IPMS Hauptseite
Zurück

Theodor Weissenberger

Messerschmitt Me 262 A-1a

Modell: Tamiya
Decals: EagleCals
Literaturhinweise:
Girbig, Werner: Jagdgeschwader 5, Motorbuchverlag
Boehme, Manfred: Jagdgeschwader 7, Motorbuchverlag
Mombeek, Eric: Jagdgeschwader 5 (Selbstverlag 3 Bde.)
Obermaier, Ernst: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe Bd. 1 Jagdflieger

Der Pilot

Theodor Weißenberger wurde am 21.12.1914 in Mühlheim am Main geboren. Als leidenschaftlicher Segelflieger verschrieb er sich auch beruflich der Fliegerei und war Segelfluglehrer und schulte später als Reservist bei der Luftwaffe. Am 01.09.1941 kam er als Oberfeldwebel zur 1.(Z) / JG 77 nach Nordnorwegen und erzielte am 24.10.1941 seinen ersten Luftsieg. Als Zerstörer hatte er herausragende Erfolge. Neben 23 Luftsiegen vernichtete er 15 Lokomotiven, 2 Flakstellungen, eine Funkstation, einen Bahnhof an der Murmanbahn und 10 große Barraken. Für seine Leistungen wurde er am 28.05.1942 mit dem Ehrenpokal und 06.09.1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Am 10.09.1942 wurde er zur 6./JG 5 versetzt. Am 27.09. und am 30. 10.1942 errang er jeweils 5 Luftsiege. Nach 38 Abschüssen wurde ihm am 13.11.1942 als Leutnant das Ritterkreuz verliehen. Der nordische Kampfraum ließ Luftkämpfe nur vom Frühjahr bis zum Herbst zu. Im März 1943 schoß er 33 Gegner ab (39.-71.), darunter 6 am 10.03., 5 am 12.03. und je 4 am 06.0., 13.03. und 27.03.1943. Am 13.04.1943 gelangen ihm wieder 6 Luftsiege (72.77.) und fünf am 08.06.1943 (87.-91.). Am 15.06. 1943 wurde er zum Staffelkapitän der 7./JG 5 ernannt. Seinen 104. Abschuß erzielte er am 04.07.1943 (98.-104.) und am 25.07. schoß er 5 Flugzeuge, als seinen 108.-112. Luftsieg, ab. Darauf hin wurde er am 02.08.1943 als 266. Soldat der Wehrmacht im Range eines Oberleutnants mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Am 30.09.1943 wechselte er als Kapitän zur 6./JG 5. Immer wieder gelangen ihm größere Abschußserien, so z.B. je 5 am 13.10.1943 (113.-117), am 01.02.1944 (120.-124.) und am 25.03.1944 (149.-153.). Seit dem 20.04.1944 führte er die II./JG 5 im Nordabschnitt der Ostfront und erhöhte seine Abschußzahl bis zum 18.05.1944 auf 175. Am 04.06.1944 übernahm er die I./JG 5 und brachte es an der Invasionsfront in wenigen Wochen auf 25 Abschüsse. Am 19.07.1944 brachte er 3 Typhon und eine P-51 zum Absturz und am 25.07.1944 feierte er mit dem Abschuß von zwei Spitfire den 199. und 200. Luftsieg. Am 01.12.1944 übernahm er die I./JG 7 und am 15.01.1945 wurde er zum Kommodore des Jagdgeschwaders 7 ernannt. Mit der Me 262 erzielte er 8 Luftsiege, darunter 3 B-17 am 18.03.1945.

