Vorbild: Hier möchte ich auf den Text von Volker verweisen für die 1/72 Modelle aus dem gleichen Hause.
Ergänzend für die F.3 Version ein paar Worte. Sie verfügte über stärkere Roll Royce Avon 301R Triebwerke, ein neues Radarsystem, neue Avionik und die Red Top Luft-Luft Rakete. Diese war der Grund für den Verzicht auf die Kanonenbewaffung. Ausserdem hatte sie als erste Version das klare optische Anzeichen des oben gerade(abgeschnittenen) Seitenleitwerkes. Sie war die meistgebaute Version mit 70 Exemplaren.
Bausatz: Nachdem Trumpeter letztes Jahr die beiden 72er Kits ins Rennen geschickt hat, ist nun der Bausatz im "vitrinenunfreudlichen" 1/32er Maßstab auf dem Markt erschienen. Das fertige Modell wird eine Länge von 53 cm und eine Spannweite von 33 cm erreichen! Also schon mal vorher nach Platz suchen. Im Trumpeter typischen stabilen Karton finden wir 11 Spritzlinge plus Metalteile für die Hauptfahrwerke, drei Vinylreifen, einen Film für die Instrumente und einen zweiteiligen Decalbogen. Für die Größe verfügt das Modell erstaunlicherweise nur über 163 Teile. Also eigentlich recht wenig, auf der anderen Seite kommt man dadurch auch in absehbarer Zeit zu einem Ergebnis. Rund ein 1/4 der Teile entfallen auf das Cockpit welches aus dem Kasten gebaut sehr ansehnlich ist. Die Konsolen und das Instrumentenbrett sind dreidimensional und verlangen nur eine schöne Bemalung. Für die Intrumente liegt ein Film bei. Der Schleudersitz sieht auch sehr gut aus, Trumpeter hat kein Gurtzeug mit angegossen, allerdings liegt auch keinīs in Form von Ätzteilen bei. Dieses sollte man also ergänzen oder man setzt eine Pilotenfigur an ihren Arbeitsplatz.
Die beiden riesigen Rumpfschalen geben eine definitive Idee von der Größe des Modelles. Die Oberflächendetaillierung ist sauber und fein ausgefallen. Die Nietenreihen erscheinen sehr prominent, nach einer Farbschicht sollte das schon weniger auffällig sein. Das Original verfügt jedenfalls auch über Nieten, welche je nach Lackierung mehr oder weniger sichtbar sind. der Modellbauer hat die Option, die Luftbremsen ausgefahren dazustellen. Dazu verfügen diese über ein Innenleben. Die Tragflächen mit der für diese Version richtigen durchgängig mit einen Profil versehenen Vorderkante verfügen über seperate Radkästen und Landeklappen Auch hier ist die Oberfläche sehr detailreich. Der Treibwerksbereich ist quasi zweigeteilt bei diesem Bausatz. Einmal der Einlauf samt Kanal bis zum Kompressor und dann wieder vom Flammring weiter. Über ein eigentliches Triebwerk verfügt das Modell nicht.
Der separate Einlaufring hat eine sehr schön dünne Kante und keine Auswerfermarkierung. Die leicht ovale Form stimmt nach meiner Meinung voll mit dem Vorbild überein. Der zweigeteilte Einlaufkanal wird etwas mehr Arbeit benötigen, alles aber im Bereich des Vertretbaren. Der Auslassbereich ist sinnvoll aufgeteilt. Das Innenrohr ist jeweils einteilig, keine schwierige Naht zum Verspachtel und schleifen. Die beiden Düsen sind gut detailliert und haben eine schön dünne Kante. In einer separaten Box finden wir die Klarsichtteile, die beiden Ausführungen des Seitenleitwerkes, die drei Reifen, den Film für die Instrumente sowie zwei Hauptfahrwerksbeine aus Metalldruckguss. Diese können alternativ zu Plastikteilen verbaut werden, was beim zu erwartenden Gewicht des fertigen Modells sicherlich sinnvoll ist. Die Klarsichteile für die Cockpithaube bieten keinerlei Punkte zur Kritik. Des Weiteren liegen die Suchköpfe der Raketen ebenfalls in klarer Ausführung vor. Das sorgt sicherlich dann für ein realistisches Erscheinungsbild. Wenn wir schon bei den Raketen sind, der Modellbauer kann zwischen einem Paar Redtops oder Firestreak wählen, mehr trug der Vertical Twin auch nicht während seiner Karriere. Die sehr dünn gegossenen Finnen der Raketen sind noch mal separat mit Luftpolsterfolie gegen Beschädigungen geschützt.
Der sehr umfangreiche zweigeteilte Decalbogen ist in glänzender Ausführung auf hellblauen Papier gedruckt ohne jegliche Anzeichen von Versatz. Er läst die Markierung von Maschinen der RAF zu. Gegenüber den ersten ausgelieferten Kits wurde der Decalbogen überarbeitet und er hat nun die Hinweise in richtigem Englisch.
Bemalungen:
Fazit: Endlich gibt es auch im Großmaßstab den britischen Fighter der 60er und 70er. Bislang gab es nur einen Kleinserienvaku für die 32er Fans. Natürlich haben sich auch auf diesen Bausatz wieder viele "Experten" aus div. Foren gestürzt und ihn zerrissen. Hauptthema ist die Form des Heckteils, speziell die Tiefe des Einschnittes zwischen den beiden Triebwerken. Fakt ist aber das fertige Modell zweifelsohne wie eine Lightning aussehen wird und auch sicherlich weniger erfahrene Modellbauer den Bausatz zusammen kriegen. Die Fortgeschrittenen können ja noch nach Lust und Laune Änderungen vornehmen. Daher ganz klar eine Empfehlung.
Sebastian Adolf, Berlin (Mai 2009)
Literaturempfehlungen:
The English Electric Lightning - Modellers Datafile 7, Richard J. Caruana, SAM Publications 2003, ISBN 0-95533465-7-9. |