Vorbild: Das Original war zu Anfang als leichtes und preiswertes Jagdflugzeug konzipiert, unterlag aber der "Hunter". Nur die Bestellungen der finnischen Luftwaffe (13), der jugoslawischen Luftwaffe (2) und Indiens (215) retteten die "Gnat". Die Indische Luftwaffe flog auch Kampfeinsätze mit dem Einsitzer.
In der RAF fand der Zweisitzer ab 1962 einen Platz als Ausbildungsflugzeug. Außerdem konnte die "Gnat" bei den Kunstflugstaffeln zeigen, was an Manövrierfähigkeit in ihr steckte. 1970 wurde sie dann zu Gunsten des "Hawk" Jettrainers außer Dienst gestellt. Weltweit bekannt wurde sie durch die Filmparodie "Hot Shots!"
Bausatz: Es scheint seit einigen Jahren zu einer guten Tradition der Modellbauschmiede Airfix/Hornby zu gehören, jährlich ein für die britische Militärluftfahrt wichtiges Flugzeug aus den 1950er und 60er Jahren als Bausatz im 48er Maßstab herauszubringen. So folgt der Gloster Javelin (2013) in diesem Jahr der Jettrainer Folland "Gnat" (Mücke).
In dem künstlerisch schön gestalteten Stülpkarton befinden sich 96 Einzelteile, ein gut gedruckter Decalbogen sowie die inzwischen farbig gestaltete Bauanleitung. Die einzelnen Zeichnungen sind Computergeneriert. Die Hersteller des Modells haben dankenswerterweise fast alles an Details an dem kleinen Flugzeugmodell herausgeholt, was für einen Bausatz, der auch von einem Einsteiger bewältigt werden kann, möglich ist. Auch die Gravuren sind präzise ausgeführt und werden von mal zu mal feiner.
Ein adäquates Cockpit mit schönen Decals für die Instrumentierung gehört ebenso zum Lieferumfang.Die Sitzpolster gibt es einmal mit und einmal ohne aufgeprägte Gurte, um den schön gestalteten Piloten auf seinen Arbeitsplatz zu setzen. Ebenso sind die Steuerelemente an Flügeln und Leitwerk in mehreren Positionen darstellbar. Außerdem ist das vordere Avionikabteil mit den inneren Geräten versehen und durch eine separate Klappe auch vorzeigbar. Das führt zwar zu einem Bruch der eleganten Symmetrie der "Gnat", ist aber sicher interessant für Modellbauer, die ihren Flieger auf einem kleinen Diorama präsentieren möchten.
Interessant ist außerdem, dass die seitlichen Lufteinläufe als gesamtes Teil an dem Rumpf befestigt werden sollen und somit ein nahtloser Übergang der Ausbuchtungen mit dem Rumpf gewährleistet ist. Die inneren Verkleidungen werden dann eingeklinkt und zum Schluss das angedeutete vordere Triebwerksteil mittig in den Rumpf geklebt. Ein weiteres dominantes Detail, sind die beiden "Slippertanks" unter den Tragflächen.
Auch des Fahrwerk ist filigran gestaltet. Die Räder sind leicht abgeflacht. Die Kabinenteile gibt es in zwei Varianten. Einmal für eine geöffnete Haube und einmal wer sie geschlossen mag. Dank der glasklaren Ausführung der Kanzel dürfte auch geschlossen ein guter Einblick ins Cockpit möglich sein.
Bemalungsvarianten: Zwei farbenfrohe Varianten sind im Bausatz vorgegeben:
Fazit: Auf den ersten Blick sind keine nennenswerten Kritikpunkte zu erkennen. Wie die Passung der Teile ist, wird sich beim Zusammenbau zeigen. Positiv: diese kleine Mücke saugt einem nicht das Geld aus den Fingern. Daumen hoch für Airfix neues altes britisches Flugzeugmodell im Quarterscale Bereich.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über Glow2b). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2014)
Jürgen Willisch, Potsdam (Foto)