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Wolfgang Schenck

Messerschmitt Me 262 A-2a

Modell: Tamiya
Decals: Bausatz, Grabbelkiste
Literaturhinweise:
Obermaier, Ernst: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe Bd. 1 Jagdflieger
Dierich, Wolfgang: Kampfgeschwader 51 Edelweiß, Motorbuchverlag
Goss, Chris: The Luftwaffe's Fighter-bombers: The Tip and Run Campaign Over Britain, 1942-1943; Crecy

Der Pilot

Wolfgang Schenck wurde am 07.02.1913 in Windhuk / Deutsch Südwestafrika geboren. "Bombo"trat im Dezember 1936 als Offiziersanwärter in die Luftwaffe ein und gehörte ab 1938 der I./JG "Richthofen" an. Mit der I./ZG 1 nahm er am Polenfeldzug teil. Am 11.05.1940 erzielte er in Holland seine ersten beiden Luftsiege, wurde aber am 16.05.1940 im Luftkampf mit Hurricane schwer verwundet. Im September 1940 kam er zur Erprobungsgruppe 210, welche neue Bombenwurftechniken mit Jagdflugzeugen erproben sollte. Am 06.10.1940 wurde er Staffelkapitän der 1./Erp.Gr. 210 und flog 1940/41 50 Jabo Einsätze nach England gegen Industrieziele und Flugplätze, wobei er 38000 BRT an Handelsschiffsraum und einige bewaffnete Küstenfahrzeuge vernichtete. Er wurde für seine Einsätze im November 1940 mit dem Ehrenpokal ausgezeichnet.
Im April wurde seine Staffel in 1./SKG 210 umbenannt und in den Osten verlegt. Beim Angriff seiner Staffel auf den Flugplatz Taganrog kam es zum Luftkampf mit über 50 feindlichen Jägern. Hiervon konnte er 4 abschießen. Bis zur Verleihung des Ritterkreuzes am 14.08.1941 hatte er 9 Luftsiege erzielt. Inzwischen Oberleutnant, übernahm er am 24.09.1941 die Erprobungsstaffel Me 210 in Rechlin. Im Januar 19422 kehrte er zu seiner Gruppe , die inzwischen in I./ZG 1 umbenannt worden war, zurück und wurde am 03.03.1942 zu deren Kommandeur ernannt. Hier erhöhte er seine Abschußzahl auf 18, vernichtete 15 Panzer und versenkte zahlreiche Küstenfahrzeuge.
Am 20.08.1942 wurde er als Sachbearbeiter ins RLM versetzt, wo er am 30.10.1942 als 139. Soldat der Wehrmacht im Range eines Hauptmanns das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt. Am 30.01.1943 wurde er Kommodore des SG 2, mit dem er im Mittelmeerraum kämpfte, bis er im Dezember schwer verwundet wurde. Nachdem er kuriert war, wurde er Inspizient der Schlachtflieger. Anfang 1944 war er beim "Reisestab Dr. Gustav West" um die Invasionsabwehr vorzubereiten. Im Mai 1944 war er "taktischer Berater" im Technischen Amt beim Generalluftzeugmeister. Im Juni 1944 übernahm er die Bombenwurferprobung mit der Me 262 und führte ab Juli 1944 das "Einsatzkommando Me 262" and der Westfront. Im November 1944 wurde er Kommodore des KG 51 (J) und beendete seinen Kriegseinsatz ab Februar 1945 als Inspizient im Sonderstab Strahlflugzeuge. Er flog mehr als 400 Feindeinsätze, davon 40 mit Me 262.
Heute lebt Wolfgang Schenck in Marburg. Hoffentlich findet sich in naher Zukunft ein Publizist der die sicher hochinteressante Lebensgeschichte dieses Mannes nachzeichnet.

(Quelle: Obermaier: Ritterkreuzträger der Luftwaffe Bd. 1 Jagdflieger; Verlag Dieter Hoffmann 1988.)

Das Modell

Ein Hinweis vorweg: man sollte unbedingt die Bauanleitung befolgen. Bei dieser Me 262 A-2a hatte ich dies nicht getan, und hatte anschließend enorme Probleme, die Teile C11 (Bugfahrwerksstrebe) und C12 (mit C11 verbundene Einzugsstrebe für die Fahrwerksklappe) an ihren vorgesehenen Platz zu bekommen. Der Bau des Modells geht ansonsten zügig und ohne Schwierigkeiten von statten und ist auch für den Modellbauanfänger zu bewältigen.

