Helmut Wick war im Herbst 1940 neben Mölders und Galland der erfolgreichste deutsche Jagdflieger und hatte eine der erstaunlichsten Karrieren des Krieges zu verzeichnen. Innerhalb eines Jahres brachte er es vom Leutnant und einfachen Staffeloffizier zum Major und Kommodore eines Jagdgeschwaders.
Helmuts Vater arbeitete 1914 in Deutsch-Südwestafrika als Tiefbau-Ingenieur und seine Eltern wollten einen längeren Urlaub in Deutschland für die Geburt des zweiten Kindes (Doris) in Deutschland nutzen. Eine Rückkehr in Ihre Afrikanische Wahlheimat verhinderte der Ausbruch des ersten Weltkrieges und so kam Helmut Paul Emil Wick am 5. August 1915 in Mannheim zur Welt.
Der Beruf des Vaters brachte eine gewisse Unstetigkeit mit sich. Einerseits sahen die Kinder ihn nur selten, andererseits zog die Familie mehrfach um. Im Februar 1922 verstarb seine Mutter, was für die Familie natürlich ein einschneidendes Erlebnis war. Jedoch konnten die Kinder insgesamt eine glückliche Kindheit verzeichnen. Helmut interessiert sich früh für Sport und alles technische. Ein von seinem Vater spendierter Rundflug weckt seine Leidenschaft für das Fliegen. 1929 zieht die Familie, der Vater hatte inzwischen wieder geheiratet, nach Ostpreußen. Dort kauft der Vater ein Auto und pachtet eine Jagd. Helmut gefällt das Waidwerk sehr und er beschließt Förster zu werden. Ein weiterer Flug, bei dem er sogar selbst einmal ans Steuer darf, vertieft jedoch die Faszination für das Fliegen und der Förster weicht dem Verkehrsflieger.
1935 zieht die Familie nach Berlin und nach der offiziellen Aufstellung der neuen Luftwaffe gibt es für Helmut Wick keinen Zweifel mehr: Er will Jagdflieger werden. Er bewirbt sich bei der Luftwaffe als Offizier, wird ausgiebig getestet und mit guten Resultaten angenommen. Nach einem Jahr Reichsarbeitsdienst beginnt am 6. April 1936 seine militärische und fliegerische Ausbildung. Der militärische Part fällt ihm zunächst recht leicht und man hält ihn für "zum Offizier gut geeignet". Das Fliegen und insbesondere der Theorieunterricht fallen ihm nicht so leicht wie Anderen und er muss sogar einen Lehrgang wiederholen (Ringlstetter, S.14). Jedoch bestand er die weitere Ausbildung und wurde zunächst zum Jagdgeschwader 333 und später zur 1. Staffel des JG 133 (später umbenannt in 1./JG 53) versetzt.
Hier findet er nach längerer Eingewöhnungsphase in Werner Mölders, der im März 1939 aus Spanien zurückkehrt und sein Staffelführer wird, den entscheidenden Lehrer. Mölders ist für ihn der Inbegriff des vorzüglichen Lehrers, des Vorgesetzten und des aufrichtigen Kameraden. "Er ist es erst gewesen, der mich zu einem brauchbaren Offizier und Jagdflieger herangebildet hat." (so zit.in Ringlstetter S.16) Ende August wird er jedoch, sehr zu seinem Bedauern zur 3./JG 2 versetzt. Das Geschwader nimmt nicht an den Kapfhandlungen im Osten teil, sondern ist für den Schutz der Reichshauptstadt abgestellt. Den gesamten Feldzug gegen Polen bekommt man also nur aus der Presse oder dem Rundfunk mit. Auf Betreiben des Kommodores erfolgt die Verlegung in den Westen, wo zumindest eine Chance auf Feindkontakt für die jungen Heißsporne besteht.
Hier bezwingt Helmut Wick am 22.11.1939 seinen ersten Luftgegner. Den Frankreichfeldzug beendet er mit 14 Luftsiegen, darunter allein 4 am 05.06.1940. Ab 23.06.1940 führt er die 3./JG2 und wurde am 01.08.1940 ihr Staffelkapitän. Am 25.08. errang er den 19. und 20. Abschuss, tags darauf den 21. und 22. Daraufhin wurde er am 27. August mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Bereits am 07.09. , inzwischen zum Hauptmann befördert, wurde er zum Kommandeur der I./JG 2 ernannt. Dazu ist zu anzumerken, das zu dieser Zeit die Luftwaffenführung die alten Einheitsführer durch junge, erfolgreiche Piloten zu ersetzen suchte. Dadurch wurde der kometenhafte Aufstieg von Persönlichkeiten wie Galland, Mölders oder Wick natürlich beflügelt.
