Vorbild: Die schnellen Erfolge der ersten Kriegsjahre konnten die Mängel der Panzerabwehr der Wehrmacht nicht verdecken und im Rußlandfeldzug traten dan mit vermehrtem Auftreten von T-34 und KW Panzern die probleme immer deutlicher zu Tage. Zum einen dauerte es viel zu lange die Panzerabwehrgeschütze in stellung zu bringen und andererseits erwiesen sich die 3,7 und 5 cm Paks als unzureichend gegen moderne Panzer und nur auf kürzeste Distanz erfolgreich.
Schnell begann man mit der Entwicklung von besseren Geschützen und Jagdpanzern, bis zu deren Einsatzreife benötigte man jedoch eine andere Lösung. Für eine beweglichere Kriegsführung entwickelte man aus obsoleten Fahrgestellen und Beutegeschützen Selbstfahrlafetten für die Panzerabwehr/ -jagd. Eines dieser Fahrzeuge ist der Panzerjäger 38(t) mit 7,62cm Pak 36(r). Der Ostfeldzug brachte eine große Menge an Beutegeschützen dieses Kalibers, wobei für den MarderIII nur die Feldkanone 36 mit der Fremdgerätenummer 296 verwendung fand. Die meisten der Kanonen wurden so umgebaut, dass sie auch die 7,5 cm Munition der Pak 40 verschießen konnte. Hier entfiel der Anhang (r). Der Einsatz der wirkungsvolleren Munition war jedoch nicht notwendig, da bereits mit der 7,62cm Panzergranate 39 auf 1000m 82mm Panzerstahl durchschlagen und damit auch die modernen sowjetischen Panzer vernichtet werden konnten.
Das Geschütz wurde auf dem Fahrgestell des leichten tschechischen Panzers LT Vz. 38 montiert. Die Änderungen dazu waren eher gering. Die BMM produzierten den Pzkpfw. 38(t) und das Sd. Kfz.139 sogar auf einer Taktstraße. Zu den genauen technischen Details verweise ich auf das Nuts & Bolts Heft 15. Insgesamt wurden 344 dieser Fahrzeuge gebaut und auf allen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Auch eine Tropenversion wurde entwickelt und 66 Fahrzeuge nach Afrika gesandt. Insgesamt bewährte sich der Panzerjäger recht gut, jedoch waren die hohe Silhouette und der kaum vorhandene Panzerschutz für die Bedien-Mannschaft von taktischem Nachteil. Auch der hohe Schwerpunkt war nachteilig und erforderte die Fixierung des Rohres mittels Rohrstütze während jeder Fahrzeugbewegung.
Der Bausatz entspricht voll und ganz der gewohnten Tamiyaqualität. Endlich gibt es eine vollständige Sprizgusswanne, die von innen mit einigen Metallstücken beschwert wird. Die Bauteile sind sehr sauber abgespritzt und gut detailliert. Natürlich gibt es einige Vereinfachungen, aber auf sehr hohem Niveau (z.B. einige angespritzte Werkzeuge). Die Kette liegt wieder in Spritzguss-Segmenten bei .. eine Herangehensweise die mir inzwischen sehr gut gefällt.
Per Bauanleitung können 4 Fahrzeuge dargestellt werden.
Fazit: Wieder ein gelungener Bausatz von Tamiya. Detailsatz-, Zubehör- und Umbausatzhersteller werden hier sicher ihre Freude habe. Außerdem darf man gespannt sein was Tamiya selbst noch auf Basis dieses Fahrgestells hervorzaubert.
Steffen Arndt, Ettlingen (November 2008)
Volker Andorfer, Martin Block, John Nelson: "Marder III" - Panzerjäger 38 (t) für 7,62cm Pak 36 (Sd.Kfz. 139) |