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ZIS-o-Mania

ZIS 12 mit Suchscheinwerfer Z-15-B

AER - Maßstab 1/72

Im Jahre 1934 wurde die Produktion einer Version des ZIS 5 mit auf 4,42 m verlängertem Radstand aufgenommen. Das Modell erhielt die Bezeichnung ZIS 11 und wurde zunächst als Basis für das Feuerlöschfahrzeug PMZ 1 genutzt. Da sich mit dem längerem Fahrgestell auch die Ladekapazität erhöhte, lag es nahe, auch einen LKW zu produzieren. Dieses Fahrzeug wurde als ZIS 12 bezeichnet. Für die zivile Version des ZIS 12 setzte man normale Ladeflächen auf den Rahmen.

In der militärischen Nutzung für die sowjetische Luftverteidigung wurde der Aufbau modifiziert. Die Pritsche wurde tiefer gelegt und Aussparungen für die Hinterräder berücksichtigt. Diese Veränderungen waren notwendig, weil mit diesen Fahrzeugen Mittel der Luftabwehr wie FlA - Kanonen und Suchscheinwerfer mit fahrbaren Lafetten transportiert werden sollten, die auch abgeladen eingesetzt werden konnten. Durch die tiefere Ladefläche wurde das Be- und Entladen der Fahrzeuge erleichtert.

Das Modell entstand aus Gießharzteilen von AER Modelstudio. Um ein einigermaßen ordentliches Modell zu bauen, habe ich aber bis auf den Scheinwerfer und seine Halterung auf die Nutzung der anderen Resinteile verzichtet. Die Bordwände aus dem Bausatz waren verzogen und ca. 1,5 mm dick... Also musste die private Manufaktur in Gang gesetzt werden.

Zunächst musste ich mich entscheiden, welche Modifikation des ZIS 12 gebaut werden sollte. Die Fotos lassen erkennen, dass die Pritsche in 2 verschiedenen Versionen produziert worden ist. Ich wählte die Variante, bei der keine Metallteile zum Zusammenbau der Pritsche eingesetzt worden sind (wahrscheinlich eine Produktion während des Krieges, vgl. ZIS 5V).

Entsprechend dem neuen Radstand wurde zunächst der Rahmen verlängert und die Aufhängungen für die Hinterachse an die richtige Position geklebt. Fahrerhaus usw. blieben gegenüber dem Basisfahrzeug unverändert. An der Rückwand der Kabine wurden einige Apparaturen angebracht, die auf dem Vorbildfoto zu erkennen sind. Die Abmessungen für die Pritsche konnte ich von den Resinteilen abnehmen, da diese stimmten. Nachdem die Einzelteile aus Plastikmaterial angefertigt waren, konnte der Zusammenbau der Pritsche erfolgen. Etwas schwierig hat sich der Einbau der hinteren Kotflügel gestaltet, aber auch dieses Problem konnte ich zu meiner Zufriedenheit lösen. Die Laufschienen für das "Ladegut" entstanden aus Winkelprofil, das mittels Plastikleber aufgeweicht und so in die notwendige Form gebracht wurde. Die Sitze für das Bedienpersonal des Scheinwerfers sowie die Haspel für das Stromkabel waren schnell gebaut und auf der Ladefläche befestigt.

Die Lafette für den Scheinwerfer aus dem Bausatz war leider ein Klotz aus Resin, dessen Urmodell sehr lieblos zusammengeklebt worden war. Also musste auch hier ein Eigenbau erfolgen. Die Räder habe ich von einem LKW im Maßstab 1:87 abgegossen, da mir diese vorbildgetreuer erscheinen. Der Rohling des Scheinwerfers wurde noch etwas verfeinert, damit auch er einigermaßen den Vorbildfotos angenähert ist. Insgesamt sehr viel Arbeit für ein so kleines Modell, aber man ist ja ehrgeizig.

Thomas Heinicke, Prora