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Stipa Caproni

Dujin - 1/72

Historie: Der erste Jet? Ja, die Stipa Caproni ist ja nichts anderes als ein Strahlrohr mit Flügeln und Leitwerk! Der Motor im Strahlrohr treibt den Propeller, der den Luftstrom erzeugt, das ist der "kalte Teil" oder Kompressor. Also der erste Jet mit Flug am 17.10.1932? Die eigentliche Turbine fehlte aber noch, ja sie war noch nicht einmal in der besser bekannten Campini Caproni N.1 vorgesehen. Zumindest gibt es für diese N.1 schon seit Jahrzehnten einen Bausatz von Delta 2. Und jetzt finde ich doch zufällig einen Bausatz für Die Stipa Caproni, von Dujin, in Resin und 1:72!

Der Bausatz besteht aus einigen wenigen Resin Teilen und den tiefgezogenen Windschutzscheiben. Nicht alles ist wirklich brauchbar, manches fehlt auch völlig, aber es gibt diesen Bausatz, und das ist ja schon mal was.

Der Rumpf aus 2 Halbschalen mit horizontaler Teilung klemmt die Flügel und das Höhenleitwerk. Wenn die Wanddicke der Rumpfhälften nur gleich dick wären, so bleibt nur elendigliches Schleifen...

Der Innenraum wird verspachtelt (Magic Sculp) und mit einem um einen passenden Stab gewickelten Schleifpapier egalisiert.

Das Cockpit oben auf dem Rumpf braucht Instrumentenbretter mit Filmen aus der Grabbelkiste. Aufgepeppt mit passenden Sitzen, Hebeln und Räder für die Trimmung sieht es dann ganz passabel aus. Für den Piloten wird die Eintrittsklappe abgeschnitten, damit der Flieger nicht ganz so statisch aussieht. Und jetzt die Naht zum Rumpf schleifen ...

Das Fahrwerk stützt auch den Motor. Alle Teile außer den Rädern sind scratch gebaut aus Messingstäben und -rohren, um die nötige Stabilität zu erreichen. Eingebaut wird das Fahrwerk erst nach der Lackierung des Rumpfes.

Der Motor ist denkbar einfach im Vollguss dargestellt. Es lohnt sich, die Öffnungen in den Hutzen aufzubohren und auch hinter den "Zylindern" für die Abluft eine Öffnung zu schaffen. Auch Bohrungen für die Abgasrohre sind nötig: Es war ein Vierzylinder!

Die Lackierung ist chic, aber tricky: ich habe eine Schablone für die Flammen aus einem Alustreifen gefeilt und das Tamiya-Band damit ausgeschnitten, dann wird es einfacher. Die Flügel und Leitwerke sind einfarbig hell, nur die Nationale am Seitenruder fehlt noch. Ich habe die Ruderflächen sowieso abgeschnitten, was das Abkleben erleichtert.

Die Endmontage ist vor allem beim Motor nicht ohne: Die Längs-Positionierung ergibt sich über die Lage der Luftschraube und die nach unten führenden Stützen. Die im Original deutlich sichtbaren Gelenke und Schubstangen an den Ruderflächen bestehen aus angeschliffene Kanülen und dünne Klaviersaiten; ein Alustreifen wird zum Lenker. Jetzt noch die Scheiben mit Crystal-Clear verkleben, endlich fertig nach zwei Wochen knackiger Arbeit.

Fazit: Mit Initiative und ein wenig Erfahrung geht alles. Wer mehr will als nur das modell: Die Familie Zuccoli in Australien hat sich den Spaß eines Nachbaus gemacht und fliegt mit der rüstigen Tonne in Toowoomba, Queensland, allerdings in elfenbein-hellblau. Auch nicht schlecht. Man kann wohl auch mitfliegen!

Quellen:

Christian Breuning - IP '84, Much-Kranüchel (Juli 2008)