Vorbild: Anfang 1934 gab das RLM die Spezifikationen und Entwicklungsaufträge für einen einmotorigen Jäger an die Firmen Arado, Focke-Wulf, Heinkel und Bayrische Flugzeugwerke heraus. Der Konstrukteur letzterer, Willy Messerschmitt, entschied sich für einen Entwurf, der die Verwendung neuester Technologien vorsah. Die Arbeiten am ersten Prototypen der Bf 109 begannen noch 1934 und im September 1935 startete dieser angetrieben von einem Rolls-Royce Kestrel zu seinem Erstflug. Der Motor war selbstverständlich nur ein Provisorium. Stattdessen sollte bei den Großserienmustern die noch in der Entwicklung befindlichen Jumo 210 und DB 600 zum Einsatz kommen.
Den ersten öffentlichen Auftritt hatte der neue Jäger, der sich neben seinen sehr guten Leistungen vor Allem aufgrund des konsequenten Leichtbaus und der weniger arbeitsintensiven Bauweise gegen seine Konkurrenz durchsetzen konnte, in Form der V2 während der 11. Olympiade im August 1936 in Berlin. Drei Prototypen der Bf 109 (V2, V4 und V5) wurden zur Einsatzerprobung zur Legion Kondor nach Spanien gesandt. Hier zeigte sich die Überlegenheit gegenüber allen eingesetzten Mustern auf diesem Kriegsschauplatz.
Erste Vorserienmuster wurden erreichten den Einsatzraum ab Februar 1937 und mit der Bf 109B wurde die 2. /J88 als erster Einsatzverband ausgerüstet. Die Abschlussvariante der mit Jumo 210 angetriebenen Bf 109 sollte die C Baureihe sein, die den Jumo 210G erhielt. Die neuere Dora war für den DB 600 vorgesehen, da jedoch der Bau von Heinkel He 111 Vorrang erhielt, wurde keine Bf 109D mit dem neuen Hochleistungsmotor ausgeliefert. Jedoch wurden zwei Zellen mit dem DB 601 Treibwerk von Daimler Benz (um)gebaut. Die beiden Flugzeuge können als erste Bf 109E angesehen werden, und dienten als Prototypen in erster Linie als Demonstratoren und Rekordflugzeuge.
Das IV. Internationalen Flugmeeting vom 23. Juli bis zum 1. August 1937 auf dem Militärflugplatz Dübendorf war eine Leistungsschau, bei welchem die Schweizer Fliegertruppe nach potenziellen Mustern für die Ausrüstung der eigenen Luftstreitkräfte hielt. Das große Aufgebot der Luftwaffe umfasste auch 6 Bf 109, darunter auch die V13 und V14. Die Messerschmitts entschieden sämtliche Wettbewerbe, an denen sie teilnahmen, für sich. Die Prototypen hatten die Kennzeichen D-IPKY (Bf 109 V13 WNr. 1050 grau, vermutlich RLM63) und D-ISLU (Bf 109 V14 WNr. 1029 weinrot). Die V14 konnte dabei leider nicht an den Wettbewerben teilnehmen, da während des Alpenrundflugs Udets Motor ausfiel und der erfahrene Pilot zur Notlandung gezwungen war, bei der das Flugzeug zerstört wurde. Udet kam dabei aber ohne größere Blessuren davon.
Die Farbgebung der V 14 wird seit langem diskutiert. Die auf Schwarz-Weiß Bildern ähnliche Nuance der nachweislich blauen Me 209 führte zur Annahme, dass auch die D-ISLU blau sein. Andererseits gibt es einen Zeitungsbericht (Neue Zürche Zeitung N°1336 und N°1357) der von einem carmin-roten Flugzeug im Zusammenhang mit Udets Ankunft spricht. Ernst Udet war immerhin ein Fliegerheld mit 62 Abschüssen, liebte schon im ersten Weltkrieg eine rote Farbgebung für seine Flugzeuge und schließlich war er Chef des Technischen Amtes und seit April General, so dass ihm sicher nur Wenige Vorschriften machen konnten und wollten. Als weiteres Indiz kann die weiße Einfassung des Hoheitszeichens am Leitwerk als Abgrenzung ähnlicher Farbtöne gesehen werden.
Die Reputation der Bf 109 litt im Übrigen nicht durch die Bauchlandung der V 14. Das Udet der Maschine fast unverletzt entstieg, beeindruckte die Schweizer Gastgeber neben den offenkundigen Leistungsvorteilen gegenüber der Konkurrenz von Dewoitine D510 und Avia B.534. Im Folgejahr bestellte die Schweiz 80 Bf 109E.
