Vorbild: Bei dem atomargetriebenen U-Boot handelt es sich um ein Projekt der Delfin Klasse. Diese Boote wurden von 1981 bis 1990 in der Werft Swjosdotschka in Sewerodwinsk gebaut. Die U-Boote waren schon zur Zeit der Sowjetunion im Einsatz, und wurden nach deren Zerfall von der russischen Föderation übernommen. Die Nato bezeichnet dieses Boot "Delta IV". Es hat eine Länge von 167 Metern über Alles. Die Besatzung besteht aus 135 Mann. Die 20K-700A-Druckwasserreaktoren, geben dem U-Boot eine Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten. Das entspricht in etwa 26 Km/h, bei der Überwasserfahrt. Die Größe der Delfin Klasse erlaubt regelmäßige lange Fahrten und Einsatzperioden. Die nukleare Bewaffnung besteht hauptsächlich aus 16 Sineva R-29 RMU2 ballistischen Raketen. Außerdem besitzt das Boot auch vier Torpedorohre, vor allem zur Selbstverteidigung. Eine Vielzahl von Sensoren sorgt für eine lückenlose Überwachung und Erkennung von möglichen feindlichen Gegnern. Insgesamt sind sieben U-Boote dieses Projekts mit der offiziellen Bezeichnung 667BDRM bis 1992 gebaut worden. Die K-114 erhielt den Namen "Tula".
Bausatz: Der Bausatz wird in einem stabilen Karton geliefert, welcher wiederum von einem attraktiven äußeren Faltkarton ummantelt ist. Für ein modernes U-Boot dieser Klasse, ist die Teileanzahl von 130 recht hoch. Das verspricht eine umfangreiche Detaillierung des Modells. Die vielen Gravuren sind Spitze.
Es können zwei Versionen gebaut werden. Einmal die "Tula" im Zustand der Unterwasserfahrt. Oder das Modell bekommt all die Extras, die der Bausatz für eine Darstellung mit allen offenen Luken. Zwei davon an den Aufbauten, in dem sich die 16 Interkontinentalraketen befinden. Natürlich sind für die offenen Luken auch zwei der Raketen vorhanden.
Der Rumpf des Bootes besteht insgesamt aus sechs Teilen. Zur Stabilität hat Zvezda auch vier Spanten für das Rumpfinnere vorgesehen. Die Fertigung sämtlicher Teile, mit Ausnahme der Windschutzscheibe des Turmes, sind hervorragend gearbeitet. Besagtes Teil des Windschutzes soll als Schablone für die Selbstanfertigung aus einer Klarsichtfolie dienen. Wahrscheinlich aus Kostengründen hat die Firma auf eine Herstellung aus Klarsichtmaterial verzichtet.
Für die Schiffsschrauben sind die sensenförmigen Blätter einzeln an den Achsen anzubringen. Das erfordert eine ruhige Hand, um die richtigen Abstände und Winkel zu treffen. Der Kommandoturm kann mit allerhand Sonareinrichtungen Antennen, Periskope und Schnorchel bestückt werden, sofern man sich für den Zustand über Wasser entscheidet. Alle Tiefenruder können beweglich gehalten werden.
Für die Präsentation des U-Bootes hat Zvezda einen zerklüfteten Ständer vorgesehen. Zu dem U-Boot passt dieser recht gut.
Anleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung in ist schwarz weiß, aber sehr übersichtlich gezeichnet. Die Zeichnungen sind technisch hervorragend gemacht. Die Decals sind umfangreich und selbst die dünnen weißen Streifen der Grenzlinie zwischen Überwasser- und Unterwasserrumpf sind vorhanden. Diese sollten aber an ruhigen Tagen und ohne den vorigen Genuss von Kaffee aufgebracht werden.
Für die Lackierung liegt dem Bausatz ein Farbblatt bei. Ein Wermutstropfen aber, ist meiner Meinung nach, die Fertigung aus schwarzen Kunststoffmaterial. Die korrekte Farbgebung russischer U-Boote in ziemlich verwitterten Schwarzgrau bis Anthrazit erreicht man am besten, wenn alle Teile vorher in neutralem Grau lackiert werden. Insbesondere der rot eingefärbte Unterwasserrumpf lässt sich so am besten gestalten.
Fazit: Insgesamt ist dieses russische Atom-U-Boot eine schöne Replik, die dem Original sicher Ehre macht. Zvezda, hat viel Liebe zum Detail in dieses Modellprojekt gesteckt.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (August 2020)