Vorbild: Die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gebaute Horten H IX war die konsequente Weiterführung des Nurflügelkonzeptes der Gebrüder Horten in das Jet-Zeitalter. Wie bei allen Hortenflugzeugen handelte es sich um eine Nurflügelkonstruktion. H IX war die Bezeichnung der ersten beiden Prototypen. Das Reichsluftfahrtministerium vergab für die Serienproduktion die Nummer 8-229, wobei die 8 eine Codenummer für Flugzeuge im Allgemeinen war. Teilweise wird auch die Bezeichnung Gotha Go 229 - nach der vorgesehenen Produktionsfirma Gothaer Waggonfabrik - verwendet. In der Praxis war jedoch im Allgemeinen die Produktionsfirma für die Namensgebung unerheblich. Da die Brüder Horten keine Angestellten der Gothaer Waggonfabrik waren und zudem offiziell eine eigene Flugzeugfirma - wenn auch ohne nennenswerte Produktionskapazitäten - unterhielten, ist die Namensgebung Horten Ho 229 wahrscheinlicher. Diese Bezeichnung wurde auch in den Wochenberichten der Erprobungsstelle Rechlin verwendet. Angetrieben wurde die Horten von zwei Junkers Jumo-004B Strahltriebwerken. Insgesamt gab es nur zwei Prototypen. Die erhaltene Maschine wird zurzeit in den USA restauriert (Quelle Wikipedia))
Bausatz: Nach dem Öffnen des Kartons wird man mit 19, in einzelne Plastiktüten verpackten Spritzlingen konfrontiert. Dies lässt schon erahnen, dass es sich um einen recht umfangreichen Bausatz handelt. Als Teilezahl gibt der Hersteller immerhin 287 Teile an.
Acht der Spritzlinge sind klar, und ermöglichen es, das Modell mit einer milchig durchsichtigen Außenhülle zu versehen.
Auch sei nicht verschwiegen, dass sich der Hersteller mit der Mattierung der Klarsichtteile etwas vergriffen hat. Um wirklich den Detailreichtum zu sehen, wird man nicht umhinkommen, die Klarsichtteile zu polieren. Schade auch, dass die detaillierten Triebwerksinnereien unter der Hülle verschwinden.
Die restlichen Spritzlinge sind grau eingefärbt. Die Detailierung der Bauteile ist auf sehr hohem Niveau.
Die Bauanleitung ist für sich schon ein Hammer. Hier wird Schritt für Schritt in unterteilten Abschnitten der Bau sehr gut bebildert beschrieben. Teilweise werden die Zeichnungen sogar durch Originalaufnahmen unterstützt. Da ich das Modell schon gebaut habe, kann ich nur dazu raten, sich genau an die vorgegebene Baureihenfolge zu halten, sonst gibt es spätestens beim Zusammensetzen des Rohrgerüsts arge Probleme! Die Bauanleitung ist in Englisch verfasst.
Es besteht übrigens die Möglichkeit das Modell auch als Strip Down zu bauen.
Bemalungsvarianten: Auf einem Din A4 Blatt sind sauber gedruckte Decals für 2 Versionen vorhanden. Ausserdem liegt noch ein kleiner Bogen mit Maskierfolien bei.
Fazit: Mit diesem Bausatz hat sich Zoukei-Mura selber übertroffen. Er ist allerdings auf Grund des doch recht hohen Preises (ca. 150 Euro) und der Komplexität eher etwas für den erfahrenen Modellbauer.
Zu beziehen ist der Bausatz über gut sortierte Händler (oft allerdings nur auf Bestellung).
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (März 2016)