Quelle: Artikel von Jean-Luc Formery: Dübendorf Brothers
Der Umbausatz: Jean-Luc Formery hat diesen Umbausatz vor einigen Jahren designed, da er von dem Flugzeug – insbesondere der Farbgebung – fasziniert war. Wie und was er für seinen Umbau auf Basis des Tamiya-Bausatzes getan hat, beschreibt er in einem umfangreichen Artikel auf Aeroscale. Kurze zeit danach lernten wir uns auf einer Ausstellung kennen und Jean-Luc überließ mir einen der Umbausätze. Floyd Werner von Werners Wings hat diesen übernommen und noch sehr schöne Decals dafür produzieren lassen (Microscale). Die erste Serie dieser Umbausätze litt etwas unter dem Schrumpfungsprozess des verwendeten Resin, aber Floyd versicherte kürzlich, dass dies beim neuen Abgießer nicht mehr der Fall wäre. Die Decals sind auf jeden Fall den Kauf des Umbausatzes wert.
Der Bau: Wie das immer so ist, wollte ich diesen auch gleich anfangen, allerdings hatte ich keinen Tamiya Bausatz vorrätig und wollte auch nicht extra einen Kaufen, da ich noch mehrere Hasegawa Kits im Bausatzlager hatte prüfte ich grob die Form und machte mich ans Werk. Das Anpassen des Motors an den Rumpf war dann auch nicht sehr kompliziert, allerdings hatte ich im Unteren Teil den Übergang vom Kühler zum Rumpf und zur Tragfläche etwas falsch eingeschätzt. Hier musste ich sehr viel Arbeiten, um den schmaleren Tamiya-Kühler einzuarbeiten. Ich habe absichtlich auf Fotos verzichtet, um dem potenziellen Nachahmer nicht den Mut zu nehmen, meine Empfehlung geht aber klar in Richtung Tamiya … vielleicht auch Eduard, aber das habe ich nicht getestet.
Eigentliche Haupthürde war für mich mal wieder der Bau des Cockpits. Hier habe ich Reste von Fotoätzteilsätzen und einen Sitz von Ultracast verbaut. Die Atem-Pressluftflasche (rechte Seite) habe ich ausgebaut, auch wenn unklar ist, ob diese eingebaut war oder nicht. Das Revi und den Schusszähler sollte man natürlich auch weglassen. Wegen der beschriebenen Hindernisse zog sich der Bau über mehrere Jahre hin, bis mich kürzlich der Ehrgeiz gepackt hatte und ich das Modell fertigstellen wollte. In meiner "blinden Wut" ist mir dann - trotz mehrmaliger Kontrolle - entgangen, das die Motorpartie ein wenig nach unten hängt. Aufgefallen ist es mir erst beim Bemalen des Auspuffblechs. Mir ist auch schon versichert worden, dass es nicht aufgefallen wäre, wenn ich es nicht gesagt hätte ... nun, mich stört es trotzdem.
Kommen wir nun zur Farbgebung. Da ganze Modell habe ich nach dem Abkleben der Kanzel und Airbrushen mit RLM 02 erst mal weiß grundiert (Alclad). Ich wollte dann dem Vorschlag von Floyd Werner folgen und Gunze H43 Weinrot verwenden. Mir war der Farbton aber zu hell und ich habe die Farbe mit ein paar Tropfen Panzer Aces 307 "Red Tail light" (Vallejo) abgetönt. Mir gefällt die Farbe jetzt jedenfalls sehr gut. Nach mehreren Farbaufträgen und Absetzen einiger Details hae ich die Decals von Werners Wings aufgebracht. Diese lassen sich hervorragend verarbeiten und passen auch auf den Hasegawakit recht gut. Auf eine Alterung habe ich verzichtet. Lediglich die Gravuren habe ich mit einem Wash etwas betont.
Schließlich habe ich noch einige Kleinteile angebracht. Die Räder sind übrigens von Brassin. Abschließend erfolgte ein seidenmattes Finish.
Fazit: Das Ergebnis dieses Umbaus gefällt mir trotz des Fehlers recht gut. Die Farbe ist ein wirklicher Hingucker. Leider kann man das Modell nicht in Gänze zeigen, da die deutschen Hoheitszeichen sehr prominent sind. Optisch tragen sie aber viel zum Gesamtbild des Flugzeugs bei.... das war ja damals auch die Absicht beim Original.
Steffen Arndt, Barsinghausen (März 2013)