Am 05.10.1940 konnte er 5 britische Jäger bezwingen (37. - 41.), woraufhin er das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt. Gleichzeitig wurde er zum Major befördert und war damals mit 25 Jahren der jüngste Major der deutschen Wehrmacht. Am 20.10.1940 erfolgte die Ernennung zum Kommodore des Jagdgeschwaders 2 "Richthofen". Am 06.11. schoß er wiederum 5 Jäger ab (48.- 52.). Am Tage seines Todes hatte er seinem 55. und 56. Gegner bezwungen und Mölders und Galland an Erfolgen überholt. Am Abend des 28.11.1940 wurde er südlich der Isle of Wight im Luftkampf mit Spitfire abgeschossen und sprang mit dem Fallschirm über See ab ... die tagelange Suche blieb erfolglos. Helmut Wick hatte auf 168 Feindflügen 56 Luftsiege erzielt.
Quelle: Obermaier ergänzt um Ausführungen aus Ringlstetter
Eine ausführliche Schilderung des letzten Einsatzes von Major Wick mit Kartenskizze und Fotos ist in Luftwaffe im Focus, Edition 10 Seite 38-42 nachzulesen.
Ab und an braucht man einfach einen Grund, um ein Modell zu bauen. Für dieses Modell war eine "Campaign" bei Aeroscale der Anlass. Dieses ist ein zeitlich begrenztes Gemeinschaftsbauprojekt zu einem bestimmten Thema. Da der Revell Bausatz mit den richtigen und vollständigen (außer Hoheitszeichen natürlich) Markierungen für die Bf 109 E von Helmut Wick ausgestattet ist, entschied ich mich für diese.
Der Hasegawa Bausatz ist hinlänglich bekannt und ist nach wie vor einer der besten mit Vorzügen und Nachteilen gegenüber dem Tamiya-Kit. Ich wollte es mir nicht zu schwer machen und den Bausatz OOB (out of the box - also ohne Zubehör) bauen. So der Vorsatz, zunächst hatte ich ein paar Cockpitteile, die bei der Bf 109A von Classic Airframes nicht benötigt werden und dann fiel mir noch ein Eduard Zoom Satz für die Tamiya 109 in die Hände ... das war's dann aber auch.
Der Rumpf was schnell komplettiert und das Cockpit eingebaut. Etwas Sorgfalt erfordert das Ausrichten der Leitwerksabstrebung, da deren Länge nicht ganz korrekt ist. Für eine unschöne Überraschung sorgte dann Revell, die die normalerweise bei dem Bausatz beiliegenden Ätzteile wegließen, aber auch keine Ersatzteile beifügten. Für die Flächenkühler war also etwas Improvisation erforderlich. Beim Kühler unter dem Motor nicht der Bauanleitung folgen! Das Bauteil wird eigentlich an ein Ätzteilgitter geklebt und teilt den Lufteinlauf wagerecht.
Der Rest verlief problemlos und es konnte schnell zur Bemalung übergegangen werden. Zuerst wurde es Weiß grundiert und dann die Nase abgedeckt (Maskol). Dann habe ich mal das Ganze Modell RLM 65 gespritzt. Anschließend kam dann der Einsatz des Sprenkelvorsatzes meiner neuen Triplex. Mit wenig Druck und fast unverdünnter Farbe (Vallejo Air) habe ich die Sprenkel schnell und, wie ich finde, gut hinbekommen. Dann habe ich das Modell abgeklebt und die 02/71-Tarnung nach der Vorlage aus Lynn Ritgers Buch (S.78) gesprüht.
Nun kamen die Maskierungen herunter. "Leider" habe ich mir nochmal einige Fotos aus dem Buch von Ringlstetter angesehen und ich bin der Meinung, dass die Flügelspitzen (unterseitig) ebenfalls weiß waren. Also nochmal abkleben und nacharbeiten. Nun folgte eine Schicht Klarlack (Klear) als Basis für die Abziehbilder. Die Abziehbilder sind vom matten Typ (warum nur) und ließen sich mit Daco rot ganz gut verarbeiten. Nach einer weiteren Lage Klarlack folgte das washing. Abschließend noch eine Schicht matt und fertig ist der Lack.
Wie üblich mussten auch noch einige Kleinteile angebaut und die Antenne gespannt werden. Bestimmt habe ich noch ein paar Arbeitsschritte vergessen, aber das Meiste ergibt sich aus der Bauanleitung oder dem üblichen Vorgehen. Der Tank auf den Fotos ist unlackiert und nur eingesteckt ... ich habe vergessen ihn für die Fotos abzubauen. Außerdem fehlt noch der Kopfpanzer, der sich ebenfalls auf dem Hasegawa-Ätzteil befindet. Revell schlägt vor ihn aus der Bauanleitung auszuschneiden ... ich suche mir lieber anderen Ersatz.
Alles in allem war es ein schönes Modell für zwischendurch und ich habe auch wieder etwas gelernt ...
Steffen Arndt, Schwerin