Vorbild: Die 2-cm-Flak 30 war eine vollautomatische Flugabwehrkanone mit einem Marschgewicht von 890 Kilogramm. Sie wurde auf einem einachsigen Anhänger im motorisierten Zug bewegt.
Die Entwicklung der 2-cm-Flak 30 geht bis in den Anfang der dreißiger Jahre zurück. Die Firma Rheinmetall durfte aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages in Deutschland keine Flugabwehrwaffen entwickeln. Darum übernahm sie 1930 die Patronenfabrik Solothurn und stellte die Produktion um. Dort wurde die Solothurn-Flak MK-ST-5 entwickelt und auf dem Weltmarkt verkauft. Sie wurde 1934 bei der Kriegsmarine und 1935 bei der Luftwaffe als 2-cm-Flak 30 eingeführt. Die 2-cm-Flak 30 wurde von mehreren Unternehmen in Lizenz produziert.
Die Version für die Kriegsmarine wurde 2-cm-Flak C/30 genannt. Sie wurde hauptsächlich auf den U-Booten des Typs II und des Typs VII genutzt. Die Neigung zur Ladehemmung führte in manchem Gefecht gegen Flugzeuge dazu, dass sich das U-Boot nicht verteidigen konnte. Dazu trug auch das mit nur 20 Schuss winzige Magazin bei. Die geringe Schlagkraft war nachteilig im Kampf gegen Bomber, zu Verteidigungsaufgaben an Land wurde die Waffe kaum benutzt. Lediglich ältere Torpedobomber (d. h. Doppeldecker) konnten damit zuverlässig abgefangen werden.
Die Nachfolgerin, die 2-cm-Flak 38 wurde in vielen Punkten verbessert, z. B. wurde die Ursache der Ladehemmungen beseitigt, der Rückstoß abgeleitet und das Magazin mit vierzig Schuss pro Rohr ausgestattet. (Quelle Wikipedia: 2-cm-Flak 30)
Modell: Nach dem sowjetischen SU-23-2 Luftabwehrgeschütz bringt ACE nun die bereits damals auf dem Karton angekündigte 2cm Flak 30 heraus. Der Bausatz besteht aus zwei grauen Spritzrahmen und einem kleinen Decalbogen.
Die Teile sind erstaunlich gut detailliert, allerdings bemerkt man dies erst auf den zweiten Blick. Zuerst springt nämlich die dicke einteilige „Lafetten Grundplatte“ mit vielen Einsinkungen und Grat an der Formtrennnaht ins Auge. Auch das recht dicke, ebenfalls einteilige Schild erfreut nicht sofort, doch es hat keine Sinkstellen und ist beidseitig recht ordentlich detailliert.
Die Protze ist einfach im Aufbau aber nicht schlecht gemacht. Am Rahmen sind die meisten Teile bereits mit angegossen. Die Räder sind zweiteilig und haben auf der Lauffläche kein Profil. Wenige weitere Teile komplettieren das Transportmittel. Die Bauanleitung beschränkt sich auf ein A4 Blatt. Eine Seite wird zur Hälfte durch die Abbildung der Spritzrahmen mit Teilenummerierung eingenommen. Auf der anderen Seite befinden sich 3 fast identische isometrische Ansichten der Flak, die wohl eine Art Bemalungsanleitung darstellen sollen ... seltsam. Auf der andere Seite wird in mehreren Zeichnungen der Zusammenbau verdeutlicht. Auf den ersten Blick ausreichend, aber ich weiß noch von der anderen Flak, dass man an einigen Stellen raten werden muss, um das Modell zusammenzubauen.
Fazit: Ich freue mich über dieses Modell. Es ist zwar nicht mit modernen Bausätzen aus Fernost oder Tschechien zu vergleichen, aber es bildet eine gute Basis für ein ansprechendes Modell ... und vielleicht wir ja Hauler oder ein ähnlicher Hersteller einen Zubehörsatz für diese Flak herausbringen. Außerdem ist der Preis sehr günstig, so das man das Modell für einige Umbauten heranziehen kann. Ich hatte mir mal die Flak 30 von Propagandakompanie geleistet, um eine Krupp Protze mit montierter Flak zu bauen. Auch andere Fahrzeuge wurden damit versehen, die Möglichkeiten sind also vielfältig.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Februar 2012)