Vorbild: Die Boeing C-40 Clipper ist eine militärische Version der Boeing 737-700. Sie wird sowohl von der US Air Force als auch von der US Navy genutzt. Die US Air Force wählte als Ausgangstyp für die C-40B die Boeing Business Jet-Version der Boeing 737-700. Der Typ ersetzte bei der Air Force die C-137 Stratoliner.
Die C-40B ist ein "Büro im Himmel" und wird für ranghohe Militärs und Politiker genutzt. In dem Flugzeug gibt es alles, was es in einem "normalen" Büro eines Politikers auch gibt, von verschlüsselten Datenleitungen über Internet, Fernsehen und Telefon bis zu Kopierern, Faxgeräten und Computer. In der C-40B gibt es ebenfalls ein computergestütztes Passagierdatensystem. Bisher wurden vier C-40B durch die US Air Force beschafft. Stationiert sind sie auf der Andrews Air Force Base, Maryland, der Hickam Air Force Base auf Hawaii und auf der Ramstein Air Force Base in Deutschland. Weiterhin gibt es noch die Ausführung C-40C, welche nicht über die umfangreiche Kommunikationsausrüstung der C-40B verfügt und primär dem Passagiertransport verschrieben ist. Von dieser Version wurden bisher sieben Stück beschafft, welche von Einheiten der Air National Guard und der Air Force Reserve betrieben werden.
Quelle: Wikipedia
Modell: Mit diesem Bausatz legt Zvezda eine weitere Variante seiner Boeing 737 Linie vor. Diese Kits sind eine komplette Neuentwicklung und haben damit die Revell 737-800er abgelöst. Nach der langen 800er und -8 MAX liegt nun die kürzere -700 damit erstmals als kompletter Plastikbausatz vor. Bisher mussten Modellbauer für diese Version den Revell-Kit kürzen oder Austauschrümpfe von Kleinserienherstellern nutzen. Oder halt den sehr guten, aber auch teureren Resin-Bausatz von Authentic Airliners sich gönnen. Der Bausatz kommt in der bekannten hochwertig wirkenden Kombinationsschachtel von Zvezda, welche aus einem seitlich zu öffnenden bunten Karton und einer darin sich befindenden nach oben öffnen Pappbox besteht. Die laut Packungsangabe 109 Bauteile befinden sich an fünf grauen Spritzrahmen und einem in klarem Plastik. Die Klarsichteile sind separat von den anderen verpackt, um sie vor Beschädigungen zu schützen.
Der erste Eindruck beim Betrachten der Bauteile ist sehr gut und bestätigt damit die Erwartungshaltung, die man an einen aktuellen Airliner-Kit hat. Immerhin liegen fast 20 Jahre zwischen diesem Bausatz und dem von Revell. Die Aufteilung der Hauptbauteile folgt dem klassischen Schema. Die Hinterkannten der Steuer- und Tragflächen sind dabei einteilig. Der Rumpf verfügt über durchbrochene Fenster, welche mit den bekannten Streifen aus klarem Kunststoff verschlossen werden. Sicherlich die Toplösung für die Freunde der offnen Fenster. Des Weiteren hat Zvezda so wie es aussieht die maximal mögliche Fensteranzahl dargestellt. Damit muss man dann je nach gewähltem Vorbild einige Fenster verschließen. Aber so rum auf jeden Fall die bessere Alternative.
Die Cockpitfenster sind als Haube ausgeführt. Wer sich über die zwei Hauben im Bausatz wundert, Zvezda hat hier beide Varianten mit den Augenbraunfenster oder ohne abgebildet. Optionen sind überhaupt bei diesem Bausatz das Thema. Somit lässt sich theoretisch jede produzierte 737-700 aus jedem Zeitrahmen mit entsprechenden Decals bauen. Neben der bereits angesprochenen Cockpitkonfiguration liegen nämlich auch drei verschiedene Flügelspitzen bei. Einmal der klassische rundliche Bogen, dann die normalen Winglets(endlich richtige Form) und die neuen Split-Scimitar Winglets.
Das bisherige andere Thema bei den 737 NGs waren ja die Triebwerke. Die hier vorhandenen bieten m.M. nach die richtige Form und einen Fan, welchen den Einlauf komplett ausfüllt. Er ist zwar nicht durchbrochen, aber mit eine entsprechenden Bemalung kann er trotzdem sehr gut aussehen. Die Aufteilung der Teile ist sehr gut gewählt im Sinne der Vermeidung von Spalten und der einfacheren Bemalung. Auch der markante offene Hauptfahrwerksschacht wurde mit einer Struktur und Details bedacht. Dies setzt sich bei den Fahrwerksteilen fort. So gibt es feine und detailreiche Beine und Streben. Auch die Fahrwerksklappen sind sehr fein und einzeln vorhanden. Gut gefallen auch die sehr fein dargestellten Felgen der Räder. Alternativ kann man das Modell auch im Flug darstellen mittels des beiliegenden Ständers.
Eine sehr gute Lösung sind auch die separaten Antennen und Masten, da die mit an den Rumpf gegossenen ja eh meistens während des Baues sich verabschieden. Die Verkleidungen des Landeklappenmechanismus sind einteilig und komplettieren dann die Tragflächen. Für die Ladelichter in den Tragflächenwurzeln sind Klarsichtteile vorhanden. Alle anderen Navigations- und Positionslichter sind jedoch nicht vorhanden und müssten noch ergänzt werden.
Die Bauanleitung zeigt klar und deutlich den Zusammenbau. Farbangaben für einzelne Bereiche werden gemacht. Für die generelle Bemalung und die Position der Abziehbilder liegt ein kleines farbiges Blatt bei. Die Farbangaben beziehen sich auf das Programm von Tamiya.
Der Nassschiebebogen ist sehr gut gedruckt. Zum Beispiel sind die Streifen in Gold vorhanden. Des Weiteren sind neben den bemalungsspezifischen Decals auch einige Stencilits vorhanden. Die blauen Flächen müssen allerdings maskiert werden für die Lackierung. Hier sollte man sich mittels einer Fotokopie der Trennstreifen entsprechende Masken auf Klebeband selbst erstellen. Der Bogen erlaubt den Bau zweier Maschinen:
Wenn man diese Maschinen bauen will, sollte man etwas recherchieren, da sich sie im Laufe der Jahre im Bereich der Antennen verändert haben.
Fazit: Mit der aktuellen 737 Serie hat Zvezda sicherlich den Wunsch vieler Modellbauer erfüllt. Der Bausatz bietet eine gute bis sehr gute Qualität. Gerade der hier beschriebene Kit der -700 bietet zusammen mit den beschriebenen Optionsteilen und mit der möglichen Verwendung von Aftermarket-Decals ein enormes Potenzial. Sehr empfehlenswert.
Sebastian Adolf, Wettstetten (August 2019)