Vorbild: Die HMS Dreadnought begründete eine neue Generation von Schlachtschiffen. Mit einem Schlag waren alle vorhergehenden Schiffe veraltet und eine neue Runde im Wettrüsten auf den Weltmeeren wurde mit dem Erscheinen dieses britischen Schiffes 1906 eingeleitet.
Die Besonderheit der HMS Dreadnought war die einheitliche Haupfbewaffnung mit zehn 30,5-cm-Geschützen in Doppeltürmen. Drei davon waren Mittschiffs und so konnten acht Geschütze auf dasselbe Ziel feuern. Es gab keine Mittelartillerie. Dafür hatte man 22 7,6-cm-Geschütze an Bord.
Mittels Turbinenantrieb erreichte das Schiff 22,4 Knoten. Es hatte eine Verdrängung von rund 18.000 t.
Im WK I wurde die HMS Drednought nicht in Seeschlachten eingesetzt. Sie fehlte auch bei der Skagerrakschlacht und musste sich nicht gegen die deutschen Gegner bewähren. Danach wurde das Schiff zur Küstenverteidigung eingesetzt. 1919 wurde sie in die Reserve versetzt und am 09. Mai 1921 als Schrott verkauft.
Bausatz: Eigentlich finde ich es ägerlich, wenn Unternehmen Bausatzdopplungen herausbringen. So gibt es doch im Maßstab 1/350 die HMS Dreadnought inzwischen in vier Versionen. Zuerst erschien der Bausatz von Zvezda. Dann folgte der von TRUMPETER der Kit im Bauzustand 1907 und später als Version 1915. Der Bausatz von Zvezda und der von TRUMPETER haben einen ähnlichen Aufbau. So ist das Unterwasserschiff zum Glück auch hier nicht geteilt. Das freut den Standmodellbauer. Für die 1918er Version wurden wieder ein paar Änderungen druchgeführt aber ansonsten gilt das bei den anderen beiden TRUMPETER-Bausätzen geschriebene.
In dem typischen praktischen TRUMPETER-Stülpkarton befinden sich gut verpackt über 660 Bauteile, die sich auf zwölf Spritzlinge bzw. Großbauteile und vier Fotoätzteilbägen verteilen. Dazu gibt es ein Decalbogen, eine mehrfarbige Bemalungsanleitung und die Bauanleitung. Die Qualität der Bauteile ist auf dem üblichem TRUMPETER-Niveau. Das Unterwasserschiff besitzt keine weiteren Detaillierungen. Hier werden noch zwei Längsversteifungen außen angeklebt. Die Markierungen dafür an der Rumpfaußenseite kann man leider nur erahnen.
Der Rumpf wird beim Zusammenbau mittels Spanten verstärkt. Das schafft Stabilität. Auf dem Überwasserschiff gibt es Details satt. Während bei Zvezda viele Teile zusammengefasst sind, hat TRUMPETER auf viele kleine detaillierte Einzelteile gesetzt. Das erschwert den Zusammenbau. Natürlich hat TRUMPETER die Reling aus Fotoätzteilen dabei.
Die Hauptbewaffnung und deren Türme sind recht ordentlich. Das gilt auch für die kleinkalibrigen Rohrwaffen darauf. Bei den Treppen gibt es auch entsprechende Handläufe aus Fotoätzteilen. Insgesamt ist schnell klar, dass es hier ein sehr komplexer Bausatz ist.
Als Ständer dient ein schödes Kunststoffteil ohne weiteren Zierkram. Die recht kleine mehrfarbige Bemalungsanleitung ist hilfreich aber doch für die Größe des Bausatzes winzig. Immerhin gibt es Farbhinweise für die Systeme von Mr. Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol. Der kleine Decalbogen ist ordentlich gedruckt.
Fazit: Ein sehr komplexer Bausatz der HMS Dreadnought im Bauzustand 1918 in 1/350 aus Fernost. Die Unterschiede zum Bauzustand zur Version 1915 sind gering. Da die Preise aller Dreadnought-Kits recht nahe beieinander liegen muss jeder Modellbauer nach persönlichem Geschmack selbst entscheiden.
Trumpeter-Bausätze werden von Faller und Glow2b vertrieben. Dieser stammt von Glow2b.
Vorbildteil: Holger Schimpf, Erfurt
Volker Helms, Godern (August 2015)