Vorbild: Die Schiffswerft Friedrich Lürssen in Vegesack baute in den 30er und 40er Jahren eine bemerkenswerte Reihe Schnellboote. Es handelte sich dabei um in Kompositbauweise erstellte Schiffe. Pro Monat wurden bis 1944 drei bis vier Boote gebaut und dann die Produktion gesteigert. Einige Einheiten entstanden auch bei Schlichting in Travemünde, nachdem das Bauprogramm erweitert worden war.
Die deutschen S-Boote konnten sich während des WK II durch eine überlegende Geschwindigkeit, hohe Manövrierfähigkeit und gute Bewaffnung behaupten. Sie stellten daher eine wirksame Bedrohung für die alliierte Schifffahrt dar. Teilweise wurde die Bewaffnung der Boote während einer Werftliegezeit verstärkt. So wurde u.a. die Vierlingsflak im Heck nachgerüstet.
Bausatz: Hier hat Revell die Chance vertan und die Chinesen haben bei TRUMPETER ein S-Boot in 1/350 herausgebracht.
Das Modell kann nur als Vollrumpfboot gebaut werden. Es besteht aus 24 hellgrauen gratfreien Spritzgussteilen und ein paar Ätzteilen. Ein kleiner sauber gedruckter Decalbogen für ein Boot der 4. S-Flottille ist in der ungewöhnlichen Blister-Packtung enthalten. Als Bau- und Bemalungsanleitung dienen Vorder- und Rückseite des Blister-Kartons.
Die Gravuren sind nicht extrem fein und das hat den Vorteil, dass sie nach der Bemalung auch noch sichtbar sind. Ein Altern und Schattieren wird dadurch erleichtert.
Der Ständer aus Fotoätzmaterial rundet diesen Bausatz ab.
Fazit: Ein interessanter Bausatz auch für Anfänger in diesem Maßstab. Wer eine Bismarck oder Tirpitz sein Eigen nennt, der sollte sich das S-Boot mal als Vergleich leisten.
Volker Helms, Godern (August 2009)