Junkers G.24 1. Bauserie

reifra - Spritzguss 1/72

Vorbild: Als vergrößertes Nachfolgemuster der einmotorigen Junkers F 13 entstand in Dessau das dreimotorige Passagierflugzeug G 24. Konstrukteur war Ernst Zindel und dieser plante zu Anbeginn ein einmotoriges Flugzeug. Aufgrund der Beschränkungen durch den Versailles-Vertrag entschied er sich für eine Konstruktion mit drei leistungsschwächeren Motoren. So entstand die G 23 mit einem Junkers L 2-Motor im Bug und je einem Mercedes D IIIa an den Tragflächen. Der Erstflug der G 23 war am 23. September 1924. Das Flugzeug konnte neun Passagiere befördern.



Um die Bestimmung der Alliierten zu umgehen fertigte man die G 23 in Dessau und die meisten Exemplare wurden in Schweden auf drei Junkers L 2-Triebwerke umgerüstet. Nachdem die zweite Bauserie der G 24 komplett in Schweden entstand, fertigte man die dritte Serie nach dem Wegfall der alliierten Baubeschränkungen für Flugzeuge wieder in Dessau. Sie erhielten u.a. drei Junkers L 5-Reihenmotore. Zwischen 1925 und 1929 wurden immerhin mindestens 72 Exemplare der G 24 verkauft. Davon erhielt die Lufthanse 25 Stück.



Bausatz: Der VEB(Volkseigene Betrieb) Plasticart brachte 1989 als Neuheit die Junkers G 23 im Maßstab 1/72 heraus. Weitere Versionen waren vorbereitet. Diese erschienen teils bei Revell oder im Nachfolgebetrieb. Dann wurde es still um die Formen. Seit einiger Zeit hat reifra Kunststofftechnik aus Annerberg-Buchholz viele ehemaligen Plasticart-Formen wieder aktiviert und hat diese wieder auf dem Markt gebracht. Dafür wurde eine neue Verpackung entwickelt. Diese ziert ein Coverbild von Axel Dietz. Der hatte in den 1980er Jahren auch den Bausatz designt. Die Bauanleitung stammt aber auch noch aus dieser Zeit, denn es gibt nur sechs(!) Bauabschnitte!

In der recht ungewöhnlichen aber stabilen Verpackung befinden sich zum Teil in Zip-Tüten verpackt vier silberfarbene und drei schwarze Spritzgussrahmen mit 99 Einzelteilen, einen klaren Spritzling mit drei Teilen, ein Decalbogen und sehr einfache Bau- und Bemalungsanleitung. Die Abspritzung ist tadellos. Man findet keine Sinkstellen oder Grat! Damit wirkt die Wellblechstruktur sehr ausgezeichnet! Produziert wird bei reifra in Deutschland und dann zahlt man auch ein paar Euro mehr!



Der Bau beginnt mit dem rustikalen Cockpit. Die beiden sichtbaren Pilotensitze sind etwas einfach. Sicherlich sollte man noch ein paar Sitzgurte ergänzen. Neben den Steuerrädern gibt es noch ein Decal für das Instrumentenbrett. Weiter hinten in der Kabine gibt es ein paar Sitze. Davon ist allerdings kaum etwas zu sehen, denn die Kabinentür bleibt geschlossen.

Alle Steuerflächen bestehen aus einem Stück und damit gibt es scharfe Hinterkanten. Das ist gerade bei dieser Wellblechstruktur extrem wichtig!. Die Frontteile der drei Motoren bestehen aus jeweils einem Stück. Ebenfalls ist es so bei den drei Luftschrauben. Das Fahrwerk ist vorbildgerecht nachgebildet.

In den Bemalungshinweisen bezieht man sich auf RAL-Farbtöne. Auf dem Decalbogen sticht das blaue Junkerslogo hervor.



Bemalungsvariante:

Fazit: Mit einem Abstand von fast 30 Jahren betrachtet sind die Bausätze der Junkers G 23/24 in 1/72 durchaus noch zeitgemäß. Weitere Versionen hat reifra im Angebot und es gibt auch u.a. die anderen 1/72er Bausätze aus dem Ursprungshaus Plasticart wieder.

Erhältlich sind die Bausätze direkt bei reifra.

Volker Helms, Godern(Juni 2017)