Vorbild: Fast zwanzig Jahre sind vergangen von den ersten Risszeichnungen, bis zum Flug des ersten Prototyps. Auch stand dieses europäische Rüstungsprogramm, unter ständiger Kritik zu viel Kosten zu verursachen. Erst als Abfangjäger konzipiert stellte die Politik die Forderung, das Flugzeug als Mehrzweck-Kampfflugzeug also auch als Jagdbomber bei den einzeln Luftwaffen, von Deutschland, England, Spanien und Italien einzuführen. So musste die Software verändert werden, was die Entwicklung des Flugzeugs weiter verzögerte. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Hier erhalten der vier Luftwaffen ein überragendes Kampfflugzeug der vierten Generation.
Die zwei Eurojet Turbofans ermöglichen es den Eurofighter, Mach 1 zu erreichen ohne die Hilfe der Nachbrenner (Supercruise). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt Mach 2+. Durch seine Deltaflügel und Carnards (Entenflügel) ist der Eurofighter äußerst agil. Deshalb ist das Flugzeug aerodynamisch sehr instabil und kann wie bei allen Modern Kampfflugzeugen, nur mit Hilfe des Computers geflogen werden. Der Pilot gibt nur die Richtung vor.
Das Cockpit des Eurofighters wird von drei Flüssigkristall-Bildschirmen beherrscht. Analoge Anzeigen sind gänzlich entfallen. Der Pilot kann per Sprache mit dem Eurofighter kommunizieren und ihn so Befehle geben. Der Eurofighter wird auch neue Luft-Luft-Raketen bekommen. Wie die IRIS-T als Kurzstrecken und die Meteor Mittelstreckenrakete. Die Meteor wird im Jahr 2012 eingeführt. Beide Raketen sind europäische Entwicklungen. Der Eurofighter der Royal Air Force, ist mit der ASSRAM als Kurzstreckenwaffe ausgerüstet.
Die Luftwaffe wird 180 Stück des Eurofighters in drei Tranchen erhalten. 147 Einsitzer und 33 Zweisitzer. Tranche 2 und 3 weisen Verbesserung auf, die auf Tranche 1 übertragen werden können. England wird 232 Eurofighter erhalten - 195 Einsitzer und 37 Zweisitzer. Italien leistet sich 165 Flugzeuge und Spanien bekommt 87 Flugzeuge - 72 Einsitzer und 15 Zweisitzer. Österreich bestellte 15 Flugzeuge.
Der Eurofighter könnte ein Exportschlager werden. In Saudi Arabien eingeführt zeigen die Schweiz und Indien Interesse an den Eurofighter. Hier muss sich der Eurofighter aber in einem Ausschlussverfahren gegen andere Kampfflugzeuge bewähren. Das einzige Kampfflugzeug das es momentan mit dem Eurofighter im Luftkampf aufnehmen kann ist die F-22A Raptor der US Air Force.
Bausatz: Beim Öffnen des Kartons fallen einem die vielen Spritzlinge auf, an denen 462 Teile verteilt sind. Den Bausatz liegen zwei Eurojet 200 Triebwerke mit den kompletten Lufteinläufen bei. Nach dem Einbau in den Rumpf sieht man leider davon nicht mehr viel. An den Tragflächen können die Vorflügel ausgefahren dargestellt werden.
Dem Trumpeter Eurofighter Modell liegen drei 1000-Liter Zusatztanks und einige Waffen bei. Wie der IRIS-T x2, AIM-132 ASRAAM x2, der AMRAAM und METEOR. Von letzteren leider jeweils nur 2, braucht es doch hier 4 Stück. Auch Abstandswaffen wie der STORM SHADOW und TAURO, wie er von der Luftwaffe verwendet, liegen bei. Dieser wird aber nur von der Jagdbomberversion verwendet, mit der zwei Jagdbombergeschwadern ausgerüstet werden. Auch ein Aufklärungsbehälter liegt dem Bausatz bei.
Das Cockpit ist ausreichend detailliert. Die Instrumentenpaneele müssen nicht lackiert werden. Für die Darstellung der Instrumente liegen Decals bei. Auf einer Ätzteilplatine befinden sich Gurte für den Martin Baker Mk.16A Schleudersitz. Rückspiegel sind für die Cockpithaube gedacht. An die obligatorische Gummibereifung ist auch gedacht worden.
Bemalungen: Aus den Decalsatz können zwei Maschinen gebaut werden.
Die Wartungshinweise scheinen komplett zu sein. Auf einem Doppelseitigen Blatt finden sich alle Hinweise zur Anbringung der Decals. Mehrere Farbenhersteller sind angegeben. Leider fehlen die Federal Standard Nummern komplett. Hier ein Lackierungstipp von mir. Da ich auf Life Color Farben schwöre benutze ich zur Lackierung des Eurofighters der Luftwaffe den Farbton FS 35237 French Blugrey. Dieser Farbton muss noch mit Weiß aufgehellt wird.
Und jetzt der Wermutstropfen. Das Modell kommt in fast allen Bereichen sehr unmaßstabsmäßig daher. Leider fällt das auch den Laien auf. Die schlimmste Baustelle ist das Heck, fällt dieses doch viel zu schräg ab. Da Trumpeter auch den Doppelsitzer herausbringen wird, ist zu vermuten, dass hier die gleichen Fehler auftreten werden. Schade das Trumpeter sich hier nicht besser an Vorbildfotos gehalten hat. Auch der Preis von fast 130 Euro ist nicht gerade "Preis wert". Daher nur bedingt zu empfehlen.
Andreas Wolf, Berlin (Juni 2009)
Literaturempfehlungen:
Der Eurofighter Bernd Vetter/Frank Vetter Motorbuch Verlag ISBN 978-3-613-02820-3 |