Vorbild: Die Suchoi Su-27 mit dem NATO-Codenamen Flanker ist ein zweistrahliges sehr wendiges Kampfflugzeug der vierten Generation. Es hat eine große Reichweite von ca. 3500 Kilometern. Suchoi entwickelte die erste Version als Einsitzer. Spätere Versionen entstanden als doppelsitziges Mehrzweckflugzeug. Die Entwicklung der späteren Su-27 begann beim sowjetischen Konstruktionsbüro Suchoi in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der T-10. Nach einer gründlichen Überarbeitung flog der Prototyp T-10S erstmals am 20. April 1981. Die Produktion der in der NATO Flanker B genannten Su-27 begann 1984 und ab 1986 folgten größere Stückzahlen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Su-27 auch in die verschiedensten Länder der Erde veräußert.
Die Su-27SM entstand als Modernisierung der bei der russischen Luftwaffe vorhandenen Flugzeuge. Am 27. Dezember 2002 flog die erste Su-27SM und zwei Jahre später wurden die ersten Maschinen an die VVS übergeben. Die Waffenlast stieg von sechs auf acht Tonnen und die Triebwerke wurden modernisiert. Sie haben nicht nur einen höheren Schub, sondern auch eine längere Betriebszeit bis zur Instandsetzung.
Bausatz: Zvezda aus Russland beglückte die Modellbauer mit einer Su-27SM Mod. I im Maßstab 1/72. Damit tritt man gegen die TRUMPETER-Bausätze an, die schon ein paar Jahre auf dem Markt sind. In der stabilen Klappbox befinden sich sehr gut verpackt sechs hellgraue Spitzlinge mit 228 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung.
Die Ausführung der Teile ist voll auf der Höhe der Zeit. Zvezda liefert inzwischen Bausätze der Spitzenklasse! Der Schleudersitz besteht aus sechs Teilen. Das Gurtzeug sollte auf jeden Fall ergänzt werden. Alternativ kann eine Pilotenfigur auf dem Sitz Platz nehmen. Eine Schubdüse besteht aus jeweils sechs Teile. Das Ergebnis ist dann entsprechend gut.
Das Rumpfoberteil ist zweigeteilt. Dadurch sind sicherlich auch Doppelsitzer in der Zukunft zu erwarten. An die Unterseite sind auch gleich die Tragflächenunterseiten anmodelliert. Es ergibt sich nach der Montage der Oberseiten eine scharfe Hinterkante. Die Vorflügel werden separat angeklebt. Die beiden Seitenleitwerke sowie die beiden Hälften des Höhenleitwerks bestehen aus einem Stück. Auch dort gibt es dadurch messerscharfe Hinterkanten.
Die Triebwerkseinläufe werden aus jeweils vier Teilen zusammengesetzt. Das Fahrwerk ist hervorragend detailliert. Das gilt auch für die Bewaffnung. Die Cockpithaube und die große Luftbremse können alternativ in geöffneter Position angeklebt werden. Es gibt weiterhin eine Einstiegsleiter sowie einen stehenden Piloten, der seinen Helm unterm Arm hat.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind für das hauseigene und das ModelMaster-Farbsystem. Die Bemalungshinweise sind sehr klein. Hier wünsche ich mir in der Zukunft eine A4-Seite pro Variante und dann noch in Farbe.
Bemalungen:
Fazit: Die Bemalungshinweise könnten größer sein. Ein paar Worte auf Englisch zu den Vorbildern wären nicht schlecht. Ansonsten ist das ein toller Bausatz der Su-27SM und jedem Modellbauer empfohlen, der schon mal anspruchsvollere (aufgrund der Teilezahl) Bausätze gebaut hat.
Volker Helms, Godern (Dezember 2014)