Jagdpanzer V - Jagdpanther

Tamiya - Maßstab 1/48

Der Bausatz präsentiert sich in der nun schon gewohnten hervorragenden Qualität. Alle Teile sind sauber abgespritzt und gut detailliert. Leider hat Tamiya weiterhin für keines seiner Panzerfahrzeuge irgendeine Art von Inneneinrichtung beigefügt. Man kann zwar meist ohnehin nicht viel davon sehen, aber in diesem Fall bietet die große Heckluke eigentlich eine schöne Möglichkeit für eine Beladungsszene.

Die Abziehbilder sind sauber gedruckt und nur spärlich vorhanden (wie auch die Markierungen am Original). Wer mehr oder andere will, kann ja mal in das Programm von Peddinghaus oder anderer Anbieter schauen. Sehr gut finde ich die Spritzgussketten in der sog. "link-and-length" Aufteilung, da muss man keine Einzelgliederkette haben!

Der Zusammenbau dauert bei mir meistens etwas länger, da ich immer noch irgendwelche Sonderwünsche im Modell umsetzen möchte. Grundsätzlich kann man die neuen 48er Tamiya-Bausätze in wenigen Abenden oder über ein Wochenende komplettieren. Wie so oft, geht es mit der Unterwanne los. Hier stört mich am meisten, das Tamiya an den Metallwannen festhält, so dass man mit Cyanacrylat oder einem 2-Komponentenklebstoff arbeiten muss.

Beim Panther bzw. Jagdpanther kommt noch hinzu, dass die Bugpanzerplatte, wenn sie "saugend" in die Aussparung an der Wanne eingeklebt wird, eine unschöne Lücke zur Oberwanne lässt. Glücklicherweise hatte ich von dem Problem schon vorher gelesen, so dass ich dies durch gleichzeitiges Anpassen der Oberwanne vermeiden konnte, Den an der Unterseite entstehenden Spalt, habe ich durch Tamiya Spachtel verschlossen.

Ansonsten geht der Bau zügig und problemlos voran. Ich habe die meisten einzeln ausgeführten Werkzeuge zunächst nicht an ihre Halterungen geklebt, da ich sie separat bemalen und danach an das fertig gespritzte Modell kleben möchte.

Nun zu meinem Sonderwunsch. Ich beginne gerade erst mich für die bodenständigen Truppen zu interessieren, also stehen mir noch keine weitreichenden Unterlagen zur Verfügung. Also frug ich Mathias Hädler, ob er nicht einen Jagdpanther mit bekannter Besatzung kenne. Daraufhin sandte er mir einige Fotos eines Jagdpanthers der sPzAbt. 654 der möglicherweise von Helmut Ritgen kommandiert wurde. Dieser Jagdpanther hat zusätzlich zu den Heckstaukisten noch eine an der Rückseite des Kasemattenaufbaus. Dazu hat mir Mathias auch ein Teil eines 1/35 Kits als Vorlage gegeben. Nochmals Vielen Dank!!!

Dieses Teil habe ich mittels plastic sheet nachgebildet. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass das Fahrzeug nicht den im Bausatz enthaltenen wulstigen Kragen um das Geschütz hat, sondern die frühe etwas glattere Ausführung. Diese habe ich versucht mittels Motortool nachzubilden (natürlich nicht perfekt). Als weitere Einzelheiten, habe ich die frühe Auspuffanlage und den einfachen linken Lüfter angebracht.


Auf diesem und den Folgebildern ist das Modell noch nicht vollständig gealtert, ausßerdem habe ich die Luken zunächst fälschlicherweise weiß bemalt.

Das Fahrzeug 123 hat einen recht schwer zu erkennenden Tarnverlauf. Ich nahm an, dass die Grundfarbe sandgelb sei, welche stark abgetarnt wurde. Der Tarnverlauf wurde unter Einbeziehung der Bilder von Mathias und der Bausatzschemata mit Tamiyafarben aufgebracht.

Die spärlich vorhandenen Markierungen wurden mittels Abziehbildern angebracht und anschließend erhielt das Fahrzeug ein leichtes Washing. Später werde ich noch Ätzteile für die Lüftergitter anbringen.

Fazit: Sehr schönes Modell für alle Flugzeug und Dioramenbauer. Die 1/35er Fans, die verächtlich auf den Mittelmaßstab herabblicken, sollten sich vielleicht doch mal das eine oder andere Modell vornehmen. Es macht Spaß!

Steffen Arndt, Schwerin