Vorbild: Der Panzerkampfwagen VI Ausf. B "Tiger II" (Sd. Kfz. 182), auch "Königstiger" genannt, war ein schwerer deutscher Panzer im Zweiten Weltkrieg. Er vereinte schwere Panzerung wie beim Tiger I mit der abgeschrägten Panzerung wie beim Panther. Gegenüber dem "Tiger I" wuchsen sowohl die Abmessungen, als auch die Panzerstärken und damit das Gewicht. Das Ergebnis war ein frontal fast unverwundbares Fahrzeug, das allerdings wegen der großen Masse von 68 t relativ langsam war. Mangels besserer Motoren musste der gleiche Motor wie im Panther und im Tiger zum Einsatz kommen.
Die 8,8-cm-KwK 43 L/71 war die beste Panzerkanone ihrer Zeit und verlieh dem "Königstiger" eine gewaltige Feuerkraft. Alle feindlichen Panzer konnten frontal auf Entfernungen von 1000 bis 3000 m abgeschossen werden; es gibt Berichte, dass T-34 sogar auf mehr als 4000 m "geknackt" worden sind. Die verstärkte und vor allem günstig abgeschrägte Panzerung des Tiger II ließ sich mit gegnerischen Panzerkanonen nur auf nächste Distanz durchschlagen. Etwa gleichwertig, aber leichter, wäre nur der russische JS-3 gewesen, der aber auf dem europäischen Schlachtfeld nicht mehr zum Einsatz kam.
Der Spritzling mit den Laufwerksteilen liegt wie immer doppelt bei.
Insgesamt wurden nur 489 Tiger II produziert, davon erhielten die 50 ersten Exemplare den sogenannten Porscheturm und der Rest den sogenannten Henschelturm. Beide Türme waren von Krupp entwickelt wobei der Henschelturm nicht rechtzeitig produktionsreif war so daß auf den bereits fertigen Porscheturm zurückgegriffen werden musste.
(Quelle: Wiki: Pzkpfw. VI Ausf.B)
Bausatz: Wie immer präsentiert sich der Bausatz im beigefarbenen Tamiyamaterial. Die Abspritzung ist Tamiya Qualität und lässt nichts zu wünschen übrig. Die größe des Fahrzeugs wird bei den 1/48 Modellen meist erst beim Vergleich mit anderen Modellen (seinen es Flugzeuge oder andere Fahrzeuge) deutlich. Hier wartet ein schöner Brocken auf den Modellbauer. Einige Merkmale des Originals sind natürlich stark vereinfacht dargestellet, aber dafür gibt es bereits Ersatz bei Zuebehörherstellern. Selbstverständlich liegt auch wieder eine Metallwanne bei (hier ohne Abbildung). Der kleine Decalbogen erlaubt die Darstellung von 3 Fahrzeugen (2 ohne eins mit Zimmerit).
Besonders ärgerlich finde ich die über den Ketten nach unten offenen Oberwanne. Da diese sehr geräumig ist, wird man das einfallende Licht wohl durch die Motorgrätings oder offene Luken sehen können. Anscheinend war hier einmal anderes geplant, da die Oberwanne im inneren Anschlagpunkte hat, an denen ein entsprechendes, schließendes Teil angeklebt werden kann .... vielleicht ist dies aber nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Noch mehr Eigeninitiative ist gefragt, wenn es um den Auftrag des Zimmerit, also des nichtmagnetischne Spachtels zur Abwehr von Haftminen, geht. Hier wird auf einen Spachtel aus eigenem Hause verwiesen, allerdings auch dessen Anwendung erklärt. Ich werde mich wohl erst einmal für Fahrzeug ohne entscheiden.
Fazit: Dieser Bausatz bietet keine Überraschungen, weder positiv noch negativ. Wer schon immer einen Königstiger mit Henschel-Turm haben wollte, kann hier getrost zugreifen ... der mit Porsche Turm ist auch nicht mehr weit entfernt und auf dem Bild auf der Tamiyaseite sieht es aus, als hätte dieser Zimmerit angegossen....
Steffen Arndt, Schwerin