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Focke-Wulf/ Tank Ta 154 A-2/U4

Modell: Revell
Umbausatz: Andreas Duda
Decals: Grabbelkiste
Literaturhinweise:
Busse, G.; Mattes, M.: Focke-Wulf Ta 154 Baubericht und Detaillierungshinweise in Flugzeug Extra 2/2002 S.54-58
Griehl, M.: Flugzeug Profile 25: Tank Ta 154 (ohne Jahr)
Herrmann, D.: Der vergessene deutsche Hochleistungsjäger in Flugzeug Classic 6/2001 S.52-57
Herrmann, D.: Focke-Wulf Ta 152 A und Ta 152 B 3/2005 S.46-52 in Jet & Prop 3/2005
Kruse, H.: Einsatzerfahrungen mit der Ta 154 in Flugzeug 1/1988 S.19-23
Kruse, H.: Deutschlands"Sperrholz Moskito" in Flugzeug 2/1988 S.56-58

Vorbild Dieses Flugzeug ist eines der selteneren Luftwaffen Flugzeuge, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Folgendes ist z.B. bei Luftarchiv.de zu finden

Die aus Holz gefertigte Ta 154 wurde von der Propaganda als "Deutschlands Moskito" gefeiert, und sie hatte auch die Anlagen zu einem guten Kampfflugzeug. Die Luftwaffe hatte nie den Bau eines reinen Defensivjägers in Betracht gezogen. 1942 musste sie aber aus nahe liegenden Gründen umdenken. Das RLM gab im September eine entsprechende Forderung heraus und Kurt Tank stellte am 7. Juli 1943 seine Ta 154 V1 im Flug vor; dieser Typ barg allerdings für einen derart hoch entwickelten Jäger das erhebliche Risiko, eine reine Holzkonstruktion zu sein. Im Sommer 1944 hatten alle 15 Vorserienmaschinen ihr Erprobungsprogramm hinter sich. Die meisten waren mit dem C-1 - oder SN 2 Lichtenstein-Radar ausgerüstet und die ersten A-Serien-Maschinen kamen in Polen vom Band. Ihnen folgte die Ta 154 C mit zwei Schleudersitzen und "Schräge Musik" 30mm Kanonen. Am 28. Juni 1944 brach jedoch die zweite A-1 in der Luft auseinander. Man fand heraus, dass der Tego-Film-Klebstoff, der noch bei den Entwicklungsmaschinen zur vollsten Zufriedenheit gewirkt hatte, nach der Bombardierung der Tego-Werke durch einen Behelfsstoff ersetzt werden musste. Dieser jedoch enthielt zuviel Säure der das Holz durchfraß. So wurde die Ta 154 nie in Dienst gestellt.

Von den etwa 30 hergestellten Maschinen waren 6-10 von der Baureihe A-2/U4. 3 davon wurden der III./NJG 3 in Stade zur Truppenerprobung zur Verfügung gestellt, vermutlich von Kurt Tank persönlich.

Für den Bau des Modells sind einige Besonderheiten dieses Flugzeugs zu beachte. Die Ta 154 A-2/U4 waren mit dem Jumo 213 A (C) mit eingebauter Flammvernichteranlage ausgestattet. Die anderen Motoren verursachten eine andere Schwerpunktlage und erforderten den Einbau einer Rumpftonne vor dem Leitwerk. Außerdem wurden die Motorgondeln über die Tragfläche hinaus verlängert, vermutlich um mehr Schmierstoff mitführen zu können. Da die Bordwaffen einen sehr starken Rückstoß hatten und die Lafettierung dies zunächst nicht auffangen konnte, wurde diese verstärkt. Bei diesem Muster wurden aber trotzdem nur 2 Waffen in den Rumpf eingebaut. Eine weitere Änderung betrifft die Antennenanlage, die von der Nase entfernt wurde und durch je 4 aerodynamisch verkleidete Antennen auf und unter dem Flügel ersetzt. Die genaue Ausstattung mit Funk- und Meßfunkgeräten kann man den Quellen entnehmen. (Ich habe nur die Quellen aufgeführt, die ich selbst besitze, weitere Hinweise finden sich z.B. bei Busse S.58)) Weiterhin sollte man beachten, dass andere Landehilfen verwandt wurden. Nach Busse waren die A-2/U4 mit Spreizklappen anstelle der sonst üblichen Wölbungsklappen ausgestattet. Ich hab's natürlich erst gemerkt als ich schon alle Flügelteile um die Landeklappen erleichtert und diese auch schon zusammengeklebt hatte. Ebenfalls nach diesem Artikel (m.w.N.) muss das Höhenleitwerk verlängert werden, so dass es dem Original mit 6,10 Metern entspricht. (Zum Glück habe ich 2 Revell Bausätze und den Vaku zum herumsägen)


Der Umbausatz von Andreas Duda

Das Modell: Mein Interesse war für dieses Flugzeug wurde durch die Artikel in Flugzeug geweckt. Mir gefiel die Antennenanordnung im Flügel viel besser als die häßlichen Mistgabeln am Bug. Auch die größeren stömungsgünstigen Motoren verpassen dem Flugzeug ein viel bulligeres aber auch ausgereifteres Aussehen. Deshalb musste mein Modell eine Ta 154 A-2/U4 werden. Will man dieses Flugzeug im Maßstab 1/48 bauen, hat man 3 Möglichkeiten.

