Vorbild: Über die 8x8 Plattform Bumerang ist relativ wenig bekannt. Zum ersten Mal wurde das Fahrzeug auf der Siegesparade in Moskau am 9.Mai 2015 der Öffentlichkeit vorgeführt. Ob das System Bumerang, das wahrscheinlich verschiedene modulare Aufbauten und Bewaffnungen tragen kann, inzwischen als Standardausrüstung in die Streitkräfte übernommen worden ist oder ob es sich noch in der Truppenerprobung befindet ist ebenso unbeantwortet wie die Frage nach technischen Details. Der Bumerang entspricht in seiner Auslegung anderen bekannteren Pendants, die schon gut 10 (+) Jahre länger im Truppendienst stehen wie der Stryker (USA), abgeleitet vom MOWAG Piranha (SUI), VBCI (F), Patria AMV (SF) oder GTK Boxer (D). Die Motorisierung dürfte in der Turbodiesel 500 (+) KW - Klasse liegen, das Leistungsgewicht bei etwa 20 PS/t. Wesentlicher (taktischer) Vorteil ist das nach vorne verlegte Triebwerk, das nunmehr das Ein- und Ausbooten über einen Heckzugang erlaubt. Dies entspricht einer Schützenpanzerkonzeption (BMP=Bojewaja maschina pechoty= Kampffahrzeug der Infanterie) gegenüber der alten Transportervariante (BTR=bronetransporter=gepanzerter Transporter).
Bausatz: In dem bewährten und beliebten stabilen Karton befinden sich fünf graue Spritzlinge mit den Teilen (Spritzling D mit den Fahrwerksteilen ist doppelt vorhanden), die einteilige Unterwanne, acht Vinylreifen, die in einer gemeinsamen Tüte eingelegten Klarsichtteile, Abziehbilder und Seilimitation, ein Aufklebesticker mit Spiegelfolie, die einfache geheftete achtseitige Bauanleitung und eine kleine farbige Bemalungsanleitung. Der stabile Karton hat einen zusätzlichen labbrigen (Revell-Qualität) aber gut gestalteten Deckel.
Die Bauteile haben durchgängig eine ausreichende und saubere Oberflächenstruktur, die Ober- und Unterseite (core und cavity) der Formwerkzeuge sind sauber abgestimmt und plagende Auswerfermarkierungen sind nicht vorhanden.
Bei der Montage der Radaufhängungen muss sehr präzise gearbeitet werden, damit wirklich alle Räder Bodenkontakt haben.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist leider grafisch überladen, ein genaues Studium der Baustufen ist nötig. Genauere Bemalungshinweise (z.B. Frontscheinwerfer) wären wünschenswert gewesen. Die Farbanleitung zeigt leider nicht alle Seiten der vorgeschlagenen Fahrzeuge. Das ist nicht der gewünschte Standard. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Farbangaben erfolgen in Zvezda und Tamiya.
Der spartanische Abziehbilderbogen ermöglicht den Bau eines Parade- oder Messefahrzeuges.
Fazit: Zvezda hat in den letzten Jahren sowohl im Flugzeug- wie auch im Fahrzeugsegment qualitativ deutlich zugelegt. Der Bumerang ist keine Ausnahme und preislich der gebotenen Qualität angemessen.
Andreas Beck, April 2020