächen, später wurden sie aufgrund des Auftretens von Flügelschwingungen um Verstrebungen am Außenflügel ergänzt. Obwohl diese Bauweise durch den Verzicht auf Verspannungsdrähte tendenziell einen geringen Luftwiderstand versprach, kam dieser Vorteil durch den hohen Widerstand dreier dicht übereinander angeordneter Tragflächen nicht zum Tragen.
Die grundlegende Konstruktion des Flugzeuges bestand aus einem Rumpf, welcher aus 10 bis 35 mm starken Stahlrohren zusammengeschweißt wurde, und einem Tragwerk aus Holz mit Metallbeschlägen und Ruderflächen aus Stahlrohr.
Bei den Holzbauteilen wurde fast ausschließlich geleimtes Sperrholz verwendet, da dieses flexibler und belastbarer ist als Bauteile aus Massivholz. Je nach Verwendungszweck und Belastung wurden Kiefer, Tanne und Birkenholz verwendet und zum Teil miteinander verleimt. So bestanden die Rippen der Tragflächen aus Birkensperrholz, auf das außen eine Schicht Tannenholz aufgeleimt wurde. Die Flügelholme wiederum waren aus geleimtem Kiefernsperrholz. Als Klebstoff wurde das Milcheiweißprodukt Kaseinleim verwendet.
Die Bespannung des Flugzeuges bestand aus einfachem Leinenstoff. Um die relativ großen Zwischenräume zu schließen, wurde der Stoff geplättet. Nach dem Beziehen des Flugzeuges wurde der Stoff mit einem Spannlack bestrichen gegen Wind und Wasser abgedichtet. An wenigen nicht tragenden Teilen, wie zum Beispiel der Motorverkleidung, wurde auch bereits Aluminium verwendet.
Der Fokker-Dreidecker, der mit einem nur 110 PS starken Umlaufmotor ausgestattet war, war im Vergleich zu anderen Jagdflugzeugen zwar relativ langsam, konnte aber dank des dicken Flügelprofils und des geringen Gewichts bei niedriger Geschwindigkeit sehr steil steigen und war in der Manövrierfähigkeit unübertroffen. Die findigen Piloten suchten dann auch entlang der Front nach noch brauchbaren gegnerischen Motoren (Clerget und Bentley) und ließen diese an Ihren Maschinen verbauen. Die Laufzeit dieser Triebwerke war wegen des schlechteren deutschen Motorenöls jedoch recht kurz.
Die Fronteinsatzdauer der Dr.I war ebenfalls recht kurz, da es zwischenzeitlich zu Verleimungsproblemen kam, die mehrer Piloten das Leben kostete (u.a. Wolff und Voss) und zu einem Flugverbot führten. Außerdem brachte Fokker bald die überragende D.VII an die Front und auch die anderen Hersteller legten nach.
Quelle: unter Verwendung des Wiki Fokker Dr.I
Der Bausatz: Nach jahrelangem Warten ist nun endlich die Fokker Dr.I von Eduard erschienen. Als Schweriner musste ich mir natürlich gleich einen Bausatz kaufen. In inzwischen gewohnter Manier erscheint bei Eduard zunächst eine Sonderedition, in diesem Fall ein Richthofen Spezial mit der Fokker Dr.I und einer Albatros D.V. samt Figuren der Gebrüder Lothar und Manfred von Richthofen einschließlich Hund Moritz.
(Ich verzichte hier auf Abbildungen der bekannten Albatros-Bauteile.)
In dem erstaunlich kleinen Karton finden der bekannte Albatrosbausatz und der neue Kit gerade Platz. Dazu gibt es einige Ätzteile - auch für die Figuren -, Masken und Decals. Weiterhin sind eine kleine Replik des "Blauen Max", die drei Resinfiguren (rosa und mit 39 bzw. 37 mm bei den Richthofens recht groß) und zwei Zeichnungen der Protagonisten beigefügt. Insgesamt ein ansprechendes Paket für das auch der Preis von ca. 56 € noch in Ordnung geht.
Wie immer bei eduard sind die Teile sauber abgespritzt und gut detailliert. Die Kante auf der Rumpfseite finde ich ziemlich hervorstechend, aber Fotos zeigen die Dr.I durchaus so und nachmessen werde ich hier sicher nicht. Der Bausatz enthält alternative Teile für die Darstellung der Fokker F.I. Leider liegt nur der Oberursel Umlaufmotor bei ... vielleicht kann Eduard hier für spätere Editionen noch die Clerget und Bentley Triebwerke hinzufügen (natürlich mit entsprechend recherchierten Vorbildern).
Bemalungen liegen für 4 Albatros und 6 Fokker bei, darunter auch eine für die Fokker F.I 102 /17 in der Kurt Wolff ums Leben kam. Die Abziehbilder sind in gewohnter Qualität ohne Versatz auf blauem Trägerpapier gedruckt. Für weiter Details verweise ich auf die Seite von Eduard: Der rote Flieger (Fok.DrI+Albat.D.V.)
Markierungen für die Albatros D.V:
Markierungen für die Fokker F.I/Dr.I:
Fazit: Sehr schöne Box für den WK.I Einsteiger, Modellbauer die schon etliche Albatros im Schrank haben, hätten sicher eine andere Art Box bevorzugt. Aber, die Qualität ist sehr gut und der Preis stimmt auch. Deshalb: Empfehlenswert.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de. Für Privatkunden ist es im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich und wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Der rote Flieger (Fok.DrI+Albat.D.V.).
Steffen Arndt, Ettlingen (Mai 2008)