T-64BM2 Main Battle Tank

modelcollect UA72065 Spritzgussbausatz mit Metallteilen 1/72

Vorbild: Ab dem Ende der 1950er Jahre wurde ein neuer mittlerer Kampfpanzer in der Sowjetunion entwickelt. Der erste Prototyp mit der Bezeichnung Objekt 430 war 1960 fertig. Bis 1967 konnten die ersten Serienexemplare des Objekts 432 des späteren T-64 ausgeliefert werden. Das Neue an dem T-64 waren eine Verbundpanzerung, ein Stabilisierungssystem für die Kanone, ein dazugehörendes automatisches Ladesystem sowie ein sehr kompakter Fünfzylinder-Gegenkolben-Dieselmotor 5TDF mit Anfangs 700 PS.





Dieser kompakte Motor war auch ein großer Nachteil der Panzers. Er war durch seine Bauweise sehr störanfällig und wartungsintensiv. Weiterhin hatte er einen hohen Kraftstoffverbrauch. Ab dem T-64A war die 125mm-Glattrohrkanone voll stabilisiert und mit einem sehr effektiven Ladeautomaten ausgerüstet. Damit wurde sechs bis acht Schüsse pro Minute möglich.



Ab dem T-64A wurde die Verbundpanzerung des Turms Stück für Stück verstärkt und somit setzten sich die 580mm der Gesamtpanzerung aus innen und außen jeweils 90mm Stahl dazwischen 400mm Metalllegierung sowie Glasfasergewebe zusammen. Ab 1969 wurde das Objekt 434/T-64A in Serie gebaut. An diesem Kampfpanzer konnte auch das Minenräumgerät KMT-6 angebaut werden. Das Gefechtsgewicht lag bei rund 38 Tonnen. Der T-64 wurde während der Produktionszeit nicht exportiert und lag für den Westen lange im Verborgenen.



Von der UdSSR erbte die Ukraine u.a. auch die T-64 unterschiedlichster Versionen. Angeblich sollen ca. 2200 Exemplare unterschiedlicher Varianten dort noch vorhanden sein. Ab 1999 lief ein Modernisierungsprogramm an. So entstanden der T-64BM und T-64BM2 Bulat. Der T-64BM2 erhielt eine neue Feuerleitanlage, diverse Sensorik und Elektronik aus dem T-80 und vor allem einen neuen automatischen Lader. Weiterhin wurde eine Reaktivpanzerung nachgerüstet. Als Motor kam nun ein relativ zuverlässiger 5TDFM-Vielstoffmotor mit 850 PS zum Einsatz. Aktuell kommt der T-64BM2 auf beiden Seiten der Bürgerkriegsparteien zum Einsatz.



Bausatz: Vor kurzem setzte modelcollect die Reihe der T-64-Kampfpanzer im Maßstab 1/72 fort. So erschien auch der T-64BM2 Bulat. Auf dem attraktiven Cover wird auf vorhandene Fotoätzteile und ein Metallrohr hingewiesen. Auf eine Angabe der Teilezahl hat man nun verzichtet.



In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt elf graue Spritzlinge oder Großbauteile mit 302 Teilen, vier Fotoätzteilbögen, ein gedrehtes Metallrohr, zwei universelle Decalbögen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Weiterhin gibt es einen Beipackzettel der das Verbauen der Fotoätzteile zeigt. Einige Teile sind für andere Varianten und wandern in die Restekiste.



Der Bau beginnt mit dem Hochdetaillierten Turm. Hier kann man bei der Kanone zwischen einem gedrehten Messingrohr und den Kunststoffteilen wählen. Ersteres ersetzt die durchaus brauchbaren Kunstoffteile kommentarlos. Diese haben durch Verwendung eines Sidemoulds auch eine offene Rohrmündung. Natürlich liefert modelcollect auch ein FlaMG und die Abschussvorrichtung für die AT-11-Raketen. Die Zusatzpanzerung wird z.T. aus Fotoätzteilen erstellt. Das ist eine Fleißarbeit!



Die Wanne besteht aus Kunststoff und hier werden die Schwingarme separat angebaut. Dadurch wird das Fahrwerk sehr filigran. Die Segmentketten sind schön auch von innen detailliert. Das Wannenoberteil wird gestückelt. Bei der Endmontage kommen noch die neuen komplexen Seitenschürzen hinzu. Die obligatorische Stange bzw. das nachgebildete Rundholz im Heck darf natürlich nicht fehlen.



Es gibt hier schöne Bemalungsvarianten zweier nicht näher bezeichneten Vorbilder. Die Farbhinweise sind für das System von mig. Die beiden Universaldecalbögen sind tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.



Fazit: Ein sehr gelungener Bausatz des T-64BM2 von modelcollect in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diese unbedingt empfehlenswert!

Erhältlich sind die Bausätze von modelcollect im gut sortierten Fach- bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (März 2017)