Cessna A-37A Dragonfly

Trumpeter 02888 - 1/48

Vorbild: Die Cessna A-37 Dragonfly wurde aus dem Strahltrainer T-37 als leichtes zweistrahliges Kampfflugzeug entwickelt. Der Erstflug des ersten von zwei aus T-37B/C Zellen gebauten Prototypen dieses Musters (YAT-37D) fand am 23. Oktober 1963 statt. Es wurden wesentlich stärkere Triebwerke (bei den Prototypen und AT-37D GE J85-GE-5 mit 10,86 kN Schub) eingebaut und nach Verstärkung der Zelle Unterflügelstationen installiert.

Erst Ende 1966 wurde jedoch der Bedarf an leichten Erdkampfflugzeugen für den Krieg in Vietnam so groß, dass schnell 39 T-37-Maschinen zu AT-37D (später als A-37A bezeichnet) umgebaut und ab August 1967 eingesetzt wurden. Der Einsatz verlief so erfolgreich, dass Cessna im Januar 1967 einen Auftrag für eine überarbeitete Serienversion (nun als A-37B bezeichnet) erhielt. Diese besaß nun gegenüber der T-37 mehr als doppelt so starke Triebwerke und auch eine doppelt so hohe maximale Startmasse. Eine Vorrichtung zur Luftbetankung macht die kleine Maschine sehr flexibel. Drei A-37B wurden für Testzwecke modifiziert und als NA-37B bezeichnet. Etwa 120 Maschinen wurden unter der Bezeichnung OA-37B als fliegender Feuerleitstand verwendet.

Die A-37 wurde von der United States Air Force im Vietnamkrieg eingesetzt. Die letzten A-37 der USAF wurden 1992 ausgemustert. Auch nach Südamerika (zur Bekämpfung des Drogenschmuggels) wurde das Modell exportiert. Mit der Niederlage Südvietnams 1975 fielen 95 Maschinen in die Hände Nordvietnams, wodurch die Maschine auch in verschiedene Ostblockstaaten gelangte.

Bis 1977 wurden insgesamt 577 A-37B neu gebaut, dazu kommen noch 39 umgebaute T-37 Tweet mit der Bezeichnung A-37A. Davon erhielt die südvietnamesische Luftwaffe 254 Maschinen. Die A-37 wurde oder wird noch von Chile, der Dominikanischen Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Peru, Südkorea, Thailand, Südvietnam, Uruguay, den USA und Vietnam (Beute) verwendet.
Quelle: Wikipedia: Cessna A-37

Bausatz: Wie auf der Spielwarenmesse angekündigt ist nun der erste Bausatz aus der Dragonfly-Reihe erschienen. Im stabilen Stülpkarton finden sich 5 graue und ein klarer Gießrahmen ein kleiner Fotoätzteilbogen, die Decals und eine Bauanleitung. Die Blechstöße und weitere Oberflächendetails sind versenkt dargestellt. Für den zweiteiligen Rumpf wurde kein Slidemold verwendet, weshalb die Gravuren auf dem Bug etwas nachgezogen werden sollten. Ansonsten sind sie aber ausreichend tief.

Natürlich bietet sich ein Vergleich mit dem 1992 erschienenen Bausatz – mit erhabenen Gravuren - von Revell/Monogram an. Mir stand dafür die Revell Edition von 2002 zur Verfügung. Rumpf und Flügel sind nahezu identisch! Natürlich gibt es hier und da ein paar kleine Unterscheide, aber die Teile sind fast deckungsgleich. Natürlich ist die Revellform nicht mehr die frischeste. Bei meinem Exemplar sind die erhabenen Nieten nicht alle konsistent und zum Teil schon stark verwaschen. Der Bausatz erlaubte immerhin die Darstellung von A-37A und B. Für jede lag eine Bemalungsvariante bei.

Doch zurück zum Trumpeter-Kit. Die Oberfläche der Spritzlinge ist leicht angeraut, was den Farbauftrag erleichtern sollte. Wer es hochglänzend mag, muss leider nachpolieren – nach dem erwähnten Nachgravieren. Die Passgenauigkeit ist gut bis sehr gut und sollte keinen Modellbauer vor Probleme stellen. Trotzdem wird wahrscheinlich hier und da etwas Spachtel verwendet werden müssen, wenn die Klebenähte der Rumpfhälften oder der Wingtiptanks verschliffen werden. Sinkstellen habe ich nicht gefunden. Die Auswerfermarken sind am fertigen Modell verborgenen. Die Anbringung der Angüsse ist nicht überall clever (z.b. Cockpitwanne auf dem Kabinenboden), allerdings bevorzuge ich das Ansetzen an der Klebefläche wie im Bausatz.

Im Inneren ist der Bausatz ebenfalls ähnlich wie der Revell Kit aufgeteilt. Das Cockpit entspricht dem derzeitigen Standard bei Trumpeter. Das Instrumentenbrett hat erhabene Gravuren und die Details der Instrumente werden per Abziehbild dargestellt. Die dreiteiligen Sitze plus PE-Gurte machen einen ganz ordentlichen Eindruck – auch wenn sie nicht an die Sitze aus dem Blackbox-Cockpitset für Monogram heranreichen. Auch der Bugfahrwerkschacht ist gut detailliert. Die Lufteinläufe sind o.k., erfordern aber etwas Spachtel an der Klebenaht. Die Klarteile haben keine Schlieren und Kratzer und sind schön durchsichtig. Die Kabinenhaube kann offen oder geschlossen angebracht werden. Schön finde ich die Beigabe eines umfangreichen Arsenals für die Unterflügelstationen, allerdings bin ich nicht sicher ob alle schon an der A-37A Verwendung fanden.

Leider erlauben die Decals nur die Darstellung eines Vorbilds. Ich finde das etwas mager. Auf dem Zubehörmarkt habe ich bisher auch noch nichts für die A-37A gefunden. Allerdings hat PrintScale einen Satz angekündigt. Die Decals sind typisch Trumpeter. Inzwischen sind diese aber ganz gut zu verwenden (bei meiner Wyvern war dies noch eine Menge Arbeit, einschließlich nachmalen).

Bemalungsvariante:

Fazit: Ich bin ein Fan von versenkten Gravuren, daher ist mir dieser Bausatz sehr willkommen. Sicher kann man auch aus dem Revellbausatz (bzw. dem Encore Release mit allerlei Zubehör) eine ansprechende Replik des Originals zaubern, insbesondere unter Einbeziehung des Resin- und PE-Zubehörs von Blackbox(Avionix/Squadron) und Eduard. Mir ist das komplette Gravieren des Bausatzes aber zu aufwendig. Daher eine ganz klare Empfehlung.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2014)