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North American F-107A Ultra Sabre

Trumpeter - Maßstab 1/72

Das Original: Mitte 1953 startete North American Aviation die Entwicklungsarbeit an einer verbesserten Version ihres neuen Jägers F-100A Super Sabre, der F-100B. Das intern mit NA-212 bezeichnete Modell sollte sowohl als Allwetter- und Nachtjäger als auch als Jagdbomber mit doppelter Schallgeschwindigkeit eingesetzt werden können. Die US-Luftwaffe erteilte so am 11. Juni 1954 einen Auftrag über 33 F-100B in der Jagdbomberausführung. Daraufhin verfolgte North American die ebenfalls geplante Abfangjäger-Variante (F-100BI) nicht länger.

Da das Ausgangsmodell für den neuen Entwurf erheblich modifiziert werden musste, vergab die USAF im Juli 1954 die neue Bezeichnung F-107. Auffälligstes Merkmal des F-107- Entwurfs ist der Triebwerkslufteinlass oberhalb des Rumpfes, hinter dem Cockpit. Ungewöhnlich sind auch die im Ganzen bewegliche Seitenflosse und Spoiler zur Steuerung um die Längsachse. Im August 1954 reduzierte die Luftwaffe ihre Bestellung auf drei Prototypen und neun weitere Testflugzeuge.

Der Erstflug des ersten Prototyps mit der Registrierung 55-5118 erfolgte am 10. September 1956 auf der Edwards Air Force Base. Die zweite Maschine (55-5119) flog am 28. November 1956 erstmals. Sie war für das Testen des Waffensystems vorgesehen und daher als einzige mit vier 20-mm-Kanonen (M39) ausgerüstet. Am 20. Dezember hob schließlich der dritte Prototyp zum ersten Mal ab, mit ihm sollten insbesondere die verstellbaren Seitenwände des Lufteinlasses erprobt werden, um einen für jede Geschwindigkeit optimalen Luftstrom zu erzielen.

Seit Mitte 1956 war die inoffiziell auch Ultra Sabre genannte F-107 als Konkurrenz zur Republic F-105 Thunderchief im Gespräch, die unter teilweise erheblichen Entwicklungs- und Produktionsproblemen litt. Trotzdem hielt die US-Luftwaffe an der F-105 fest und stoppte das F-107-Programm im März 1957.

Die Prototypen Nummer 1 und 3 gingen an das Dryden Flight Research Center des National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) (später NASA) und wurden von November 1957 bis September 1959 für verschiedene Tests verwendet. Am 1. September 1959 beschädigte ein Startabbruch mit anschließendem Feuer das dritte Flugzeug so schwer, dass sich die Reparatur nicht lohnte und es verschrottet wurde. Prototyp Nummer 1 wechselte von der NASA zum Pima Air Museum in Tucson, Arizona. Die zweite gebaute Maschine blieb bei der US Air Force und kann heute im USAF-Museum auf der Wright-Patterson Air Force Base besichtigt werden.

Technische Daten (3.Prototyp)
Länge: 18,85 m
Flügelspannweite: 11,15 m
Höhe: 5,89 m
Leergewicht: 10.295 kg
Maximales Startgewicht: 18.841 kg
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2+ (mit Nachbrenner auf optimaler Höhe)
Dienstgipfelhöhe: 16.220 m
Überführungsreichweite: 3.885 km
Triebwerk: Ein Pratt & Whitney J75-P-9 Strahltriebwerk mit bis zu 109,02 kN Schub
Bewaffnung: bis zu 4.500 kg externe Waffenlast

Quelle: Wikipedia: NAA F-107

Das Modell: Der Bausatz von Trumpeter entspricht dem heute aktuellen Stand der Technik. Die Teile sind fein gearbeitet, versetzungs- und gratfrei gepresst. Schächte und Kabine sind zwar nur grob ausgestaltet, aber für einfache Ansprüche ausreichend und lassen dem ambitionierten Modellbauer reichlich Raum für Verbesserungen.

Ich habe den Bausatz aus dem Kasten gebaut und auf Verbesserungen verzichtet. Nachdem ich letztlich einige Modelle mit Ätzteilen gebaut habe, sollte mal ein einfaches Modell entstehen. Das schont die Nerven und ist mal etwas Abwechslung. Die Paßgenauigkeit ist hervorragend, so dass die Spachtelmasse in der Tube bleiben kann.

Lackiert wurde mit Revel- Emailfarben. Mit silberner Acrylfarbe von Vallejo habe ich so meine Festigkeitsprobleme. Die roten Streifen habe ich vorab aufgespritzt und maskiert. Die Fehl- und Farbnebelstellen wurden mit einem Pinsel nachgebessert und die Details aufgemalt.

Die Abziehbilder lassen sich gut verarbeiten sie haben eine ausreichende Festigkeit und Deckkraft. Sie lassen die Gestaltung aller drei Maschinen zu. Ich habe mich für die Nachbildung des dritten Prototypen entschieden.

Nach der Versiegelung der Decals wurde noch ein wenig Washing und Drybrushing betrieben.

Fazit: Ein gutes Modell, schnell mal gebaut. Sicher ist die Vorbildwahl nicht jedermanns Sache.

Karsten Rummer, Zittau (Oktober 2010)