Vorbild: Die Nanchang Q-5 (Exportbezeichnung A-5) entstand in China auf Basis der in Lizenz gebauten MiG-19 (J-6). Dafür wurde das Flugzeug gründlich überarbeitet, denn die MiG-19 hatte durchaus Potential. So wurden die beiden seitlichen Lufteinläufe eingeführt und somit wurde Platz für ein zentrales Radom geschaffen. Somit hatte man immerhin eine Option um ein Radargerät einzubauen.
Der Erstflug des Prototyps war am 04. Juni 1965 in Nanchang. Die Produktion lief bis 1992 und das Flugzeug befindet sich bei verschiedenen Nutzern noch im Einsatz. Die Exportmaschinen wurden mit Schleudersitzen von Martin-Baker ausgestattet und hatten auch eine verbesserte Ausrüstung.
Die Q-5Yi unterschied sich schon äußerlich von der Q-5. Allerdings wurden von dieser Variante nur wenige Exemplare gebaut. Sie sollte mit der Anti-Schiffs-Rakete YJ-8 ausgerüstet werden. Diese ist eine Weiterentwicklung der MM38 Exocet. Die Q-5Yi wurde zugunsten der JH-7 aufgegeben.
Bausatz: Die Q-5 war bei TRUMPETER über viele Jahre angekündigt aber das wird locker von der Ankündigung des Ausgangsmusters MiG-19 in 1/72 übertroffen. Diese ist allerdings nicht in Sicht. Nachdem die Q-5C vor einiger Zeit erschien folgte recht schnell die exotische Variante Q-5Yi.
In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt sechs graue Spritzlinge mit 97 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit drei Teilen, ein kleiner Fotoätzteilbogen, ein Decal, die mehrfarbige Bemalungshinweise sowie die informative Bauanleitung. Die Abspritzung der Teile entspricht dem Stand der Zeit. Gegenüber der Q-5C wurden der Rumpf- und der Zuladungsspritzling neu erstellt.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Leider ist der Schleudersitz etwas einfach gehalten. Das Instrumentenbrett wird mittels Decal nachdetailliert. Hier gibt es also Potential für eduard und ca. 10 Gramm sollen als Gegengewicht im Bug eingebaut werden.
Beim einteiligen Heck hat man sich bei TRUMPETER richtig Mühe gegeben. Das sieht toll aus. Bei den Tragflächen ist man konservativ geblieben. Nachdem man ein paar Bohrungen angebracht hat, werden die beiden Hälften zusammengeklebt. Scharfe Hinterkanten bekommt man so nicht. Immerhin gibt es die bei den beiden Hälften des Höhenleitwerks.
Die beiden Triebwerkseinläufe haben leider keine Tiefe. Hier muss man mit Farbe improvisieren. Dafür sieht das Fahrwerk gut aus. Bei den Klappen dafür findet man schöne Strukturen. Die Grenzschichtzäune bestehen aus Metall und werden aufgeklebt. Bei den Außenlasten findet man zwei 57mm-Raketenbehälter und zwei YU-2 Raketen. Über letztere habe ich leider keine Informationen gefunden.
Leider gibt es bei den beiden mehrfarbigen Bemalungshinweisen keinerlei Informationen zu den beiden Vorbildern. Der Decalbogen enthält leider nur die nötigsten Markierungen. Wartungshinweise gibt es nicht. Bei den Farbhinweisen bezieht man sich auf die Systeme von Mr.Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.
Bemalungen:
Fazit: Es ist schon erstaunlich, dass TRUMPETER diese exotische Variante der Q-5 realisiert hat. Da diese sich deutlich vom Ausgangsmuster unterscheidet kann man diese Q-5Yi in 1/72 durchaus sehr für fortgeschrittene Modellbauer empfehlen.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b.
Volker Helms, Godern (August 2018)