Vorbild: Die AMC DH.9a (Aircraft Manufacturing Company de Havilland type 9a) war ein englischer Bomber des ersten Weltkriegs. Er kam aber erst in den letzten Kriegsmonaten zum Einsatz, und sollte die schwachen DH.4 ersetzen. Mit einem amerikanischen 400PS Liberty V12 Motor erreichte die DH.9a 193 km/h und eine Dienstgipfelhöhe von 5486m. Insgesamt wurden 2000 Maschinen bis 1928 gebaut, in der Sowjetunion entstanden zusätzlich ca. 2700 unlizenzierte DH.9 als Polikarpow R-1. Die Bewaffnung bestand aus bis zu 4 Maschinengewehren der Typen Vickers und Lewis. Als Bombenlast konnte sie 300kg tragen. Im RAF Museum in Hendon/England steht die einzige noch erhaltene DH.9a.
Bausatz: Auch dieser Bausatz von Wingnut Wings besticht wieder durch seinen Detailreichtum und die erstklassige Verarbeitung. Ich konnte bei der ersten Durchsicht keinerlei Sinkstellen oder andere Makel feststellen. Auch gibt es sehr wenige Auswerfermarken, und die vorhanden werden beim Bau von anderen Teilen überdeckt. Da hat einer mitgedacht! Bei einem stolzen Preis von mittlerweile 119 US$ kann man das eigentlich auch erwarten.
Was bekommt man nun für sein Geld? Insgesamt wollen 305 Teile verbaut werden. 295 sind auf 10 graue und einen Klarsichtspritzling verteilt. Dazu kommen 10 Ätzteile.
Die drei Klarsichtteile sind schlierenfrei gespritzt.
Auf einer kleinen Messingtafel tummeln sich 10 Ätzteile.
Die Bauanleitung ist auf A4 Hochglanzpapier auf 30 Seiten in englischer Sprache gedruckt. Die einzelnen Bauabschnitte werden detailliert in Farbe gezeigt und einige zusätzlich durch Originalfotos ergänzt. Auf jeden Fall ist es ratsam, auf der Internetseite von Wingnut Wings nach eventuellen Korrekturen nachzuschauen. Diese haben sich anscheinend durch neuere Fotos oder Hinweise von Modellbauern ergeben (dies gilt für alle Bausätze). Zusätzlich bietet die Homepage weitere Fotos und andere nützliche Informationen zu den jeweiligen Modellen. Auch lässt sich für jedes Modell die Bauanleitung als PDF herunterladen. So kann man sich schon im Vorfeld den Aufwand für ein Modell abschätzen, was ja manchmal für die Auswahl ganz dienlich sein kann.
Bemalungsvarianten: Der Decalbogen ist sauber ohne Versatz auf A4 gedruckt, und ermöglicht es, fünf verschiedene Maschinen zu bauen.
Fazit: Ein hervorragender Bausatz, der aber nur für Fortgeschrittene zu empfehlen ist. Dafür hat man dann aber auch ein Modell in Museumsqualität.
Zu beziehen ist der Bausatz direkt beim Hersteller in Neuseeland (z.Zt. noch kostenloser Versand), oder ausgesuchten Händlern in Deutschland. Hier ist der Preis allerdings deutlich höher. Auch soll nicht verschwiegen werden, dass bei Bestellungen aus Neuseeland in Deutschland noch die Mehrwertsteuer erhoben wird!
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (März 2016)
Literaturhinweise:
J.M. Bruce, Airco DH 9, Windsock Datafile 72. |