Chengdu J-7G

Trumpeter 02861 - 1/48

Vorbild: Chengdu J-7 ist die Lizenzbezeichnung für die MiG-21F-13. China brauchte, nach dem Bruch mit der UdSSR, ca. 10 Jahre um einen Serienbau in Gang zu bringen. Da die MiG zu diesem Zeitpunkt bereits veraltet war schoben die Chinesen ein Modernisierungsprogramm an. 1987 ging die J-7E mit komplett neuem Innenleben (Avionik, Triebwerk) und veränderten Doppeldeltatragflächen an den Start. Die J-7E wurde 2002 nochmals verbessert. Dieses Muster fliegt in China, Pakistan, Bangladesch und Namibia. Alle J-7 Muster sind für ärmere Länder Afrikas und Asiens ein preiswertes, leistungsfähiges und wartungsfreundliches Jagdflugzeug.

Bausatz: Im randvollen Karton befinden sich 10 graue Gussrahmen mit ca 174 Bauteilen, zwei Klarsichtrahmen mit 18 Teilen, der Decalbogen, eine Ätzteilplatine sowie zwei Gummireifen. Die übersichtliche Bauanleitung führt in 15 Schritten zum fertigen Modell.

Die Kunststoffteile sind sauber gespritzt und graviert. Trumpeter bietet in allen Bereichen zahlreiche Details, wie gehabt mit Licht und Schatten. Dazu einige Bemerkungen in Baureihenfolge. (Die neuen F-7G Äste sind rot unterlegt.)

• Das Bugfahrwerk ist gut gelöst.
• Das siebenteilige Triebwerk hat zwar eine teilweise Gestaltung der Außenwand, um es im gezogenen Zustand zu zeigen fehlt aber einiges.

• Das Cockpit besteht (den Schleudersitz eingeschlossen) aus ca. 25 Teilen. Die geätzten Sitzgurte sind wenig geeignet. Ein Tausch gegen Eduardsitze funktioniert nicht, da sie 2mm breiter sind als die Trumpeterwanne.

• Die Fahrwerkschächte haben viele aufgeprägt Details. Warum alle Innereien hellblau sein sollen weiß nur Trumpeter.

• Der Aufbau des Hauptfahrwerks ist gut gelöst. Es gibt wieder die typischen Gummireifen.

• Das Hauptstaurohr und der Lufteinlaufkegel sind o.k. Ein Hinweis auf ein Buggewqicht fehlt.
• Der Elektronikschacht im Bug ist überarbeitungsbedürftig, die Lufthutzen (V46/47) sind falsch.
• Die Klarsichtteile sind sehr gut.

• Nun zu den Großteilen. Alle zeichnen sich durch feine Oberflächengravuren aus. Die Änderungen gegenüber den Vorläufern kommen gut rüber. Die Äste für den Rumpf, die Tragflächen und das Seitenleitwerk wurden für die J-7G neu angefertigt. Alle Klappen und Ruder liegen als Extrateil bei.

Als Außenlasten liegen diesmal je zwei R-3S, PL-5, PL-6, PL-7 und PL-9 und zwei Zusatzbehälter bei. Bei den ZB ist zu beachten, dass diese Form nur für die Tragflächen geeignet ist. Die Chinesen nutzen einen anderen ZB unter dem Rumpf, man sollte also Fotos zu Rate ziehen.

Bemalungsvarianten: Es liegen Decals für drei Maschinen bei.

1. J-7G, Nr.12828, Luftstreitkräfte der Volksrepublik China
2. J-7PG, Nr.01-817, Pakistanische Luftwaffe
3. J-7G, Nr.12828, Luftstreitkräfte der Volksrepublik China

Die Wartungshinweise sind nur für die chinesischen Maschinen geeignet. Die Farbangaben beziehen sich auf fünf verschieden Firmen. Leider bleibt Trumpeter seiner laschen Farbbeschreibung in der Bauanleitung treu: entweder ungenau, lückenhaft oder völlig fehlend.

Fazit: Die F-7G ist ein gelungener Wurf mit trumpetertypischen kleinen Schwächen. Der Preis liegt zwischen 25 und 30 €. Empfehlenswert!

Dank an Glow2b für das Muster.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juli 2015)

Literaturhinweise:

	MiG-21 F/U (MiG-21, F, F-13, U usw.) 4+publication, Prag 2008
	Awiatsija i Wremja, magazin 1/ 2008 (Mikojan MiG-21 chinesische Entwicklung + 1/72 Zeichnungen)