Sd.Kfz. 7/2 3,7cm Flak 43 auf Selbstfahrlafette mit Sd.Anh. 52

Trumpeter 01527 - 1/35

Inhalt:



Bausatz: Basierend auf den Bausätzen des Sd.Kfz. 7 (01514), des Sd.Kfz.7/1 (01523) und des Sd.Kfz. 7/2 (01526) erfreut Trumpeter die Modellbaugemeinde mit einem weiteren Fahrzeug dieser Familie: dem "German 3,7cm Flak 43 auf Selbstfahrlafette (Sd.Kfz. 7/2) with Sd. Anhänger 52". Es handelt sich dabei um die berühmte 8-tonner mit 3,7 cm Flak 43 darauf. Die meisten Teile sind bereits aus dem letzten der genannten Bausätze bekannt. Neu sind lediglich die Spritzlinge F, G, WM (3,7 cm FlaK 43).



Die Detaillierung ist wieder gut bis sehr gut. Sink- oder Auswerferstellen sind in Sichtbereichen nicht zu sehen bzw. zu finden. Die Motorennachbildung sowie die Nachbildung der Fahrerkabine sind auch bei diesem Bausatz sehr gut gelungen. Einblicke ins Innere der Fahrerkabine und auf den Motor sind bei geöffnet dargestellten Türen/Luken aber möglich. Die Aufbauten sind durchschnittlich gut detailiert.

Für die korrekte Darstellung der Nietenreihen des Panzeraufbaus der Fahrerkabine sollte man auf Vorbildmaterial zurückgreifen, da Trumpeter die Details der beiden bekannten Varianten des gepanzerten Aufbaus auch bei diesem Modell miteinander vermischt hat.

Die abklappbar darstellbaren Seitenbordwände lassen sich leider nur als Gitterbordwände der "späten" Ausführung darstellen obwohl vom zeitlichen Ablauf der Verwendung der 3,7 cm Flak 43 zusammen mit dem Sd.Kfz. 7/2 eher die Holzbordwände der "Abschlussausführung" angebracht gewesen wären. Beim Bausatz Nr. 01526 des Sd.Kfz. 7/2 "late version" konnte man zwischen beiden Varianten wählen ...



Auch bei diesem Bausatz finden sich wieder die gleichen Macken wie bei seinen Vorgängern: Das gesamte Chassis ist wieder 3 mm zu lang, die unsäglichen Nieten der Kotflügelbefestigung vorne am Chassis und - wer hätte das gedacht - die Antriebsräder mit den mittig platzierten Treibzapfen. Die Nietenköpfe und die Treibradzapfen lassen sich mit etwas Aufwand korrigieren, die 3 mm "zu lang" ... naja, das hatten wir schon.



Das Laufwerk ist gut detailiert und entspricht recht genau dem Vorbild. Aufgrund der Tatsache, dass viele Spritzlinge vom Bausatz 1526 stammen, werden die Laufrollen auch hier in der korrekten spätere Ausführung dargestellt.

Die beiliegende Einzelgliederkette besteht pro Kettenglied aus jeweils zwei Teilen und lässt sich mit etwas Geschick voll beweglich bauen. Die Abmessungen entsprechen Maßstäblich dem Vorbild und weisen einen hohen Detailierungsgrad auf.


Auch bei diesem Bausatz gilt: vor dem Zusammenkleben der Teile diese zuerst trocken zusammenpassen und überprüfen, ob nicht noch Nacharbeit erforderlich ist. Viele der Teile haben an den Kanten leichet Ausblühungen und Fischhäute, die auf einen - wenn auch minimalen - Formenversatz deuten.


3,7 cm Flak & Anhänger
Die einzelnen Teile der Flak sowie die beiliegende Munition sind ebenfalls sehr filigran ausgeführt. Das Schutzschild der Flak kann nur aus den beiliegenden Kunststoffteilen gebaut werden. Wer will, kann das FlaKrohr gegen ein gedrehtes aus dem Zubehörbereich austauschen.