Begonnen wird wie immer mit den Innereien: Cockpit, Fahrwerksschacht, Waffenschacht. Diese habe ich laut Bauanleitung mit obiger Einschränkung gebaut und lackiert. Dann wurde der Rumpf verklebt. Gleiches geschah mit den Tragflächen. Hierbei bitte die Löcher für die Optionalteile entsprechend der gewählten Variante öffnen. Ich habe natürlich vergessen die Montagelöcher für die ETC zu öffnen und hatte bei deren Anbau etwas improvisieren müssen. Die Abdeckung des Waffenschachtes habe ich geschlossen verklebt. Die von mir gewählte Bemalungsvariante hatte in der Bugverkleidung öffnungen für 4 Maschinenkannonen. Ich hatte mir dafür extra den Umbausatz von CMK besorgt, jedoch gefiel mir dessen Passgenauigkeit nicht besonders. Deshalb habe ich das Bausatzteil an den entsprechenden Stellen aufgebohrt und anschließend rückseitig mit 2-Komponenten-Modeliermsse (von Citadel) aufgefüllt und Schußkanäle modelliert. Hört sich viel schwieriger an als es ist.

Wie schon erwähnt ist der Bausatz sehr gut konstruiert und sehr leicht zu bauen. Etwas Spachtelmasse kam an der Fuge zwischen den jeweils 2 Triebwerkshälften zum Einsatz. Ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob ich den leichten Spalt selbst verschuldet habe, oder ob dies durch die für den Einbau der Jumo's vorgesehene Innenstruktur verursacht wurde. Jedoch sollte dies Keinen vor ernsthafte Probleme stellen. Das Modell wurde nun bis auf wenige Kleinteile fertiggestellt.

Für meine Modelle versuche ich möglichst immer Bemalungen von hoch dekorierten Piloten zu finden. Eine schnelle Suche im Werknummernverzeichnis bei Stormbirds.com ( http://www.stormbirds.com/werknummer/index.htm ) brachte dann eine Me 262 A-2a von Wolfgang Schenck zum Vorschein, zu welcher auch noch Fotos existieren. Leider ist das Buch "Jetplanes of the Third Reich" nicht in meinem Besitz. Aber durch eine kurze, freundliche Anfrage im Luftwaffe Diskussionsforum kam ich zu brauchbaren Kopien der Fotos. Die Werknummer schnippelte ich mir aus dem Bausatz zusammen und den Kennbuchstaben fand ich in der "Sparebox".

Das gewählte Flugzeug war eine frühe Maschine. Deshalb nahm ich an, dass sie noch einen RLM 74/75/76 Anstrich trug. Ich verwendete für die Bemalung (Airbrush) Vallejo Air Farben. Diese lassen sich recht gut verarbeiten und sind sehr gut pigmentiert. Allerdings habe ich bisher nur mit dem Vallejo Verdünner gute Ergebnisse erzielt. Die sonst für Acryl-Farben gut verwendbaren Medien (Tamiya 20A, Aztek Verdünner oder Isopropanol) führten bei meinen Versuchen immer zum Emulgieren der Farbe. Noch ein kleines Problem habe ich mit diesen Farben, genauer gesagt mit dem RLM 74. Dieser Farbton ist bei Vallejo ein leicht blaustichiges dunkelgrau. Meiner Meinung nach sollte es eher ins Grüne tendieren - die Farbe heißt ja auch dunkelgrün (siehe Jens Popp's Website). Mir fiel es erst richtig nach dem Demaskieren auf und da ich das Modell nicht noch einmal Abkleben werde, ist es eben, wie es ist. Wie bei mir üblich folgen Decals, Glanzlack und Wasching, dann noch Antennen und Fahrwerke dran und ein abschließender Klarlack-Auftrag (matt und seidenmatt gemischt).

Fazit: Ein schönes Modell, aus dem Tamiya noch etwas mehr hätte machen können (Vorflügel, Ruder, Klappen!!!).

Steffen Arndt, Schwerin