Vorbild: Die Tupolew Tu-154 (NATO-Codename: Careless) ist ein dreistrahliges Verkehrsflugzeug mittlerer Reichweite für 150 bis 180 Passagiere des russischen Flugzeugherstellers Tupolew PSC. Da mehr als 1000 Maschinen gebaut wurden, die in der Variante Tu-154M auch die gegenwärtigen europäischen Lärmrichtlinien Kategorie 3 erfüllen, werden die Maschinen wahrscheinlich noch lange im Einsatz sein. Sie wird oft mit der B727 von Boeing verglichen, hat aber viel weiter reichende Aufgaben zu erfüllen und ist wesentlich robuster konstruiert, eben auch für den Einsatz auf unwirtlichen Pisten. Dies ging bewusst zu Lasten der Wirtschaftlichkeit, was dann letztlich ihr Ende einläutete.
Die Entwicklung begann in den 1960-ziger Jahren. Von Aeroflot wurde die Tu-154 zuerst 1972 eingesetzt. Es folgten die Versionen Tu-154A und B. Die letzte Version, Tu-154M, flog 1982 das erste Mal, die Produktion endete dann im Juni 2006. Modernisierungsversuche führten zu keinem Ergebnis. Auch Untersuchungen, einen Betrieb mit Wasserstoff zu ermöglichen (Testflugzeug hieß Tu-155) wurden nicht weiter verfolgt. Nachfolger sollten die Modelle der Tu-204 Reihe werden. Der erhoffte Erfolg blieb aber aus, und so erneuert die Aeroflot nun ihre Flotte mit der B737 und A320-Familie.
Die Tupolew Tu-154 flog vor allem für viele Fluggesellschaften Osteuropas und für die Aeroflot. Nur wenige Exemplare waren unter anderem im Nahen Osten in Einsatz. Heute ist sie immer noch das Rückgrat vieler Flotten der kleineren GUS-Fluggesellschaften. Auch bei der Aeroflot wird sie noch eingesetzt, vor allem auf den russischen Inlandsrouten.
Mehr Informationen hier: Wikipedia Tupolew Tu-154
Das Modell: Nach der Il-86 ist dies der zweite Airliner des Herstellers. Die Box ist eine schön bedruckte Stülpdeckelbox, wie man sie früher auch bei anderen Herstellern hatte. Pluspunkt an dieser Stelle!
Die Spritzgussteile machen einen robusten Eindruck, an Materialstärke wurde nicht gespart. Dafür sind die Gravuren reichlich und superfein. Die Oberflächen sehen wirklich sehr schön aus. Die Kabinenfenster sind offen ausgeführt und das Cockpitglas wurde als Klassichtteil so gefertigt, wie man es von den Heller-Airlinern kennt. Auch die Kabinenfenster liegen als Klarsichtteile bei, ebenso wie ein Ständer, mit dem man ein Tischmodell aus dem Bausatz machen kann.
Die Aufteilung der Teile entspricht üblichem Standard, das Höhenleitwerk ist sehr clever gestaltet und passt beim ersten Anpassen super. Gleiches gilt für die Tragflächen. Fahrwerk und Triebwerke sind ebenfalls detailliert und fein gestaltet, allerdings ist das Triebwerksfanblatt etwas einfach gehalten.
Schade ist, dass auch bei diesem Bausatz von Zvezda alle Antennen und außen liegende Kleinteile fehlen. Wieder eine Chance für die Ätzteile-Hersteller !
Die Bauanleitung ist einfach gehalten, aber ausreichend. Das Decalblatt wurde für drei Versionen gestaltet. Der Druck sieht sauber aus und enthält das Notwendigste. Die Details, wie man sie z.B. von Revell kennt, fehlen. Das Cockpit sieht meines Erachtens sogar eher falsch aus.
Was die Decals angeht: Die Hersteller stehen in den Startlöchern.:
Erster Eindruck
Ein weiterer schöner Airliner aus dem Osten erblickt als Spitzgussbausatz das Licht der Welt. Bisher gab es die Tu-154 als Vacu bei Welsh und als Niederdruckmodell bei OKB.
Wenn nun noch Decals von Luftwaffe und Interflug dazukommen - super! Und wer weiß, vielleicht steht der Flieger genau mit diesen Decals ja auch bald bei Revell im Regal, so wie die IL-86. Zvezda, na ja, da warten noch IL-62, Tu-134 und Tu-204 auf ihr Spritzgussdebut. Also ran!
Viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek, Berlin im September 2008