Ob es den dem beigefügte Bausatz beigefügten Sonderanhängers 52 in dieser Kombination mit der Flak 43 auf Sd.Kfz. 7/2 gegeben hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Logischer wäre ein Munitionsanhänger auf Basis des Sd. Anh. 58 gewesen.

Da auch bei diesem Bausatz dem Anhänger fast alle Innereien fehlen, bleibt einem nur der Selbstbau oder die geschlossenen Darstellung. Außen fehlen mindestens die Nummernschildhalterung mit Nummernschild sowie die Beleuchtung und diverse Handgriffe. Hier ist wiederum die Grabbelkiste gefragt oder Eigenbau angesagt.

Bauanleitung: Die Bauanleitung umfasst 28 Seiten mit insgesamt 39 Baustufen. Die Darstellung der Baustufen erfolgt mittels so genannter Explosionszeichnungen. Insgesamt keine große Herausforderung.


Abziehbilderbogen: Die Abzeihbilder sind sauber und im Register gedruckt. Leider liegen nur die Abziehbilder für das Instrumentenpanel bei. Die Anbringung der Instrumentendecals ist im Abschnitt 26 der BA beschrieben.
Der Abziehbilderbogen enthält keinerlei Kfz-Kennzeichen, Taktische Zeichen oder Divisionskennzeichen. Bei diesem Bausatz muss man auf Drittanbieter (z. B. Archer Fine Transfers) ausweichen.


Bemalungsanleitung: Dargestellt ist ein Fahrzeug in Dunkelgelb über alles mit einer rotbraunen und grünen Streifentarmung. Dem Deckelbild nach zu urteilen handelt es sich um ein im Westen eingesetztes Fahrzeug. Für weitere Bemalungsvarianten ist die einschlägige Literatur zu Rate zu ziehen. Die Farbvorschläge beziehen sich auf insgesamt fünf Hersteller (Gunze, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol). Sehr positiv in diesem Zusammenhang wieder die alternative Auflistung von lösemittefreien Farben (zumindest für Gunze).


Fazit: Der Bausatz ist "ganz gut" - jedenfalls besser als der der 8-tonner mit dem 2 cm Flakvierling (01523) und auch etwas besser als der Bausatz der 3,7 cm FlaK 43 auf Sd.Kfz. 7/2 (01526). Die Detailierung ist wie gehabt gut bis sehr gut (Motor, Chassis, Laufwerk, Kabine).

Und täglich grüsst das Murmeltier - äh der Fehlerteufel: wieder der grobe Fehler der eigentlich unbrauchbaren Antriebsräder (mittig angebrachte Treibzapfen), der in sich etwas zu lange Fahrzeugrahmen (und der dadurch auch etwas zu lange hintere Aufbau) , die "Nieten"nachbildungen der Kotflügelbefestigungen am vorderen Chassis, zusätzlich noch die obskuren Nietenreihen des Panzerkabinen-Mischmaschs und etwas zu viel an Nachbearbeitung für eine vernünftige Passgenauigkeit - das kommt davon, wenn man als Hersteller aus Kostengründen Teile bereits vorhandener Bausätze weiterverwendet...

Die bekannten Fehler auch bei diesem Bausatz wird bei einigen Leuten dazu führen, sich diesen Bausatz nicht anzuschaffen.



Auch hier ist das Vermischen der beiden bekannten gepanzerten Aufbauvarianten bei der Darstellung der Nietenreihen des Panzeraufbaus der Fahrerkabine nicht nachvollziehbar. Der Fehler lässt sich zwar recht leicht/einfach korrigieren, ist aber allemal ärgerlich (auf entsprechendes Vorbildmaterial zurückgreifen). Einerseits wird eine exzellente Motorennachbildung und einen mindestens ebenso gute Inneneinrichtung en Miniature dargestellt und dann hapert es am Unterschied zwischen einer, zwei oder drei Nietenreihen.

Aus den Bausatz lässt sich ein ansehnliches Modell erstellen. Die meisten der wesentlichen Fehler lassen sich durch entsprechende Nacharbeit korrigieren.

Bewertung: 8 von 10.

Empfohlene Literatur:

Rolf Giebeler, Grebenstein (August 2009)