Hawker Osprey Mk.III/IV

Amodel 72241 - 1/72

Vorbild: Die Hawker Osprey entstand aufgrund einer Ausschreibung der britischen Marine von 1926. Hawker passte dafür die Hart den Erfordernissen an. Als Naval Hart wurde die Maschine beim Marine Aircraft Experimental Establishment in Felixtowe getestet. Danach ging ein Auftrag über 28 Osprey Mk.I an Hawker. Zwei Maschinen dienten als Prototyp. Ein Flugzeug wurde dafür mit Schwimmer versehen. Dieser Typ wurde dann als Osprey Mk.III bezeichnet.



Ab Oktober 1932 ging die Osprey bei der britischen Marine in Dienst. So kam die Osprey Mk.I als Trägerflugzeug zum Einsatz. Die Version Mk.III kam auf die größeren Einheiten der Flotte. Letztere wurden allerdings schon 1936 durch Supermarine Walrus ersetzt. Die Mk.IV erhielten den Rolls Royce Kestrel V mit 645 PS.

20 Hawker Osprey waren am 01. September 1939 noch in Dienst. Nach und nach wurden sie in der Ausbildung aufgebraucht. Im Februar 1942 verschwand auch die letzte Maschine.

Bausatz: Amodel ist langsam aus der Nische herausgetreten. Die Qualität dieser Short-Run-Produkte macht große Sprünge nach vorn.

Im attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt ein Decalbogen, die Bauanleitung, sechs Spritzlinge mit insgesamt 116 Bauteilen sowie einem Fotofilm als Windschutz. Einige Bauteile wandern in die Restekiste. Die Masse der Teile ist aus dem Bausatz der Landversion bekannt.



Die Detaillierung und auch die Abspritzung der Bauteile ist sehr gut. Es gibt kaum Sinkstellen und die Auswerfermarkierungen sind auch sinnvoll gesetzt. Positiv fällt ebenso auf, dass die Flächen und Leitwerke aus einem Stück bestehen und dadurch recht scharfkantige Hinterkannten haben.

Das Cockpit besitzt an den Rumpfseiten eine schöne plastische Struktur. Die Kleinteile sind sehr fein und besitzen produktionsbedingt einen leichten Grat. Das Instrumentenbrett hat eine gute Struktur, die sich für die Bemalung nutzen lässt. Einzig Sitzgurte sollte man noch hinzufügen, denn das Cockpit ist gut einsehbar.

Die weitere Montage der Tragflächen und Leitwerke mit dem Rumpf gestaltet sich ohne Sekundärliteratur etwas schwierig. Die untere Tragfläche hat eine leichte V-Stellung. Auch das Thema Verspannung hat Amodel nicht angefasst. Hier helfen Vorbildmaterial und das Bausatzcover weiter. Immerhin wird das Schwimmerfahrwerk gut in der Bauanleitung gezeigt.

Die Decals sind sehr dünn und ohne Versatz auf weißem Trägerfilm gedruckt. Es gibt auch einige Wartungshinweise.

Bemalungen:

Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz und nur für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Hawker Hart Family – Orange Series No. 8107, Alex Crawford, Mushroom Model Publications 2008, ISBN 978-8389450-62-3.

Volker Helms, Godern (September 2012)