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Tetsuzo Iwamoto

Mitsubishi A6M5 Zero

Modell: Tamiya
Decals: aus dem Kasten
Literaturhinweise:
Japanese Naval Aces and Fighter Units in World War II; Hata ,Izawa; Naval Institute Press 1989
Osprey AoA 22 :"Imperial Japanese Navy Aces 1937-45"; Sakaida
ModelArt (510) Camouflage & Markings of the I.J.N.Fighters

Tetsuzo Iwamoto

Tetsuzo Iwamoto wurde am 15. Juni 1916 in der Karafuto Präfektur (gelegen im Süden Sachalins) geboren. Er wuchs in Sapporo (auf Hokkaido) auf, nachdem sein Vater hier einen höheren Polizeiposten erhalten hatte. 1929, mit dem Ruhestand des Vaters, zog die Familie in dessen Heimatstadt Masuda in der Shimane Präfektur, wo Tetsuzo an der Höheren Schule für Landwirtschaft und Forstwesen lernte. 1934, nach Abschluss der High School, sollte er sich in einer größeren Stadt für ein Studium einschreiben. Stattdessen bewarb er sich bei der Kaiserlichen Marine und wurde angenommen. Er diente auf dem Träger Ryujo als Mannschaftsdienstgrad als seine Flugausbildung am 28. April 1936 begann. Am 26. Dezember 1936 beendete er die Ausbildung und wurde zur Flieger erster Klasse befördert (Itto (Koku) Hei). Er wurde für das Fortgeschrittenentraining für sechs Monate zur Saeki Air Group und anschließend am 16. Juli 1937 zur Omura Naval Air Group versetzt.

Am 10. Februar 1938 wurde Iwamoto an die Front geschickt. Er flog direkt vom Omura Flugplatz nahe Nagasakis nach Nanjing in China, womit seine Einsatzkarriere begann. Mit der Jagdstaffel der 13. Fliegergruppe flog er seinen ersten scharfen Einsatz über Nanchang, als er am 25. Februar einige Typ 96 Angriffsflugzeuge (wohl Yokosuka B4Y ) begleitete. Die Kette wurde von 16 chinesischen Flugzeugen angegriffen. Während des nun folgenden Kampfes beanspruchte Iwamoto 3 Abschüsse und einen wahrscheinlichen Abschuss für sich, wurde aber nach der Rückkehr für sein übermäßig aggressives Verhalten gescholten. Am 22. März 1938 wurden die Jagdstaffeln der dreizehnten und zwölften Fliegergruppe zusammengefasst. Iwamoto bewährte sich weiterhin im Luftkampf. So konnte er am 29. April 1938 mehrere chinesische Jagdflugzeuge bezwingen und erhielt später eine Belobigung von Commander Tsukahara. Im September 1938 wurde er zurück in die Heimat befohlen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 14 Luftsiege auf seinem Konto und gehörte zu den erfolgreichsten Japanischen Fliegern in China.

Zuhause in Japan diente Iwamoto als Ausbilder in der Saiki Air Group. Im Jahre 1940 wurde ihm der Orden der Goldenen Weihe (Kinshi Kunsho) 5. Klasse verliehen. Während des Pazifik Krieges war er zunächst von Dezember 1941 bis Mai 1942 Pilot auf dem Träger Zuikaku, mit dem er auch an der Schlacht in der Korallensee teilnahm. Ende 1943 wurde er nach Rabaul entsandt und 1944 verlegte er erfolgreich auf das Truk auf dem Karolinenatoll sowie später auf die Philippinen. Im Oktober 1944 wurde er zum Fähnrich befördert. Während des Okinawafeldzugs nahm er an der Operation Kikusui teil. Sein Tagebuch gibt an, dass er während seiner Laufbahn 202 Flugzeuge bezwungen hat und an der Zerstörung von 26 weiteren beteiligt war, das bedeutet zwischen 80 und 90 "kills" nach amerikanischem Zählsystem. (Anmerkung: wie das zusammengerechnet wurde, ist mir schleierhaft)

Nach dem Krieg wurde Iwamoto durch die Besatzungskräfte zu mehreren Befragungen und Verhören vorgeladen. Obwohl er schlussendlich entlasten wurde und er nicht als Kriegsverbrecher galt, war es ihm trotzdem unmögliche einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, da die potenziellen Arbeitgeber keine Unstimmigkeiten mit den Besatzern haben wollten. Nach Ende der Okkupation 1952 war es Iwamoto endliche möglich einen Arbeitsplatz in einer Spinnerei zu erhalten. Im Sommer 1953 unterzog er sich mehreren Operationen wegen einer fälschlich diagnostizierten Darmentzündung und der wirklichen Ursache für die Schmerzen, einer Blinddarmentzündung. Kurz danach klagte er über Rückenschmerzen und wurde erneut operiert. Aufgrund der daraus resultierenden Sepsis verstarb Tetsuzo Iwamoto am 20. Mai 1955. Nach Angabe seiner Frau waren seine letzten Worte: "wenn ich gesund bin, möchte ich wieder fliegen".