  1. Man fertigt die Änderungen selbst (sog. "scratch build") auf Basis des Revell Bausatzes
  2. Man versucht den Karo-As Vaku zu bekommen und diesen zu bauen.
  3. Man verwendet den Resin-Umbausatz von Andreas Duda, den dieser in einer sehr kleinen Auflage gefertigt hat/fertigt. (ebenfalls Revellbasis)


Das Modell in seinen Großbaugruppen und der Messingholm

Ich habe mir den Vaku besorgt und war nicht besonders begeistert. Einerseits habe ich keine Erfahrung mit dem Bau von Vaku- Modellen und andererseits war bei meinem Modell das Alter auch schon erkennbar. Zum Glück konnte ich im November 2004 endlich den Umbausatz von Andreas ergattern. Ich hatte dann auch gleich angefangen, aber dann kamen wieder andere Projkekte dazwischen (wie immer) und so habe ich erst kürzlich angefangen, weiterzubauen.


Das Modell zusammengesteckt. Die Bugsektion ist etwas verzogen.

Los ging es mit den Cockpitseitenwänden mit der einzelnen Ausschussöffnung. Diese sind so gemacht, dass sie das Revellteil genau ersetzen. Leider habe ich mir den CMK Cockpitsatz gegönnt und so passt gar nichts. Ersteinmal muss alles aus dem Cockpit ausgefräst werden und die Seitenwände und das Resinteil müssen auf Papierstärke (gemeint ist hier Butterbrotpapier) heruntergeschliffenwerden. Die Frontpartie des Bausatzes ist bei mir zu allem Überfluss auch noch verzogen, so dass trotzdem etwas Druck auf die Teile ausgeübt werden muss, um sie passgerecht zu verbinden. Das Kleben erfolgt aber erst in ein paar Tagen... oder Monaten.


Die bei mir recht schwierige Motorpartie.

Weiter ging es mit den Flügeln. Einen hatte ich schon vor einiger Zeit verklebt (mit Resinfahrwerksgondel) nun zeigte sich aber ein deutlicher "Abwärtstrend". Also musste alles wieder aufgesägt werden, um einen Holm einziehen zu können. Wegen des knappen Raumes über dem Resinteil habe ich mehrer Teile zur Versteifung eingezogen. Für den Außenflügel habe ich auf beiden Seiten je einen Plastik-Kastenholm (evergreen) zwischen Resinteil und Oberflügel eingeklemmt und eingeklebt. Damit der gesamte Flügel auf der Oberseite gerade ist, habe ich einen Messingstab auf Länge gesägt und entsprechende rechteckige Öffnungen in die Rumpf und Flügelteile geschnitzt. Der Anbau der "Winglets" ging sehr einfach von statten, nachdem ich anhand der Zeichnungen aus dem Vaku die Position eingegrenzt hatte.

Leider habe ich im Eifer des Sägens auch gleich die als Gravur vorhandenen Landeklappen ausgesägt. Bei der Recherche für die Flammvernichtereinläufe habe ich dann festgestellt (Busse, siehe oben), dass dies für die A-2/U4 falsch ist (Spreizklappen statt Wölbungsklappen). Also mussten die oberen Ausschnitte wieder verschlossen und mit der Flügeloberfläche plan verschliffen werden. Die Motorgondeln sind mehrteilig aus Resin. Ich hatte Probleme die beiden Hauptteile so zurechtzuschleifen, dass sie plan aneinander liegen. Den Anschluss habe ich auf der einen Seite durch Verklebung mit 2K Epoxi und auf der anderen mit Magic Sculp hergestellt (verstiftet und geklebt mit Cyanacrylat).

Zwischenzeitlich habe ich auch das Heck abgetrennt. Zunächst wollte ich die Tonne aus dem Vaku einbauen, aber das hat "irgendwie" nicht funktioniert. Also habe ich die Resinverlängerung von Andreas ausgebohrt und eingebaut. Auf entsprechendes Gegengewicht muss ich dann später noch achten, obwohl die Motoren schon ganz schön ziehen. Falls "alle Stricke reißen", baue ich die Figuren von Hecker und Goros ein. Mein Hauptproblem ist im Moment der Stirnkühler bzw. der Lufteinlass für die Mischluft zum Flammenvernichter, bisher habe ich dazu noch nicht die richtige Quelle gefunden, die eine genaue Aussage zulässt ...


Hier ist ein Ausschnitt des Bildes einer Ta 154 A-4 (Monogram Close Up Ta 154 Seite 24)

Steffen Arndt, Schwerin