In über 500 Feindflügen erzielte Theodor Weißenberger 208 Luftsiege, davon 33 im Westen (7 viermotorige Bomber). Von den 175 Ostabschüssen waren 146 Jäger, 15 Il-2 und 14 Bomber. Er war zu den Schwertern eingereicht. Am 10.06.1950 verunglückte er tödlich bei einem Autorennen auf dem Nürburgring.
(Quelle: Obermaier: Ritterkreuzträger der Luftwaffe Bd. 1 Jagdflieger; Verlag Dieter Hoffmann 1988. )

Das Modell

... ist aus dem Kasten gebaut. Der Bau geht zügig und ohne Probleme von statten und ist auch für den Modellbauanfänger zu bewältigen. Es sind jedoch 2 Hinweise angebracht:

  1. Man sollte unbedingt die Bauanleitung befolgen. Bei der Me 262 A-2a hatte ich dies nicht getan, und hatte anschließend enorme Probleme, die Teile C11 (Bugfahrwerksstrebe) und C12 (mit C11 verbundene Einzugsstrebe für die Fahrwerksklappe) an ihren vorgesehenen Platz zu bekommen. Für dieses Modell habe ich also diese Teile gemäß Bauanleitung (beweglich für spätere Komplettierung!) montiert. Allerdings habe ich das Fahrwerksbein samt Anbauteilen noch weggelassen.
  2. Für die Verbindung von Metall und Plastikteilen sollte man Sekundenkleber benutzen. Tamiya gibt an die Teile nicht zu verkleben, was ich aber nicht für sinnvoll halte. Guten Sekundenkleber findet man in den meisten Bastelgeschäften (besonders mit R/C Abteilung). Wegen des Ausblühens (sieht aus wie Reif auf den Teilen) von Haushaltssekundenklebern halte ich diese für weniger geeignet, aber einige Bastelkollegen haben auch hiermit sehr schöne Ergebnisse erzielt. Die Entscheidung liegt also beim Bastler.

Begonnen wird wie immer mit den Innereien: Cockpit, Fahrwerksschacht, Waffenschacht. Diese habe ich laut Bauanleitung mit obiger Einschränkung bemalt und lackiert. Dann wurde der Rumpf verklebt. Gleiches geschah mit den Tragflächen. Hierbei bitte die Löcher für die Optionalteile entsprechend der gewählten Bemalungsvariante öffnen. Meine hat weder R4M noch WGr. 21, deshalb tat ich dies nicht. Die Abdeckung des Waffenschachtes habe ich nicht verklebt, so kann man die offene oder die geschlossene Abdeckung optional verwenden. Für die Lackierung habe ich das geschlossene Teil mit Uhu-Tac montiert.

Wie schon erwähnt ist der Bausatz sehr gut konstruiert und sehr leicht zu bauen. Etwas Spachtelmasse kam an der Fuge zwischen den jeweils 2 Triebwerkshälften zum Einsatz. Ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob ich den leichten Spalt selbst verschuldet habe, oder ob dies durch die für den Einbau der Jumo's vorgesehene Innenstruktur verursacht wurde. Jedoch sollte dies Keinen vor ernsthafte Probleme stellen.

Bis auf wenige Kleinteile habe ich das Modell fertiggestellt. Dann erfolgte die Bemalung (Airbrush) mit Vallejo Air Farben. Nach den Angaben für die Decals von EagleCals verwendete ich 046 (RLM 76), 022 (RLM 82) und 013 (RLM 83), sowie die Verdünnung. Das Schema war mir nicht ganz klar, deshalb verwendete ich den Bemalungsplan aus dem Bausatz. Von dem von mir gewählten Flugzeug (Stab/JG 7; grüne 4 - + - ; Theodor Weißenberger) kenne ich nur ein Foto in Seitenansicht. Also nahm ich für die Flügeloberseite ein Standard-Splitter-Schema in 82/83 an, und zog für den Rumpf das Foto zu Rate.

Ich benutzte die Abziehbilder von EagleCals und das Rumpfband sowie einige Wartungshinweise aus dem Bausatz. Abschließend erfolgte die bekannte Klarlack- Washing-Mattlack Behandlung, der Anbau der restlichen Kleinteile und fertig ist ein neues Modell für die Vitrine.

Fazit: Ein recht teueres aber sehr schönes Modell, aus dem Tamiya noch etwas mehr hätte machen können.

Steffen Arndt, Schwerin

Siehe auch IPMS Deutschland Journal Heft 2/2004