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Arthur Ray "Hawk" Hawkins

Grumman F6F-5 (early) "Hellcat"

Modell: Eduard
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Olynyk, Frank.: Stars and Bars (Grub Street)

Pilot: Arthur Ray "Hawk" Hawkins wurde am 12. Dezember 1922 in Zavalla(Texas) geboren. 1942, im Alter von 19 Jahren, trat er nach dem Tod seines Bruders, eines Jagdfliegers der USAAF, welcher über den Südpazifik abgeschossen wurde, der US Navy bei. Er beendete seine Flugausbildung am 1. Januar 1943 und wurde zum Fähnrich befördert. Seine erste Kommandierung führte ihn zwischen Januar und Oktober 1944 zur Jagfliegerstaffel VF-31 an Bord des Flugzeugträgers USS Cabot (CVL-28).

Während seines Einsatzes von der Cabot erzielte Hawkins 14 bestätigte und 3 wahrscheinliche Abschüsse, alle mit der F6F Hellcat. Seinen ersten Luftsieg erzielte er am 29. April 1944 nur Sekunden nach dem Start vom Träger, indem er einen japanischen Torpedobomber abschoss. Am 19. Juni während der Schlacht in der Philippinen See (auch bekannt als “Marianas Turkey shoot”) fügte seinem Konto er 3 Luftsiege hinzu. Bei der Schlacht um Guam bezwang er am 8. Juli einen weiteren Gegner. Fünf folgten am 13. September nahe Mindanao (Philippinen) und vier am 21. September während der Schlacht von Luzon (ebenfalls Philippinen).

Hawkins meldete sich freiwillig für eine zweite Einsatzzeit und kam von Juni bis Oktober 1945 auf die USS Belleau Wood (CVL-24), wonach die VF-31 aufgelöst wurde. Hawkins' Kriegsbilanz enthält neben seinen Abschüssen 39 am Boden zerstörte Flugzeuge sowie die Beteiligung an der Versenkung eines Schlachtschiffes. Ihm wurde drei Mal das Navy Cross, drei Mal das Distinguished Flying Cross und drei Air Medals verliehen.

Nach dem zweiten Weltkrieg war Lieutenant Hawkins zwischen 1948 und 1950 bei den U.S. Navy Blue Angels und flog dort die Grumman F8F Bearcat und später die Grumman F9F-2. Bei Ausbruch des Koreakrieges wurden die Blue Angels aufgelöst. Die Mehrheit der Piloten bildete die Jagdstaffel 191 (VF-191 "Satan‍ '​s Kittens"). Hawkins war „executive officer” der Staffel und flog 40 Kampfeinsätze von Bord der USS Princeton (CV-37). Dabei nahm er am ersten Bombeneinsatz mit Jets von Bord eines Flugzeugträgers teil.

Nach dem Korea Krieg wurden die Blue Angels wieder aufgestellt und Lieutenant Commander Hawkins war zwischen 1952 und 1953 Flight Leader. Während dieser Zeit war er der erste Pilot der denAusschuss mit dem Schleudersitz aus einem überschallschnellen Flugzeug überlebte. Er flog Kopfüber in einer Höhe zwischen 7620 und 9750 Metern, als er den Schleudersitz betätigen musste. Da er wegen seiner Fluglage den Hebel zum Auslösen der Kabinenhaube nicht erreichen konnte, schoss er sich durch die Kanzel hinaus, was er wohl ebenfalls als erster Pilot überlebte.

In den 1960ern kommandierte Hawkins die Naval Air Station Atsugi in Japan. In dieser Tätigkeit engagierte er sich für die Wiederauffindung japanischer Familienerbstücke, welche während des Zweiten Weltkriegs verloren gingen. Für diese Arbeit wurde ihm vom Kaiser der Orden des Heiligen Schatzes (Zuihō-shō) dritter Klasse verliehen.

Hawkins ging 1973 als Kapitän in den Ruhestand und arbeitete anschließend im National Museum of Naval Aviation in Pensacola, Florida, welches er 1997 als dessen Chief-of-staff verließ.

Seine Tochter Jill Hawkins Votaw trat in seine Fußstapfen und wurde Fähnrich bei der US Navy. Sie graduierte 1980 an der United States Naval Academy als Mitglied der ersten Klasse in der Auch Frauen ihren Abschluss machten. Sie ging 2010 als Captain in den Ruhestand von der Naval Reserve .

Arthur Ray Hawkins starb am 21. März 2004 in Pensacola, Florida. (Quelle: Wiki. EN )

Bau: Gleich nach erscheinen des Bausatzes habe ich mich an den Bau gemacht. Die Hellcat von Eduard ist ein schöner, einfach zu bauender Bausatz. So ging es dann auch recht gut voran, allerdings kosteten mich die Hebelchen im Cockpit einiges an Nerven, so dass ich die Arbeiten auch mal eine längere Zeit ruhen ließ. Nach ein paar Monaten Abstand ging es dann weiter, was insbesondere dank einer Krankheit, die nur sehr kurze Arbeitszyklen zuließ, gut funktionierte.

