Vorbild: Nachdem an der Ostfront Ende 1942 auf deutscher Seite neue Jagdflugzeuge erschienen, begann das Konstruktionsbüro Jakowlew mit den Entwurfsarbeiten zur Weiterentwicklung der Jak-1M. Da kein neuer Motor zur Verfügung stand, musste man die Aerodynamik optimieren und das Flugzeug leichter machen. In der Folge wurde die Masse um rund 300kg reduziert und gleichzeitig wurde die Flügelfläche um rund drei Quadratmeter verringert.
Im April 1943 begann die Flugerprobung der neuen Jak-3 und ab Ende des Jahres wurde die Maschine bei den sowjetischen Jagdfliegergeschwader eingesetzt. In 4650 Metern Höhe erreichte die Jak-3 eine Höchstgeschwindigkeit von 646 km/h. Damit konnte der neue Jäger locker mit der Messerschmitt Bf 109G mithalten.
Ab Ende 1943 flogen auch die französischen Piloten des neu gebildeten Normandie-Niemen Jagdfliegerregiments sowie polnische Piloten des Geschwaders Warzawa diesen neuen Typ. Insgesamt wurden 4848 Exemplare gebaut. Aus der doppelsitzigen Trainigsversion Jak-3UTI entstand 1945 mit einem schwächeren Sternmotor das Trainingsflugzeug Jak-11.
Bausatz: Wie schon bei der Bf 109 F-4 ist der Bausatzkarton eine komplette Faltschachtel mit Klappdeckel, auf welchen dann noch ein farbig bedruckter Stülpdeckel kommt. Diese Art der Verpackung ist sehr stabil und erlaubt das sichere Verpacken von Baugruppen und angebauten Modellen, was Modellbauern wie mir, mit etlichen gleichzeitigen Projekten, oder Modellbauern ohne feste Werkstatt entgegenkommt.
Zvezdas neuer Jak-3 merkt man irgendwie an, dass es gemeinsame Wurzeln mit der 1/72 Snapkitversion hat. Die Gestaltung des Cockpits und des Hauptfahrwerksschachtes, des Propellers und weiterer Details erinnern an den kleinen Bruder. Andererseits bietet der 1/48er Bausatz eine Fülle von Details, insbesondere im Motorbereich, der Wahlweise als komplett offener Vorderrumpf oder als geschlossener Rumpf gebaut werden kann. Zvezda hat dazu den Rumpf vor dem Cockpit geteilt. Eine clevere Lösung, wenn alles passt.
Da ein gut gemachter Pilot - Multipose mit zwei verschiedenen rechten Armen – beiliegt, erlaubt der Bausatz auch eine Darstellung im Flug. Für diese Option bietet Zvezda laut Bauanleitung einen Separaten Ständer an, welcher allerdings eine 72er Bausatznummer hat und somit vielleicht etwas unterdimensioniert ist.
Los geht es laut Bauanleitung mit der Flügelmontage. Den Fahrwerkschacht finde ich mit der aufgeprägten Struktur nicht optimal, zumal sich darin Auswerfermarken befinden, welche sich nur sehr schwer bis gar nicht entfernen lassen. Hier hat der russische Hersteller schon besseres gezeigt (Bf 109F). Die Lufteinläufe in der Flügelwurzel sind zu klein geraten. Vielleicht sollte man das Einsatzteil weg lassen und stattdessen die Trennwand mittels Sheet einziehen. Das Cockpit ist grundsätzlich gut detailliert.
Das Instrumentenbrett ist allerdings wenig strukturiert und soll hauptsächlich mit den guten, wenn auch etwas vergilbten Decals gestaltet werden. Ich werde hier wohl auf einen Satz von Eduard zurückgreifen. Wenn man den Piloten einbaut, braucht man sich um weitere Details kaum sorgen machen. Dieser hat Gurte aufgeprägt und ein separates Anschlussteil zum Sitz. Viel mehr wird man dann kaum sehen. Ansonsten sollte man natürlich sowjetische Gurte einbauen.
Ab Baustufe 5 muss man sich auch entsprechend der gewählten Variante vorwärts arbeiten. Die Anleitung ist hier ausreichend klar, zumal der gesamte Bausatz eine relativ geringe Komplexität besitzt – besonders, wenn man auf den Motor verzichtet. Vielleicht kann man das Modell sogar so bauen, dass man die beiden Vorderrümpfe austauschen kann? Sehr ungünstig finde ich die Aufteilung des Propellers. Dessen Blätter sind an die Spitze des Spinners angegossen. Vermutlich wird es hierfür bald Ersatz geben.
Dem Bausatz liegen Decals für 3 Bemalungsvarianten bei. Der Trägerfilm ist etwas gelblich, was sich auch auf das Weiß auswirkt.
Fazit: Dankenswerter Weise setzt Zvezda die noch recht kleine Reihe von Bausätzen in 1/48 fort. Die Abstände waren zwar bisher recht hoch, allerdings erhält dies die Hoffnung, dass doch irgendwann die vor Jahren angekündigte Su-2 folgen wird. Der Bausatz ist gut gemacht, allerdings sind einige Vereinfachungen des 72er Modells für diesen Maßstab zu grob, insbesondere der Fahrwerkschacht und der Propeller fallen hier auf. Trotzdem Empfehlenswert.
Einen Vergleich mit dem Eduardmodell habe ich absichtlich unterlassen. Dazwischen liegen einige Jahre Bausatzentwicklung und man darf erwarten, dass das Modell aus Russland das Original etwas besser trifft. Ich habe aber noch einige Eduardbausätze im Schrank und beabsichtige diese auch zu bauen (zwei gebaute sind bereits auf der Website zu finden), wie auch einige Zvezda kits. Hilfreich ist dabei der Decalsatz von Begemot (48-025), der 68 Bemalungsvarianten enthält...
Steffen Arndt, Barsinghausen (Januar 2013)
Viele Fotos waren bereits im Bildbericht von Alexei Sulla zu sehen.