Panzerzug MBW-2 mit 76,3mm Panzerkanone L-11

UM military technics UMMT675 - 1/72

Vorbild: Der MBW-2 wurde 1937 in der UdSSR im Leningrader Kirow-Werk unter Verwendung von Geschütztürmen und anderen Teilen des mittleren T-28-Panzers hergestellt. Der Geschütztriebwagen war vollgepanzert und besaß eine aus Kanonen und MG bestehende Bewaffnung. Die Türme waren elliptisch. Auf den Dächern befanden sich zwei Luken - eine runde mit der Installation einer Stütze zur Montage eines Fla-MG und einer rechteckigen für den Turmkommandanten. In der Vorderseite der Türme waren 76,2-mm-Geschütze installiert, rechts von ihnen Kugelblenden für je ein Maschinengewehr DT platziert.

Nach 1938 wurde der MBW-2 anstelle der KT-28-Kanonen mit neuen 76,2mm L-11-Kanonen in den Blenden der T-28-Türme ausgestattet. Er war immer noch mit 10 Maschinengewehren bewaffnet: vier 7,62-mm-Maxim-Maschinengewehre in Kugelafetten (zwei in jeder Seite) im Korpus und sechs 7,62-mm-DT-Maschinengewehre in den Türmen. Die Flugabwehrwaffen bestanden aus einem Vierfach-MG Maxim M4 des Modells 1931 und weiteren 2-3 P-40 Flak auf den Dächern der Geschütztürme.

Der im Triebwagen eingebaute Motor M-17T des T-28-Tanks besaß eine Leistung von 450-500 PS. Die Kraftübertragung basiert ebenfalls auf T-28-Komponenten unter Berücksichtigung von Vorwärts- und Rückwärtsfahrbedingungen. Der gepanzerte Triebwagen war mit einer Funkstation 71-TK-2 und einer Sprechervorrichtung SPU-7r ausgestattet. Der MBW-2 nahm 1939 am sowjetisch-finnischen Winterkrieg teil. Im Großen Vaterländischen Krieg griff er erstmalig im Juli 1941 in die Kämpfe ein. Als Bestandteil verschiedener Panzerdivisionen kämpfte er in Leningrad bis 1943 und wurde dort mehrmals repariert. Am 24. Januar 1943 trat er in die 14. ODDB ein, erhielt die Nummer 684 und sowie den Namen "Rapid". Im Sommer 1943 neu ausgerüstet, indem die L-11-Geschütze durch 76mm F-34-Panzerkanonen ersetzt und weitere kleinere Umbauten vorgenommen wurden. Danach kam er erneut an die Leningrader Front. Heute befindet sich dieses Exemplar in Kubinka.

Bausatz: UM military technics hat in seiner Reihe sowjetischer schienengebundener Fahrzeuge auch mehrere Bausätze der MBW-Serie herausgebracht, allerdings wurden wohl nur zwei gebaut, es sind also eher Zustände als verschiedene Fahrzeuge. Dieser Bausatz zeigt den MBW-2 mit L-11 Kanonen, bekannt aus den frühen T-34 des Jahres 1941.

Der Bausatz enthält neun grüne Spritzlinge, fünf kleine grüne einzelne Spritzgussteile (Kanonen und MG), eine photogeätzte Platine, einen Abziehbilderbogen sowie diverse Drahtstücke. Die gut zu studierende Bauanleitung ist diesmal violett gedruckt. Die allgemeine Qualität der Bausätze ist gut. Auswerfermarken an falschen Stellen sowie Flash sind nur in geringem Maße vorhanden. Die wenigen Sinkstellen sollte man gut verfüllen und verschleifen. Über die Passgenauigkeit kann hier noch nichts gesagt werden, das wird erst der Bau zeigen. Auch ob die Versteifung des Unterbaus ausreicht, wird sich zeigen. Auf die sehr genaue Ausrichtung der beiden Teile des Fahrzeugs sollte man achten, aufgrund der doch beachtlichen Länge des MBW sind selbst geringe Verzüge deutlich sichtbar. Die Rohre der L-11 werde ich gegen Metallrohre von Aber oder RB tauschen, eventuell auch die Achsen des Fahrzeugs auf welche aus Messing oder Stahl umrüsten. Die altbekannten Schienenstücke sind auch wieder an Bord, wie immer bei russischem und sowjetischem Modellen in Breitspur, also ohne oberen Schienenkopf, im Original ist dieser natürlich vorhanden.

Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung zeigt als Tarnvorschlag das Fahrzeug an der Leningrader Front im Sommer 1942 im Streifenhörnchenlook. Als spezieller Farbmischer wird Humbrol genannt.

Fazit: Ein empfehlenswerter Bausatz, aufgrund der Ätzteile sowie der hohen Anforderungen bei der Ausrichtung der Fahrzeugteile ist er eher für den fortgeschrittenen Modellbauer geeignet.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

MKT (Oktober 2018)

Literaturhinweise:

Frontowaja illjustracija 2005/5, Otecestwennye bronnedreziny i motobronebagony