Irgendwann konnte dann der Rumpf geschlossen werden. Die Spornradstütze wurde dann noch von Hand aufgebohrt. Auch die Flügel fügten sich zügig zusammen. Die Darstellung der Fahrwerkschächte und MGs ist hier suboptimal. Wegen der ohnehin schlechten Einsehbarkeit kann ich mit den vereinfachten Fahrwerkschächten leben. Die MG-Überrohre erfordern jedoch Ersatz. Ich habe mir dazu einen Satz cal .50 Rohre für eine P-47 von Master besorgt, da ich meine, die Hellcats hatte „glatte MGs“. Verwendet habe ich diese nur für die beiden jeweils inneren MGs, die nur gerade so herausschauenden äußeren MGs habe ich mit Kanülenstücken entsprechenden Durchmessers dargestellt.

Die Fahrwerksbeine habe ich wie schon bei meiner ersten Eduard-Hellcat um etwa 1-2mm gekürzt. Ein abgesetzter Abschnitt des Beines bietet sich dafür an, so dass man nicht viel messen muss. Natürlich sind die Fahrwerksklappen etwas höher zu montieren bzw. eventuell etwas zu kürzen, damit der Eindruck stimmt. Die Technik des Preshading funktioniert für meine Vorgehensweise nicht besonders gut. Ich habe sie hier trotzdem verwandt, damit einerseits vielleicht doch eine leichte Variation im Farbton entsteht und andererseits eine Grundierung für das ANA 623 von JPS vorhanden ist.

Erst spät merkte ich, dass der weiße Streifen am Leitwerk leider nicht als Decal beiliegt, so dass dieser lackiert werden muss. Lediglich die kleine Ziffer ist auf dem Abziehbilderbogen vorhanden. Das ist kein sehr feiner Zug von eduard, da mich dies einen halben Meter Abklebeband gekostet hat. Zum Glück hatte ich für das Aufbringen des Abziehbilds die Höhenleitwerke noch nicht verklebt. Ansonsten sind die Decals aber top und lassen sich sehr gut verarbeiten. Meistens bringe ich zuerst die größeren Decals auf, damit schnell ein Fortschritt zu sehen ist. Der Kleinkram an Wartungshinweisen ist hingegen eher demotivierend.

Als alle Abziehbilder angebracht waren, habe ich das Modell mit Klear versiegelt. Nach dem Trocknen habe ich das Modell großzügig mit einem mittelgrauen Ölfarbwash überzogen. Auf den Dunklen Flächen wirkt dies recht hell, während es auf dem weiß ziemlich dunkel erscheint. Wiederum hieß es etwas Warten, bevor das überschüssige wash wieder entfernt wurde.

Den Motor hatte ich zunächst noch nicht montiert und die Haube für die Lackierung nur mit Maskol verklebt.

Nun schlug mal wieder Murphys Law mal wieder zu. Meistens baue ich nicht nur an einem Modell und da meine Arbeitsfläche nicht wirklich aufgeräumt ist muss ich mir selbst die Schuld geben, das es beim Absturz eines Modells Kollateralschaden an einem anderen geben kann. So sorgte als Kitthawks Gripen dafür, dass das Linke Fahrwerk der Hellcat weggesprengt wurde. Bis auf die Federbeinscheren konnte ich das Malheur sehr schnell reparieren. Jene jedoch blieben verschollen. Bisher ist es mir nicht gelungen Ersatz aufzutreiben, so dass ich einen anderen Bausatz plündern musste.

Der Motor machte inzwischen gute Fortschritte und mit den Zündkabeln (Fotoätzteil) aus dem Bausatz sieht er auch recht ansprechend aus. Ein Ersatzteil aus Resin ist angesichts der schlechten Einsehbarkeit also nicht zwingend notwendig. Daneben habe ich mich für einen Zusatztank von Quickboost entschieden, da dieser besser dem Original entspricht. Die Verstrebung und Verspannung stammt aber aus dem Kit.

Zum Abschluss bekommt das Modell wie immer eine Lage Mattlack und die leitzten Kleinteile werden angebaut. Die Gießkunststoffräder dieser Edition sind übrigens deutlich besser als die Plastikteile. Das auf den Abbildungen zu sehende Trägerdeck (quadratisch) ist von Skunkmodels Workshop noch besser gefällt mir aber die T-Base von Jean-Luc Formery, welche ich aber auch bemalt und gealtert habe.

Fazit: Die Hellcat von Eduard gehört zu den ersten wirklich guten und einfach zu bauenden Modellen der tschechischen Firma. Einige Vereinfachungen sind nicht zu übersehen, aber insgesamt ein toller Wurf, der zu Recht immer mal wieder aufgelegt wird

Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2015)