Vorbild: Die Mitsubishi Ki-51 ist ein japanisches Schlachtflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Sie befand sich an allen Kriegsschauplätzen des Pazifikkrieges im Einsatz und wurde zu dessen Ende auch für Kamikaze-Einsätze genutzt. Der alliierte Codename lautet Sonia.
Die Ki-51 entstand aufgrund einer Forderung der japanischen Armee von 1937 nach einem entsprechenden Flugzeug. Als Vorlage diente der leichte Bomber Ki-30, jedoch wurde der Tragflügel von Mittel- in Tiefdeckerposition gebracht und das Cockpit geändert. Den Bombenschacht ließ man ganz weg. Die Ki-51 war in Ganzmetallbauweise konstruiert und besaß als Antrieb einen Ha-26-II Sternmotor mit 940 PS. Das Fahrwerk war starr und stromlinienförmig ummantelt. Insgesamt war die Ki-51 in ihren Abmessungen etwas kleiner als die Ki-30 gehalten.
Ab Februar 1938 wurden zwei Prototypen gebaut, die ab Juni 1939 erprobt wurden. Anschließend wurden 11 Vorserienmaschinen mit gepanzertem Triebwerk und kleinen aerodynamischen Verbesserungen gebaut, die zur Einsatzerprobung nach China geschickt wurden. Ab Januar 1940 begann die Serienproduktion bei Mitsubishi unter der Bezeichnung Heerestyp 99 Schlachtflugzeug. Dort entstanden bis März 1944 2.385 Flugzeuge, 913 weitere wurden ab Juli 1941 bei Rikugun Kokugijutsu Kenkyujo in Tachikawa produziert.
Zusätzlich wurde das Aufklärungsflugzeug Ki-51a mit Luftbildkamera im hinteren Cockpit entwickelt. Es ging jedoch nicht in Serie. Stattdessen entwickelte Mitsubishi einen Umrüstsatz, mit dem normale Ki-51 kurzfristig zu Aufklärern umgebaut werden konnten. Eine Weiterentwicklung stellte 1941 die Ki-71 dar. Diese Version, von der nur 3 Prototypen gebaut wurden, besaß ein einziehbares Fahrwerk. Nach Kriegsende gingen viele Ki-51 an Indonesien, das mit diesem Flugzeug den Grundstein zum Aufbau seiner Luftstreitkräfte legte. Quelle: Wiki: Mitsubishi Ki-51
Als Quelle für den Bau empfehle ich das leider nur noch antiquarisch erhältliche Heft Arawasi International Issue 8. Es enthält viele interessante Fotos, Zeichnungen und Profiles. Ich hab auch das Arawasi Eagle Eye 1 zur Ki 51 geordert. Es wird sich dabei wahrscheinlich eine Erweiterung dieses Artikels handeln.
Bausatz: Eigentlich wollte ich diesen Bausatz nicht unbedingt kaufen. Nachdem der Sockelshop die Wingsy Kits anscheinend nicht mehr führt, war es ohnehin nicht mehr ganz so einfach, diese ohne Besuche beim Zoll zu einem guten Preis zu bekommen. Den neuen Bausatz hatte ich nicht unter 43-45 Euro gesehen und fand dies zu diesem Zeitpunkt schon recht teuer. Kürzlich hat dann AK Interactive einige PromoPacks für die eigene neue Real Color Farblinie zusammengestellt, darunter auch welche mit Wingsy Kits. Die Ki 51 gab es für 50 Euro mit 4 Farben (10ml) und einer 200ml Flasche Verdünnung. Also eine gute Gelegenheit den Bausatz zu kaufen und die Farben mal auszuprobieren. Ab 70 € versandkostenfrei, habe ich noch eine Publikation gekauft und binnen 3 Tagen war der Modellbausatz aus Spanien bei mir.
Das erste Öffnen des Kartons gehört für mich zu den besten Momenten in unserem Hobby und diesmal hat es mich wirklich umgehauen. Ich habe ja die A5M Bausätze bereits seit Längerem und hielt sie immer für einen sehr guten Shortrun. Diese Ansicht muss ich wahrscheinlich revidieren. Der neue Bausatz ist jedenfalls statt in einem hellen Grau in einem sehr dunklen Grau abgespritzt. Allein dadurch wirken die Spritzlinge hochwertiger. Die Oberflächengestaltung ist einfach nur toll: versenkte Nietendarstellung unterschiedlicher Größe, versenkte Blechstöße und erhabene Details. Es gibt keine Sinkstellen, störende Auswerfermarken oder Flussmarken im Plastik, letztere kann man zwar bei sehr genauer Betrachtung an den Rumpfteilen vermuten, aber beim Oberflächentest mit dem Finger ist diese völlig glatt. Die "Glasteile" sind klar und schlierenfrei. Als Kritikpunkt könnte man die nicht hohl ausgeführten Auspuffstutzen anführen, aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau.
Ein Blick in die Bauanleitung bestätigt diesen guten Eindruck. Die Baustufen sind zwar nur in Graustufen dargestellt, aber diese Grautöne sind deutlich voneinander abgegrenzt, so dass die Farbgebung kein Problem werden sollte. Insbesondere das Cockpit wartet mit unzähligen Details auf, die man aber auch erst mal bemalen und zusammenbauen muss… mein Lieblingsthema. Das Heck und die Rumpfseiten bilden dann auch nur eine Hülle für die Cockpitbaugruppe, die vorne durch einen schönen Motor mit zwei kompletten Sternen abgerundet wird. Für die Bewaffnung gibt es drei Optionen 2 Bomben an Einzelträgern, 4 Bomben an Doppelträgern oder 8 Bomben im Abwurfkasten. Jeweils etwa an der gleichen Stelle montiert. Hier schwächelt die Bauanleitung, da nicht sofort klar ist, welche Löcher für welche Option geöffnet werden sollen.
Ich habe schon mal Testweise mit dem Flügel begonnen und das Material lässt sich gut mit Tamiya Extra Thin Quick und Faller Expert verkleben. Man kann also annehmen, dass jeder handelsübliche Modellbauklebstoff funktionieren wird. Dem Bausatz liegen auch einige Fotoätzteile bei, die hauptsächlich für die Bomben und die Gurte Verwendung finden. Masken gibt es in einem weißen Material von Oracover. Die Firma ist der Branchenprimus, stellt aber Folien in den verschiedensten Qualitäten her, so dass sich zur Verwendung noch nichts sagen lässt. Es ist zumindest nicht das sehr steife, stark schrumpfende graue Material, dass man immer schon an den breiten Spalten bei den Plotterschnitten erkennt.
Wingsy Kits sieht 4 unterschiedliche Bemalungsvarianten vor, von denen ich die Spiegeleitarnung vom Titelbild am besten finde. Die Decals sind von der ukrainischen Firma Dekograph gedruckt, mit deren Produkten ich keine Erfahrungen habe. Der Druck sieht jedenfalls ganz gut aus.
Fazit: Für mich überraschend guter Bausatz von Wingsy Kits. Angesichts dessen, werde ich mir die A5M Bausätze noch mal näher ansehen. Von Arawasi gibt es übrigens noch den Bogen "Striking Sonias" mit weiteren Dekorationsmöglichkeiten.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Mai 2019)