Steyr 1500A/01

Tamiya 32549 - 1/48

Vorbild: In den Jahren 1942 bis 1944 waren die Steyr-Werke der drittgrößte Lkw-Hersteller Deutschlands. (nach Opel und Mercedes). Das Fahrzeug: der Steyr 1500 A, der erste einer Reihe von Steyr Hauben-Lkw, die bis 1968, also über 27 Jahre gebaut wurden. Steyr sollte nach dem Schell-Plan (1939) einen Pkw (Steyr 220) und einen Lkw der Klasse 1,5 Tonnen Nutzlast bauen. Porsche erhielt 1940 von Steyr den Auftrag zur Konstruktion, Ende 1940 liefen die ersten Prototypen, ab Mitte 1941 die Hauptserie. Der Steyr 270 bzw. Steyr 274 (Mannschaftswagen) genannte Porsche-Typ 147 lief unter der Militär-Bezeichnung Steyr 1500 A von Mitte 1941 bis März 1944 und ab August 1944 als Steyr 2000 A aus Steyrs Werkshallen. Die Pkw-Fertigung (Typ 220) sowie die Fertigung anderer Fahrzeuge (Typen 640, ADGR, ADGZ) lief im 3. Quartal 1941 aus.

Ab ca. September 1941 wurden im Werk Steyr (neben der Panzer-fertigung im Zweigwerk St. Valentin, dem "Nibelungenwerk") nur noch der Steyr 270 (Steyr 1500 A) und ab 1942 auch der von der WH dringend benötigte "Raupenschlepper Ost", der Steyr RSO, gefertigt. Alle Fahrzeuge sollten auch als Zugmittel für leichte Geschütze verwendet werden. Die Lkw mit Pritsche und die Koffer-Aufbauten wurden bei Steyr gebaut, die Fertigung der Mannschaftswagen-Aufbauten erfolgte anfangs bei Lohner in Wien, später lieferte Lohner die Karosserieteile nach Steyr. Der Berichterstatter von "Motor und Sport" schrieb in einem Artikel vom 25. Januar 1942: " .. ist es gelungen ein ... vertrauenerweckendes Äußere, .. wie namentlich die kraftvollen Linien der Motorhaube zeigen." - Er wußte noch nicht, dass diese angesprochene Linie 27 Jahre lang das Markenzeichen von Unverwüstlichkeit sein sollte (Steyr 370, Steyr 380 und Nachfolger).
Auszug aus dem Artikel: Steyr 270, 1500 A, 2000 A (www.zuckerfabrik24.de)

Der Bausatz stellt den Mannschaftstransportwagen Steyr 1500A/01 dar. Die Ausführung der Plastikteile ist wie immer sehr schön, jedocht sind auf den Innenseiten der Teile für die Kabine mehrere unschöne, später sichtbar bleibende Auswerfermarken zu finden. Einige Teile sind aufgrund der Materialeigenschaften etwas dicker als maßstäblich korrekt wäre ausgeführt. Zum Beispiel die Einstiegshilfen oder der "Kuhfänger". Ansonsten ist es ein typisches Tamiya Modell

Nun zu einem Kritikpunkt, bei dem ich mich sehr beherrschen muss, nicht ausfallend zu werden. Meines Erachtens müsste der Entscheidungsträger, der die Metallchassis bei den Lkw Modellen eingeführt hat, mit diesen Dingern gesteinigt werden. Umbauten und Verfeinerungen sind wegen dieses Umstands sehr schwierig bzw. unmöglich. Das Metallteil ist nicht einmal durchbrochen. Damit rückt die Hoffnung auf einen Pritschen Lkw auf Steyr Basis in ziemliche Ferne, da der hintere Teil des Chassis sehr gut einsehbar ist (siehe Abbildungen im oben zitierten Artikel).

Fazit: Ich bin sehr froh, das Tamiya die 48er Militärmodellreihe fortsetzt, allerdings hört man auf keine Kritik von Freund und Feind. Ich habe bisher noch keinen Modellbauer gesprochen, der von den Zinkdruckgußteilen begeistert ist. Außerdem entwickeln sich die Preise in Regionen die so schmerzhaft sind, dass es schwer fällt den einheimischen Handel zu unterstützen. Alles in allem ist das Modell in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger.

Steffen Arndt, Schwerin (Juli 2007)