Quelle: http://ww2db.com/person_bio.php?person_id=561

Bau des Modells

Das Projekt startete wie viele in letzter Zeit als Motivationshilfe für die etwas detaillierteren bzw. umfangreicheren Projekte. Bei diesen gerate ich früher oder später fast zwangsläufig in ein "Schaffenskrise" und komme nicht mehr so recht vorwärts. Diesem Modell gingen bereits zwei weitere Versuche voraus, die ich mit diesem Motivationsprojekt immerhin auch abschließen konnte (Airfix Spit VB und Revell Fokker Dr.I)… "Mission accomplished" auch wenn die eigentlichen Hänge-Projekte nicht fortgeschritten sind, ist immerhin etwas fertig geworden.

Doch zurück zu diesem Modell. Der Bausatz von Tamiya ist in seiner gleichzeitigen Einfachheit und Detailliertheit einfach toll. Ich habe bereits einen Bausatz als A6M5a (Nakajima) gebaut und auch hier schon diese Erfahrung gemacht. Diesmal war es also die Sonderedition mit Markierungen für das Flugzeug von Tetsuzo Iwamoto, einem sehr erfolgreichen japanischen Marinepiloten im Zweiten Weltkrieg.

Das Cockpit ist gut detailliert und wurde aus dem Kasten gebaut. Zu spät fiel mir ein, dass die Gurte auch dem Tamiya-eigenen Zubehörsatz beiliegen. Für die Darstellung mit geschlossener Kabine sind die Gurt-Decals aber noch ausreichend. Die Bemalung erfolgte mit Tamiyafarben für das Grün und Tamiya und Citadel-Colors für die Details. Das Washing wurde mit Devlan Mud von Citadel und Schwarz von Tamiya vorgenommen. Die Flügel wurden entsprechend der Variante A6M5 zusammengebaut, die Querrudersteuerung aber noch weggelassen. Ich breche solche Teile regelmäßig ab…

Nachdem das Cockpit im Rumpf verklebt war ging es zügig vorwärts. Motor und Motorhaube blieben bis nach der Lackierung separat. Diesmal habe ich mich für geschlossene Kühlerklappen entschieden. Das Hauptfahrwerk habe ich auch noch nicht angebracht. Die Lackierung erfolgte mit X-18 für die Motorhaube, JPS Color IJN Green I - ein dunkelgrün mit leichtem Stich ins Blaue, der etwa dem Mitsubishi grün entspricht. Die Nakajima-Zero hatte ich mit einem leicht gelblichen Grün lackiert. Die Unterseite wurde mit Tamiya XF-76 IJN Grey Green eingefärbt. Begonnen habe ich mit der hellsten Farbe und anschließend die hellgrau verbleibenden Flächen abgeklebt (Tamiya bzw. das gelbe Tesa Abklebeband).

Für alle Markierungen habe ich die Abziehbilder aus dem Bausatz benutzt, einschließlich der gelben Warnmarkierungen. Die Verarbeitung erfolgte wie immer auf einer Klarlackschicht (Klear aka Future) mittels Klear als Decalmedium. Eine Abschließende Schicht Klear versiegelt alles nochmal. Die Alterung habe ich auf ein Wash mit Wasserfarben beschränkt (Umbra Natur und Schwarz unregelmäßig gemischt). Dann folgte die Endmontage. Motor, Fahrwerk und Kleinteile, u.a. auch die Kanonen und das Pitotrohr aus dem Tamiya Zubehörsatz , wurden angebracht. Ein finaler Mattlack (Tamiya) brachte dann alles zusammen.

Fazit: Ein wirklich entspanntes Projekt für zwischendurch und zur Motivation. Wie schon erwähnt, konnte ich dadurch zwei weitere Projekte mitziehen, wenn auch keine Superdetailmodelle. Ich hab mir auch gleich noch zwei A6M3 von Tamiya besorgt, denn Japaner sind in meiner Modell-Sammlung etwas unterrepräsentiert.

Steffen Arndt, Barsinghausen, (November 2014)